OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
Prolog
Arabische Wüste
Mit dröhnenden Motoren rasten die dunkelgrünen, schweren Armeefahrzeuge durch die mitternächtliche Stille der Ar a bischen Wüste. Kein anderes Fahrzeug begegnete ihnen auf dieser neu erbauten und nur vom Mond beschi e nenen Straße. Am Kontrollpunkt erwa r tete sie bereits die ägyptische Polizei . Es schien, als hätten die Bediensteten den Befehl, sämtlichen Fahrzeugen unverzüglichen und u n gehinderten Durchlass zu gewä h ren.
Sekunden später trafen die Fahrzeuge auf der Baustelle ein. Für einen kurzen Moment hielten sie am Rand der ries i gen Baugrube an. Grelle Zusatzscheinwerfer erleuchteten das G e biet . Laute Kommandos hallten durch die kühle und sterne n klare Nacht. Männer in schwarzen Sturmmasken, mit schus s sicheren Westen und Handschuhen liefen umher, die entsicherte Waffe immer griffbereit in den Händen . Es herrsc h te hektische Betriebsamkeit, doch es entstand kein Chaos. Alles ging geordnet vor sich, wie schon Hunderte Male zuvor g e probt.
Die Fahrzeuge fuhren langsam die befestigte Rampe h i nunter bis auf den Grund der Baugrube. Die Männer mit den Stur m masken sprangen eilends von den Fahrzeugen, rannten durch den aufgewühlten Sand geradewegs auf ein großes fl a ches Gebäude zu. Wieder laute Kommandos, diesmal auch Schreie, die Maschinenpistole immer im Anschlag. In null Komma nichts öffneten sie gewaltsam eine Tür, liefen durch einen unterirdischen Gang, öffneten e i ne weitere Tür und stürmten das Gebäude. Ein Mann, der überhaupt keine G e genwehr leistete, wurde von den Männern überwältigt und g e fesselt.
Bereits k urz darauf hob ein Kran einige Platten von dem Flachdach des Gebäudes. Die Soldaten räumten leere Kisten von den Fahrzeugen und ließen sie mittels des Kranes über das geöffnete Dach in das geheimnisvolle Innere des G e bäudes. Wenige Minuten später hingen die gefüllten Kisten wieder am Haken des Kranes. Vorsichtig verstauten die Männer die Behältnisse unter den Planen der großen Arme e fahrzeuge. Die Vorgänge wi e derholten sich mehrere Male. Alles passierte in kürzester Zeit, j e der Handgriff saß.
Im Inneren des Gebäudes arbeitete man zügig, aber sor g fältig und präzise. Es fiel kaum ein Wort, man verstand sich blind. Alle wussten von der Brisanz des Auftrages, von dem mysteriösen Inventar und von der großen Verantwortung, die sie in jenem Augenblick ha t ten.
Lange vor der Morgendämmerung hatten die Mä n ner ihre schwierige Mission erfüllt. Geordnet zogen die Militärfah r zeuge wieder ab. Das G e bäude war leer, die Türen standen offen, das Dach fehlte. Nur ein Mann lag noch g e fesselt am Boden und hoffte, dass man ihn bald finden wü r de.
Kapitel 01
New York
Auf dem Bahnsteig der Station 42. Straße war es rappe l voll. Zwischen all diesen Menschen, die auf den Zug Ric h tung Norden warteten, misc h ten sich auch einige, die der Traum vom großen Glück hierher g e lockt hatte. Nimm dir ein Stück vom Big Apple. Dieser Mythos von New York City wird wohl immer Menschen in seinen Bann ziehen. Nancy Cramer war di e sem Ruf auch gefolgt.
Vor zwölf Jahren kam sie von Oak Ridge/Tennessee nach New York. Nur für ein paar Tage. Damals gerade mal dreiundzwanzig Jahre alt, wohnte sie im YMCA-Hostel , u n mittelbar vor dem Central Park West , und sah sich nach einer Stelle um. Eigentlich wollte sie nur mal g u cken. Aber schon nach zwei Tagen hatte die Stadt sie in den Bann g e zogen und sie zog mutig von einem Medienpalast zum and e ren. Die Damen und Herren hinter den hohen, blank polie r ten Empfang s theken waren sehr freundlich und ermunterten sie, sich unb e dingt für ein Praktikum zu bewerben. So fühlte sie sich in ihrem Wunsch, Journalistin zu werden , b e stärkt.
Bald musste sie herausfinden, dass es ein riesengroßer Unterschied ist, ob einem jemand gut zuredete, was mei s tens ohne Konsequenzen blieb, oder ob jemand wirkliche Unterstützung gab. Auf solche Me n schen traf sie selten. Bei allen Zeitungsverlagen hatte sie Absagen e r halten. Aber ihr Kampfinstinkt war durch diese Niederlage n geweckt wo r den . Sie wollte nicht einfach aufgeben. Also telefonie r te sie alle Adressen noch einmal ab. Immer wieder sagte man ihr, dass es keine freie Stelle gebe, dass gerade eine Personalen t scheidung gefallen sei, dass sie sich in den nächsten acht Monaten noch einmal melden sollte oder dass sie sich r e gelmäßig auf den Homepages der Verlage verg e wissern sollte, ob
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