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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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Hauptkommissar Holzner
endlich von seiner Einsatzbesprechung zurückkam. Eigentlich hätte er heute nach
Hause gehen sollen, aber irgendwie zog es ihn ein letztes Mal in das Gebäude,
wo er die vergangenen zwei Wochen beinahe durchgehend verbracht hatte. Er
parkte wie immer direkt vor dem Eingang und legte seinen
Parkberechtigungsschein hinter die Windschutzscheibe. „Sie san doch von da
Polizei, oder?“, sprach ihn plötzlich ein Patient an, der einen Kopfverband
trug und rauchte. „Ja, warum?“ entgegnete Holzner und vermutete einen
Besserwisser, der ihn darauf hinweisen wollte, dass auf dem Krankenhausgelände
nur berechtigte Fahrzeuge parken durften. „Ach wissen`s, i bin starker Raucher,
da drin darf ma jo ned ... und drum geh i jede Stund´raus und gönn mir a
Zigaretterl“, meinte der andere Patient in tiefstem Bayerisch. „So, so“,
entgegnete Holzner und wollte schnell an dem Mann vorbeieilen. „Also, da steh i
und rauch mei Zigaretterl und do fällt mir dieser Kerl auf, der seit ein paar
Stund´n ums Haus schleicht. So a riesiger Kerl mit an brutalen G´sicht, i man,
wir hobn a Menge hübsche Schwestern im Haus, man woas jo nia, wos so an Typn
ols einfollt.“ Holzner bliebt wie angewurzelt stehen. „In welchem Zimmer san
Sie? Tat`ns den Kerl auf`n Foto erkennen?“, fragte er den Raucher. „Jo freili!
A so a schiache Visage, die merkt ma si ... wort´ns i geh mit erna nei ins
Haus. Homs a Foto?“
    Identifizierung: Positiv.
Victor Ivan Kurostzov schlich ums Haus!
    JP war in Gefahr!
     
    ***
     
    „Doc“ Hildebrandt hörte einfach
nichts von dem Russen. Das ungute Gefühl nahm Stunde um Stunde zu. Er war
mittlerweile zu Hause in seiner Villa in Nymphenburg und wartete. Anrufen
wollte er auf keinen Fall, womöglich würde er stören und im falschen Moment
Aufmerksamkeit auf den Russen lenken. Das Abendessen schmeckte ihm nicht. Den
Kamin wollte er nicht entzünden und klassische Musik hätte ihn jetzt nur nervös
gemacht. Selbst ein alter, guter Calvados wollte ihm heute nicht schmecken. Aus
purer Unruhe wollte er sich zumindest an seinen erheblichen Aktienbeständen erfreuen
und die heutige Wertentwicklung seiner diversen Anlagen beobachten. Irgendwie
kam keine Internetverbindung zustande. „Scheiß Provider“, schimpfte er vor sich
hin. „Ich werde morgen wechseln!“
     
    ***
     
           Holzner hatte drei seiner
Kollegen zurück ins Krankenhaus beordert. „Kommt in zivil, möglichst
unauffällig, jeder einzeln!“ JP wurde ganz diskret in eines der anderen,
mittlerweile leeren Zimmer auf der anderen Seite des Flures verlegt. Zwei der
Beamten legten sich in JPs ehemaligem Zimmer auf die Lauer, zwei weitere
Polizisten warteten im Raum gegenüber, die Tür dieses Zimmers war offen. Die
Polizisten lauerten im Dunkeln. Jeder hatte eine entsicherte, geladene Pistole
im Anschlag. Die Luft war elektrisiert von der Anspannung der Polizisten. Es wäre
die Krönung der Ermittlungsarbeit, nun auch den Attentäter auf das Malinger
Rechenzentrum in flagranti beim nächsten Anschlag zu erwischen.
    Dr. Ott hatte diese Falle
für gut geheißen, es aber vorgezogen, nicht persönlich anwesend zu sein.
    Naja, fürs Tapfer sein
wurde er nicht bezahlt.
     
    ***
     
     
    „ Thanks for the wire
transfer. We will start our System Monitoring tonight and report back to you on
daily basis, what we have discovered. Mosche Heiligenschein ” (Danke für die Überweisung. Wir werden unsere Systemüberwachung
heute Nacht beginnen und täglich berichten, was wir entdeckt haben. Mosche
Heiligenschein)Diese SMS von Lucky Eagle Ltd . erfreute Dr.
Hildebrandt zwar ein wenig. Aber für wirkliche Entspannung sorgte sie nicht.
     
    ***
     
    Es war 23:09 Uhr. Das Licht in dem
letzten Fenster im zweiten Stock wurde endlich gelöscht. Alle Zimmerfenster
waren somit dunkel. Es wurde still auf dem Gelände des Krankenhauses Schwabing.
Die große Gestalt mit dem brutalen Gesicht und blonden Haaren näherte sich dem
Gebäude mit katzenartigen Bewegungen. Eine Pistole in der rechten, ein großes
Messer in der linken Hand. Fast lautlos hastete Victor die Treppen hinauf in
den zweiten Stock. Keine Menschenseele war auf dem Flur. Er näherte sich
schnell der Glastür am Ende des Korridors. Er kannte die Zimmernummer des
Zielobjektes. Jede Faser seines durchtrainierten Körpers war angespannt. Nur
noch drei Schritte bis zum Zimmer des Objektes.
     
    ***
     
    Hauptkommissar Holzner und seine
Kollegen hatten vorgesorgt. Sie hatten

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