OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
Später als g e plant landete sie gegen halb fünf Uhr morgens. Es war aber i m mer noch zeitig genug, denn M ark hatte sie erst gegen sechs Uhr bestellt. Hoffentlich kommt er überhaupt, bei di e sen Witterungs verhältnissen, dachte sich Nancy.
Sie setzte sich solange in ein Café und las sich noch ei n mal ihren Bericht durch. Als sie fertig war, lächelte sie und war voller Optimismus. Sie lehnte sich zurück und schloss ihre Augen. Di e se Story wird mich im ganzen Land, was sage ich, in der ganzen Welt bekannt machen, träumte Na n cy . Bald wird jeder meinen Namen kennen. Nancy Cr a mer wird auf allen Tite l seiten zu lesen sei n.
„Hi, Miss Cramer, träumen wir etwa vom großen E r folg?“, weckte sie Mark.
Nancy schreckte von ihrem Tagtraum auf. „Mark, ich hatte schon Angst, du würdest nicht kommen, bei diesem We t ter. Ich freue mich, dass du da bist.“
„Ich habe den Zug genommen. Den Wagen habe ich in Manhattan an der Pennstation stehen lassen müssen. Dort ging gar nichts mehr. Sonst hätte ich es nicht mehr pünktlich g e schafft.“
Nancy umarmte Mark. Man sah es ihr an, dass sie sich auf ihn gefreut hatte. „Möchtest du auch einen Kaffee?“
„Nein, danke. Lass uns lieber gleich fahren. Ich habe ein deftiges Frühstück für uns vorbereitet. Das wird dir sicher schmecken.“
„Prima, Mark. Mein Magen rebelliert schon. Ich habe im Flieger das Letzte gegessen , so ein belegtes altbackenes Baguette .“
Mark nahm Nancys Gepäck und staunte: „Was hast du denn in dieser großen Reisetasche? Sind das alles Wasse r pfeifen ? Oder gehört das zu deiner großen Überr a schung?“
„Das erzähl’ ich dir beim Frühstück. Ich brauche erst mal eine Stärkung.“
Mit dem Air Train fuhren sie zur Jamaicastation und stiegen dort um in die Long Island Rail Road. Nach 35 M i nuten waren sie an der Pennstation in Manhattan . In der Zwischenzeit hatte es aufgehört zu schneien und den Räu m fahrzeugen war es einigermaßen gelungen, die Hauptstr a ßen zu räumen. Nach circa 45 Minuten waren sie endlich in Marks Wohnung angelangt. Der Frühstückstisch war bereits gedeckt.
„Nun erzähl’ endlich “, drängte Mark ungeduldig, als sie anfingen zu essen , „du hast mich ganz schön neugierig g e macht.“
Mark war der Einzige, zu dem Nancy großes Vertrauen hatte. Sie wu ss te auch, dass Mark große Geheimnisse für sich behalten konnte . D as hatte er ihr schon einige Male bewi e sen.
Nac h dem sie Mark ihre Geschichte in allen Einzelheiten erzählt hatte, war er erst einmal für Minuten sprachlos. So hatte ihn Nancy noch nie erlebt. Mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund starrte er nachdenklich durch das Fenster in dem Himmel, wo die Sonne langsam erwachte und die Dunkelheit der Nacht verdrängte. Zum ersten Mal seit drei Tagen ununterbrochenen Schneefalls war sie wi e der zu sehen und kündigte einen sonnigen , aber kalten Wi n tertag an.
Obwohl Mark bereits ahnte , dass Nancy diesmal mit einer spektakulären St o ry aufwarten würde, stellte diese doch all seine kühnsten Vermutungen in den Schatten. „Wow, das ist ja unglaublich, das ist ja sensationell. Wenn das wahr ist, was du vermutest, dann ...“
„Was dann?“
Mark schaute Nancy tief in die Augen. „Dann werden wir die Welt bald nicht wieder erkennen.“
„Ja, das glaube ich auch. Wirst du mir helfen, diese Filme zu analysieren?“
„Ja, Nancy. Das werde ich.“
*
Hurghada - Flughafen
Nach mehreren Wochen voller Stress und Hektik konnte David endlich einmal ausschlafen. Am Nachmitt ag stand er dann pünktlich 15 Uhr in der Empfangshalle des Flughafens in Hurghada. Auf der Anzeigetafel wurde ang e zeigt: Paris Landed. David freute sich riesig, seine Frau und seine Toc h ter nach diese r ereignisreichen Zeit wiederzus e hen. Er hatte zuvor noch einen Strauß roter Rosen g e kauft, Jane liebte besonders die dunkelroten. Schon von Weitem winkten Jane und Melinda ihm zu, dann bega n nen sie , immer schneller zu laufen. David nahm zuerst seine kleine Tochter M e linda in den Arm und hob sie hoch .
„Daddy, Daddy, wir waren auf dem Eiffelturm, nachts “ , freute sich Melinda ihrem Papi endlich über ihre Urlaubse r lebnisse berichten zu können, „der war ganz hoch und da w a ren ganz viele Lichter über der Stadt und ein en coolen Fah r stuhl gab es auch .“
„Mit einem Fahrstuhl seid ihr gefahren. Hast du denn da keine Angst gehabt?“
„Nein. Aber das hat ganz dolle im Bauch gekribbelt.
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