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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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beschleunigen und auf diese Weise den unterbrochenen Startvorgang fortsetzen.
    Tannenberg witterte seine Chance.
    Als er sein Auto wieder parallel zu dem startenden Flugzeug gebracht hatte, kam er zurück auf die Rollbahn gebraust. Dann trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Ihr elenden Drecksäcke: Entweder stoppt ihr diese Scheiß-Maschine oder wir gehen jetzt alle drauf!, schrie er wie ein selbstmörderischer Kamikaze-Pilot so laut er nur konnte aus seinem Wagen heraus.
    Bereits nach kurzer Zeit befand sich das Auto auf gleicher Höhe wie die Pilotenkanzel. Für einen kurzen Moment traf Tannenbergs wildentschlossener Blick mit dem eher ängstlichen des Flugzeugführers zusammen.
    Diese in den Augen des Piloten kurz aufblitzende Panik war der Auslöser dafür, dass Tannenberg sein todesmutiges Vorhaben nun auch wirklich in die Tat umsetzte.
    Nachdem er das Propellerflugzeug überholt hatte, zog er nach rechts und setzte seinen BMW direkt vor die beiden schnelldrehenden Rotoren.
    Er schaute auf seinen Tacho.
    Es folgte ein kurzer Kick auf das Bremspedal. Bis in die Haarspitzen konzentriert, achtete er darauf, dass er durch das leichte Bremsen keine Geschwindigkeit verlor. Mit Hilfe der aufflammenden Bremsleuchten wollte er auch auf diesem Wege dem Piloten signalisieren, dass ihm wirklich ernst war mit dem, was er gerade tat.
    Er gab ein wenig Gas, ging vom Pedal, kuppelte aus, ließ den Wagen ohne Motorantrieb rollen. Er blickte in den Rückspiegel.
    Bedrohlich näherten sich die beiden Propeller.
    Als sie kurz hinter seinem Heck waren, ließ er die Kupplung kommen, beschleunigte wieder.
    Völlig unerwartet machte sich Tannenbergs Handy bemerkbar.
    Er zuckte kurz zusammen. Dann war er wieder voll bei der Sache. Das aufdringliche Geräusch ignorierte er.
    Erneut zeigte er dem Piloten die Rücklichter. Mit flackernden Augen tastete er den Tacho ab.
    Plötzlich hörte er aufheulende Sirenen.
    Dann sah er zwei Polizeiautos, die sich etwa dreihundert Meter von ihm entfernt quer auf die Rollbahn stellten. Die Beamten flüchteten aus ihren Fahrzeugen.
    Tannenberg beschleunigte, schlug einen Haken und schoss wieder auf die Wiese.
    Seine Augen verfolgten gebannt das Flugzeug, wie es mit aufquietschenden Reifen auf die Barriere der Polizeiautos zuraste.
    Er hielt den Atem an.
    Sein Herz raste.
    Er zitterte am ganzen Körper.
    Verkrampft hielt er das Lenkrad umschlossen, presste sich in den schwarzen Ledersitz.
    Die Propellermaschine kam einige Meter vor den querstehenden Polizeiautos zum Stillstand. Mehrere zivile Einsatzfahrzeuge, darunter auch die seiner eigenen Dienststelle umringten das Flugzeug von beiden Seiten.
    Michael Schauß forderte mit einem Megaphon die Insassen auf, sofort die Maschine mit erhobenen Händen zu verlassen.
    Plötzlich riss jemand die Fahrertür seines BMWs auf. Es war Marieke, die nun seitlich neben ihm stand.
    „Los, komm mit!“, schrie sie und versuchte ihn aus seinem Auto zu zerren.
    Als er sich endlich mit schlotternden Knien aufgerichtet hatte, nahm sie ihn gleich an der Hand und rannte mit ihm los. Er vermochte ihr kaum zu folgen, wäre fast auf die Rollbahn gestürzt.
    Schon bald hatten sie die beiden Dienstfahrzeuge des K1 erreicht.
    Mit stummem Kopfnicken begrüßte Tannenberg Sabrina und Geiger, die mit ihren Pistolen im Anschlag hinter den Autos in Deckung saßen.
    Glücklicherweise war es nicht nötig, den anderen Mitarbeitern des K1 Feuerschutz zu geben, denn bereits kurz nachdem Tannenberg und Marieke sich ebenfalls hinter den Dienstfahrzeugen in Sicherheit begeben hatten, erschienen zuerst die beiden Piloten mit erhobenen Händen auf der kleinen Gangway der Maschine, dann Oberschwester Rebekka, schließlich der Krankenpfleger Egon und als letzter Professor Le Fuet.
    Von Dr. Wessinghage und Maximilian Heidenreich war nichts zu sehen.
    Da zu diesem Zeitpunkt niemand wissen konnte, ob sich nicht doch noch im Inneren des Flugzeugs irgendjemand verschanzt hatte, stürmten die Kriminalkommissare Schauß und Fouquet, sich gegenseitig Feuerschutz gebend, die betagte Flugmaschine, während ihre Kollegen aus Pirmasens die Mitarbeiter der Schlossklinik in Empfang nahmen, mit Handschellen versahen und in drei Kleinbussen verstauten.
    „Wo bleibt der Notarzt?“, schrie Michael Schauß aus dem Bauch des Flugzeugs heraus.
    Marieke blieb fast das Herz stehen.
    Tannenberg stockte der Atem.
    „Was ist los, Wolf, willst du nicht endlich mal reinkommen?“, rief Kommissar Fouquet von der

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