OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
sprochen wird. Er drehte sich um, blieb stehen und erblickte eine fremde männliche Person in einem schwarzen Anzug. „Ja, bitte“, sprach David etwas verwundert zu dem fre m den Mann.
„Kann ich s ie für einen Moment sprechen?“
„Um was geht’s denn? “, fragte David. „Ich bin sehr m ü de und wollte mich gerade auf den Heimweg m a chen.“
„Ich werde s ie nicht lange aufhalten. Kommen s ie, g e hen wir ein Stück. – Mein Name ist Brown. Ian Brown. Ich bin vom amerikanischen Gehei m dienst, CIA.“
„Ach, das ist ja interessant. Dann waren sie ...“
„Ja, das waren wir. Wir haben vor ein paar Tagen die Hubschrauber zu ihnen geschickt.“
„Ich meine eigentlich die Entführungen.“
„Welche Entführungen? Wir haben n iemand entführt. Wie kommen sie darauf?“
„Ach“, David hielt einen Augenblick inne, denn mit di e ser Antwort hätte er nicht gerechnet, „schon gut.“
„Ich möchte i hnen etwas über die Computer erzä h len.“
„Na los, erzählen sie!“
„Wie s ie sicher herausgefunden haben, waren sie nicht die Ersten , die diesen Computerraum, welcher sich in den alten Gebäuden b e funden hat, entdeckt haben. Wir haben ihn und auch die vielen anderen Räume bereits 1970 ausfi n dig gemacht, als unsere Leute illegal in Ägypten gelebt h a ben. Der Sechstag e krieg verstehen s ie?“
David nickte.
„Damals hielten sich einige von uns in der ‚Oase der Schöpfung’ auf. Dort entdeckten sie diesen Eingang in einem kleinen Tempel, oder war es eine Kape l le, und später auch die vielen Räume in der Mitte des riesigen unterird i schen Komplexes und auch diese ominöse Computeranl a ge. Die Räume in der Mitte nutzten wir als Schlafräume und die Beduinen ve r sorgten uns mit Essen. Im Gegenzug bekamen sie von uns Geld, harte Dollars, verstehen s ie? Damals konnten wir uns natürlich nicht näher um diese Anlage kümmern, aber wir behielten sie im A u ge.
Im Jahre 1995 kamen wir, unter dem Vorwand, dort archäologische Ausgrabungen vorzunehmen, wieder und brachten natürlich heimlich auch diese Computeranlage zum Laufen. Wir haben alle Filme gesehen und auf andere Datenträger überspielt. Extra für diesen Zweck haben wir ein Kopiergerät entwickelt. Mehrere Wochen haben wir mit dem Sichten und Überspielen der Filme zugebracht. Das konnten wir natürlich nur hier, an Ort und Stelle durchfü h ren. Die K o pien sämtlicher Filme befinden sich seit dieser Zeit in den Vereinigten Sta a ten. “
„Warum haben s ie die Filme überspielt? Warum haben Sie nicht einfach die Sticks mitgenommen?“, fragte D a vid.
„Gute Frage, Herr Bolder. Ja, das hätten wir tun können. Aber was wäre, wenn in der Zwischenzeit jemand die Co m puteranlage entdeckt und vernichtet hätte? Oder es hätte wieder einen Krieg gegeben, Bomben, Raketen. Ohne di e se Computeranlage wären die Sticks nutzlos gew e sen.
Als Nächstes wollten wir heimlich die Anlage abbauen und in die USA bringen. Doch bis jetzt hatten wir noch ke i ne Gelegenheit dazu. Das Aufsehen, welches so ein A b transport verursacht hätte, wäre zu groß gewesen. Also wa r teten wir ab. Bis jetzt. Nachdem man plante, hier in di e sem Teil der Arab i schen Wüste, einen Hotelkomplex zu bauen, war es für uns eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis diese unterirdische Anlage von den Arbeitern, also ihnen, en t deckt werden wü r de. Als wir vor zwei Wochen von dem Fund hörten, wussten wir, dass jetzt der Zeitpunkt zum Handeln geko m men war.
Bevor wir damals die Anlage verließen, rissen wir die Kapelle ab und bauten noch einige, genauer gesagt zwei, Schik a nen in den Stollen ein, weil wir verhindern wollten, dass unbefugte Personen bis in den Computerraum vordri n gen konnten. Dazu bauten wir einfach die vorhandenen A b sperrgitter etwas um. Sie haben doch b e stimmt den Plan aus Papyrus gefunden. Ich war es auch, der die beiden Kreuze, mehr oder wen i ger aus Spaß, eingezeichnet hatte. Es sollte eine verschlüsselte Warnung a la Indiana Jones sein für di e jenigen, die ihn finden. Eine kleine Spielerei. Eine Chance wol l te ich den Eindringlingen zumindest zugestehen. Leider ist mir d a bei ein kleines Missgeschick passiert. Ich habe den Plan im falschen Raum platziert. Er sollte eigen t lich am anderen Ende des Stollens versteckt werden. Aber für sie war es wiederum Glück. Ja, so geht es manchmal zu im L e ben.
Unsere Leute behielten die Baustelle ständig im Auge, um den Fortgang der Bauarbeiten zu überw a chen.
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