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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Hemd«, bemerkt Staci.
    »Heut war Cheeseburgertag.«
    »Oh mein Gott, du isst doch nicht etwa jeden Tag in der Cafeteria?«
    »Ich hab da ein Ding laufen mit einer der Küchenladys. Bernice. Das ist die mit dem Haarnetz
und
dem Damenbärtchen. Aber kein Wort darüber! Ich möchte ungern die große Enthüllung verderben!«
    Irgendjemand flüstert: »Gott, ist dein Bruder schräg!«
    »Ignorier ihn einfach«, sagt Jenna mit einem Seufzer, »wie wir.«
    Chet tritt auf und legt seine Arme um meine Schwester wie ein großer Gorilladaddy. Eine klare Botschaft an dieFlursociety: Sie gehört mir. Chet nickt mir zu, mit diesem jahrhundertealten Machogruß: Ich weiß über dich Bescheid, du Prolet. Keine weiteren Fragen.
    »Was plant ihr denn für die Frühlingsferien?«, fragt Staci und dehnt dabei den Rücken. Dabei setzen sich ihre Pobäckchen bemerkenswert in Szene.
    »Ich mach einen Skiausflug mit meiner Gemeinde, ein paar Missionstage«, sagt Chet. »Hoffe doch, dass Jenna dabei ist.«
    Jenna strahlt. Es wäre gerade jetzt so verlockend, etwas zu sagen wie »Moment, Jen, hast du nicht in der Ferienwoche nen Termin für nen Schwangerschaftsabbruch?« Aber dann würde mir Chet wahrscheinlich einen Arschtritt verpassen.
    Staci zwirbelt ihr Haar um einen Finger. »Also, ich und Lisa und Carmen fahren nach Daytona zur
YA! TV-
Party.«
    »Ohmeingott, nein!«, kreischt eins der Möchtegernmodels. »Wenn ihr da an Parker Day rankommt – da wär ich ja so was von eifersüchtig!«
    YA! TV – Youth America! Fernsehen
– das ist der Gradmesser für Coolness von Teens – überall, und Parker Day, mit seinen Haarsträhnchen, seinem Vintage-Rockeroutfit, den aufpolierten Sneakers und dem routinierten Lächeln, ist der telegenste Moderator. Die Hälfte aller Jugendlichen spuckt seine eingetragene Markenphrase aus: »Du
ziehst
das
durch

    »Eigentlich bräuchten wir eine Vierte, damit’s klappt«, sagt Staci. »Jenna, du solltest mitkommen.«
    »Nach Florida?«
    »Das wär’s doch!«
    »Ja«, sagt Jenna, »aber teuer.«
    Staci gibt ihrem Po noch ein bisschen mehr Format – wasich eigentlich für unmöglich hielt   –, und mein Schwanz, dieser aufmüpfige Lümmel, begeistert sich schon wieder.
    »Denk drüber nach«, sagt Staci. »Das wird bestimmt der Wahnsinn.«
    »Yo, Cam«, sagt Chet. »Nette Nummer, das mit der Kakerlake.«
    »Was für ne Kakerlake?«, fragt Jenna.
    »Cammer hier hat’s drauf. Er hat gesagt, dass er eine Kakerlake gesehen hätte, damit er aus dem Englischunterricht rauskommt.«
    Jenna sieht mich an. Der Blick sagt »Du enttäuschst Mom und Dad«.
    »Hast nichts verpasst. Don Quijote bis zum Abwinken. Unser Pfarrer ist der Meinung, wir sollten so ein Zeugs nicht lesen. Er sagt, dass es Kids nur Flausen in den Kopf setzt. Sie wollen dann alles hinterfragen und spinnen nur noch rum. Er kennt einen Jungen, dem so was passiert ist, und seine Eltern mussten ihn wieder geraderücken.«
    »Oh mein Gott«, sagt Staci, als ob dieser Bullshit, den ihr Chet erzählt, so betrauernswert ist wie das Schicksal eines kleinen Kindes, das an Krebs stirbt.
    »Nur von Büchern? Das glaub ich nicht«, sagt Jenna, und ich spüre ein Fünkchen Hoffnung, dass sie doch nicht der Macht des Bösen verfällt.
    »Und ob!«, beharrt Chet. »Aber egal, es ging gut aus. Seine Alten haben ihn zu dieser Kirche geschickt, die alles hat – von der Schule bis zum Restaurant. Da muss man nicht mehr so oft raus, und der Junge ist fast die ganze Zeit dort, weg von negativen Einflüssen. So ungefähr ging’s mir auch nach meiner Verletzung.«
    Da haben wir’s. Die Girls geraten förmlich in Verzückung.
    »Ich hätte Zweifel haben können. Hätte verzweifeln können. Aber ich hab mich nicht verändert.« Er grinst. »Man muss positiv denken, stimmt’s, Cam?«
    Oh ja, hundertpro. Ich bin ein Meister des Daumenhochs.
    »Genau«, sage ich.
    »Kommst du zum Spiel, Bruder?«
    »Kann nicht. Ist gegen meine Religion.«
    Chet grinst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in der Bibel steht: »Du sollst nicht grinsen«, aber vielleicht ist das auch nur ein Gerücht. »Echt, was’n das für ne Religion?«
    »Apathie.«
    Jenna sieht aus, als ob sie mich gleich liebend gern erwürgen wollte. Staci Johnson wendet sich ihrer Bande zu und kichert. »Jedem das Seine!«
    »Seht ihr, genau das sag ich auch«, sagt Chet zu den anderen, als ob ich gar nicht hier wäre.
    Und in gewisser Weise bin ich vermutlich auch gar nicht hier.

KAPITEL VIER
    In welchem ein

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