Oliver - Peace of Mind
sei gefährlich und sowieso alles Quatsch. Und so hörte ich
wieder auf damit.
Ich bestelle mir die
Räucherstäbchen, einen hübschen Halter aus Speckstein und nach einigem hin und
her überlegen, kaufe ich das Witchboard. Ich bin ganz aufgeregt. Kann es kaum
erwarten, dass es ankommt.
Ich finde es
wunderschön. Aus glänzendem Holz ist es. Mit Buchstaben, Zahlen und einem alten
Baum darin eingearbeitet. Eine Planchette ist auch dabei. Kein Tischchen, wie
damals.
Als es Abend ist,
zünde ich ein Teelicht an. Ich lege das Brett auf meinen Wohnzimmertisch,
darauf die Planchette. Ich habe ein bisschen Angst. Ist ja klar. Es war mir ja
verboten worden. Aber mein Wille und meine Sehnsucht sind stärker. Vorsichtig
lege ich von jeder Hand zwei Finger auf die Planchette und warte. Der kleine
Goldring glänzt an meinem kleinen Finger. Immer wieder driften meine Gedanken
ab. Erst als ich wirklich alle Gedanken loslasse, kann sich meine Frage im Kopf
manifestieren.
„Ist jemand hier?“,
frage ich in Gedanken und warte. Ich lasse nur diese eine Frage zu in meinem
Kopf. Das Teelicht flackert, als hätte ich ein Fenster auf. Habe ich aber
nicht. Sogar die Wohnzimmertür ist geschlossen. Bestimmt zehn Minuten sitze ich
so da und sehe dem Flackern der Kerze zu. Dann plötzlich setzt sich die
Planchette ganz langsam in Bewegung. „Um 7 Uhr“, schreibt sie. Sonst nichts.
Dann hört das Flackern auf.
Mein Puls rast. Dann
muss ich leise weinen. Vor Glück, denn ich habe wieder Halt gefunden.
„Ich werde da sein“,
flüstere ich.
Unsterblich
Ich bin die Sonne,
die dir ins Gesicht scheint
Ich bin der Regen,
der dir ins Gesicht weint
Wo auch immer du
bist, da werde ich sein
Ganz gleich was
passiert, du bist nicht allein
Ich komme zu dir als
schöner Traum in der Nacht
Bin dein Engel, der
stets über dich wacht
Sei nicht traurig,
wenn ich jetzt für immer träume
Höre mein Flüstern im
Rascheln der Bäume
Ich schicke dir
Regenbogenfarben in dein Herz
Puste dir als Wind
über deinen Schmerz
Küsse und streichle
dir sanft dein Gesicht
Und scheine dir
manchmal im dunklen als Licht
Dein Lachen wird als
Echo in mir klingen
Bei jedem Lied werde
ich leise mitsingen
Nein, ich bin nicht
tot, ich bin noch hier
Tief in deinem Herzen
– ich bin bei dir
Mit freundlicher
Genehmigung der Autorin dieses wunderbar tröstlichen Gedichtes:
Sylvie Grohne
www.wortfarben.net
Danksagung
Ich danke Olivers
Mutter für die vielen Stunden, in denen sie mir trotz des damit verbundenen
Schmerzes, vom Leben und Sterben ihres geliebten Sohnes berichtet hat. Auch
danke ich ihr dafür, mir einen Platz auf seinem Grab für Schneeli und mein Herz
freigemacht zu haben und für das Fotoalbum, dass sie mir geliehen hat.
Ich danke meiner
Freundin Matte, für den wunderschönen Nachmittag am Seeufer, an dem wir frische
Kirschen knabberten, und auch sie mich an ihrer Zeit mit Oliver teilhaben ließ,
damit ich dieses Buch verwirklichen konnte.
Ein großer Dank auch
an Manuela, die mich mutig begleitete in die dunkelsten Ecken Hamburgs, und die
dabei manchmal meine Hand hielt.
Ich danke den
freundlichen Sozialarbeitern des Pik As, die doch noch einen Weg fanden, meinem
Anliegen gerecht zu werden.
Weiter danke ich
Georg für seine spontane und tatkräftige Unterstützung bei der Gestaltung des
Buchcovers und der Printversion.
Ein lieber Dank gilt
auch meinen Söhnen, die eine Liebe, die nicht mehr da ist, in Form von Bildern
und Geschichten mit in unsere Familie aufgenommen haben.
Danke auch Dir Olli,
dafür, dass Du mein Leben einst mit Deiner Existenz bereichert hast. Dieses Buch
ist für Dich!
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