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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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rief die in seinem Handy eingespeicherte Nummer seines Bruders ab. Dann drückte er die grüne Taste. Er hatte Glück: sein Neffe war am Apparat.
    „Tobi, du fragst jetzt nichts, sondern tust nur, was ich dir sage, klar?“
    „Klar, Onkel Wolf.“
    „Du gehst sofort an den Computer und startest ihn.“
    „Brauch ich nicht, der läuft schon.“
    „Gut! Bist du schon dran?“
    „Und auch schon im Internet.“
    „Gut. Dann gibst du jetzt in irgendeine Suchmaschine die Begriffe ›Flughafen‹ und ›Pfalz‹ ein.“
    „Schon gebongt! – Was suchst du genau?“
    „Einen kleinen Flughafen hier in der Nähe. Gibt’s so was?“
    Keine Antwort, nur ein leises Brummen.
    „Ja, Onkel Wolf, es gibt zwei Sportflughäfen in der Pfalz: einer ist in Lachen-Speyerdorf und einer bei Thaleischweiler-Fröschen. – Was für’n geiler Name! Willst du wissen, wie der heißt?“
    „Ja, natürlich!“
    „Pottschütthöhe heißt das Ding!“
    Tannenberg war schon losgefahren. „Wie heißt der?“
    „Pottschütthöhe“, wiederholte Tobias. „Das ist ja noch’n geilerer Name!“
    „Und wo ist das genau?“
    „Warte, da ist ’ne Karte bei.“
    Einige Sekunden verstrichen, ohne dass Tobias irgend-
etwas sagte.
    „Was ist denn los? Bist du überhaupt noch da?“
    „Klar! Diese Fuck-Site braucht so lang zum Laden!“
    „Mann, Mann, Mann“, brabbelte Tannenberg vor sich hin, trommelte ungeduldig auf dem Lenkrad herum.
    „So, jetzt ist das Bild endlich da: Du musst von diesem Thaleischweiler-Fröschen aus nach Rieschweiler-Mühlbach fahren und von dort aus nach Battweiler. Irgendwo dazwischen liegt dieser Flughafen mit dem geilen Namen.“
    „Danke, Tobi!“, sagte Tannenberg und drückte die rote Unterbrechertaste.
    Dann wählte er die ebenfalls in seinem virtuellen Telefonbuch gespeicherte Nummer seiner Dienststelle. Kommissar Fouquet meldete sich. Wieder hatte der Angerufene nicht die geringste Chance, auch nur eine der ihn brennend interessierenden Fragen beantwortet zu bekommen, denn Tannenberg würgte abermals seinen Gesprächspartner, der ja eigentlich eher ein Gesprächsopfer war, sofort ab, als dieser zur Formulierung einer Frage ansetzte.
    Der Leiter des K1 instruierte seinen Mitarbeiter mit nur wenigen, abgehackten Worten dahin gehend, dass er sofort mit allen verfügbaren Kräften zum betreffenden Flughafen ausschwärmen solle und darüber hinaus auch die Kollegen in Pirmasens und Zweibrücken zu verständigen habe. Mehrere Notarztwagen sollten sich in Thaleischweiler einfinden und dort für einen möglichen Einsatz bereithalten. Dann drückte Tannenberg abermals die rote Taste, warf das Handy in die Ablage und preschte mit seinem Auto davon.
    Plötzlich vernahm er hinter seinem Rücken deutlich hörbare Klopfgeräusche, die mit ›Onkel Wolf‹-Rufen untermalt wurden.
    Tannenberg bremste. Das Auto kam zum Stillstand. Er hastete zum Heck des Fahrzeugs, riss den Kofferraumdeckel nach oben – und blickte in Mariekes von der plötzlichen Helligkeit stark geblendete, blinzelnde Augen.
    „Was ist mit Max?“, schrie sie gleich los.
    „Kind, ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Wir fahren jetzt zu diesem Flughafen. Vielleicht haben wir ja Glück und diese Verbrecher sind tatsächlich dorthin gefahren. Dann können wir ihn vielleicht noch retten.“
    Vorsichtig half er seiner Nicht aus ihrem dunklen Gefängnis, brachte sie zum Beifahrersitz, schloss die Tür, spurtete auf die andere Seite und fuhr mit quietschenden Reifen und laut aufheulendem Motor los.
    „Wie kommst du denn eigentlich in meinen Kofferraum?“
    „Ich bin euch zur Wilensteiner Burg mit meinem Scooter nachgefahren. Und dort bin ich dann in deinen Kofferraum …“
    „Aber woher hast du denn gewusst, wohin ich fahre?“, unterbrach Tannenberg.
    „Tobi hat euch in deiner Wohnung belauscht. Als dieser Mann vorhin bei dir war.“
    „Und wieso hast du überhaupt gewusst, wo die Wilensteiner Burg ist?“
    „Ich war dort mal auf einer Chorfreizeit.“
    „Ach so, verstehe!“
    „Glaubst du, wir finden Max? Glaubst du, dass er noch lebt?“
    „Ich hoffe es, Marieke. Ich hoffe es von ganzem Herzen. Aber ich weiß es einfach nicht.“
    Tannenberg holte alles aus seinem alten 3er-BMW heraus, was noch an Leistung in ihm steckte. Mit waghalsigen Überholmanövern steuerte er das Auto auf der stark befahrenen B 270 durch das breite Moosalbtal in Richtung Pirmasens.
    „Marieke, schau dir mal die Karte an“, forderte er, klappte das

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