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Oktoberfest

Oktoberfest

Titel: Oktoberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scholder Christoph
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für Geschäfte und einem großen Überzeugungstalent. Er verfügte über ein gerüttelt Maß an Schlitzohrigkeit, und er war ebenso fleißig und gewissenhaft wie Romberg selbst.
    Zudem war Vogel gebürtiger Münchner.
    *
    Prizren, Kosovo, 2003
    Drückend lag die Sommerhitze über dem Kosovo. Heute Abend würde Kaspar Lohweg ein Geschäft abschließen. Das größte Geschäft, das er jemals gemacht hatte. Deshalb fuhr er quer durch die ganze Stadt.
    Er trug zivile Kleidung.
    Zur Tarnung.
    Das Lokal, in dem er verabredet war, lag weit vom KFOR-Hauptquartier entfernt, wo Hauptmann Lohweg in der Waffenmeisterei arbeitete. Aber damit wäre demnächst Schluss. Heute würde er sich nämlich den Jackpot abholen. Bald schon wäre er ein reicher Mann.
    Lohweg lächelte. Die Scheiben an seinem Wagen waren heruntergekurbelt. Der Fahrtwind kühlte sein Gesicht. Obwohl es mittlerweile dunkel war, war es immer noch sehr warm. Er fuhr einen unauffälligen Wagen. Einen alten Golf, dunkelblau, mit einheimischem Nummernschild.
    Außerdem hatte er sich maskiert. Niemand außerhalb des Hauptquartiers würde ihn erkennen. Kurz nach dem Verlassen der Kaserne hatte er sich einen Oberlippenbart angeklebt. Jetzt schwitzte er stark an der Oberlippe. Doch das war es wert.
    Als er das Lokal erreichte, fuhr er noch einen Häuserblock weiter. Dann parkte er in einer Seitenstraße.
    Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, dachte er sich.
    Den Wagen, der ihm gefolgt war, hatte er nicht bemerkt. Während er zum Lokal zurückging, sah er sich nach allen Seiten um. Niemand schien ihn zu beachten.
    Im zweiten Stock des Hauses, das dem Lokal gegenüberlag, saß ein Mann in einer unbeleuchteten Wohnung. Er folgte den Schritten Lohwegs durch einen Restlichtverstärker. Die Straßenbeleuchtung in diesem Viertel war nur spärlich. Als Lohweg vor dem Lokal stehen blieb, um sich ein letztes Mal umzusehen, sprach der Mann in sein Funkgerät.
    »Er kommt jetzt rein. Er ist allein.«
    Lohweg betrat das Lokal und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Er stand in einer niedrigen, kleinen Gaststube mit groben Holzmöbeln. Die Wände mochten einmal weiß gewesen sein. Jetzt waren sie dunkel vom Rauch von vielen Jahren. Das Lokal war gut besucht. Lärmende Musik drang aus einer alten Jukebox. An einigen Tischen wurde Karten gespielt.
    Lohweg entdeckte seinen Kontaktmann im hinteren Teil des Raumes. Der Mann saß mit dem Rücken zur Wand. Er konnte von seiner Position aus das ganze Lokal überblicken. Neben dem Platz des Mannes führte ein Flur nach hinten, zu den Toiletten. Und zum Hinterausgang, mutmaßte Lohweg. Der Mann war ein Profi. Aber das bin ich auch, dachte Lohweg grimmig, während er auf den Tisch zuging.
    »Es ist verdammt heiß dieses Jahr«, sagte er, als er den Tisch erreicht hatte.
    »Es soll sogar noch heißer werden«, entgegnete der Mann.
    Lohweg setzte sich. Auch er hatte das Lokal im Blick. Sein Gegenüber sah ihn unverwandt an.
    »Lassen Sie uns gleich zur Sache kommen.« Der Mann sprach Deutsch mit einem leichten osteuropäischen Einschlag. Lohweg hätte jedoch nicht sagen können, aus welcher Gegend oder aus welchem Land der Mann kommen mochte. »Sie wissen, dass es um einen größeren Posten geht. Können Sie in solchen Mengen liefern?«
    »Wenn Sie mir sagen könnten, was genau Sie haben wollen und wie viel, dann kann ich Ihnen auch verbindlich sagen, ob ich die Sachen beschaffen kann.«
    Wortlos griff der Mann in seine Hosentasche. Er zog ein Blatt Papier heraus und reichte es Lohweg.
    Lohweg überflog die Liste und ließ einen leisen Pfiff hören.
    »Das ist eine ganze Menge. Aber besorgen kann ich das. Das wird nur verdammt teuer.« Nach einer Pause setzte er hinzu: »Was haben Sie denn vor? Wollen Sie den Dritten Weltkrieg anfangen?« Lohweg lächelte den Mann an.
    Der Mann lächelte nicht zurück.
    »Wir halten zwei Millionen Euro für angemessen.«
    Innerlich freute sich Lohweg diebisch. Mit so einem hohen Angebot hatte er nicht gerechnet. Das war so viel Geld, dafür konnte man schon seine Karriere riskieren. Er bemühte sich, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen.
    »Einige der Sachen auf der Liste sind recht ausgefallen. Ich werde zusätzliche Ausgaben haben. Sagen wir zweieinhalb Millionen.«
    »Zweieinhalb Millionen. Gut. Ich bin einverstanden.« Die Stimme des Mannes klang gleichgültig. Wirklich ein Profi, dachte Lohweg.
    »Wie wollen Sie die Sachen verschwinden lassen?«, fragte der Mann unvermittelt.
    »Ich werde sie als

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