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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hatte.
    Als sie sich näherten, öffnete sich die Luftschleuse des Schleppers, und Julie brachte sie zusammen hinein. Licht schaltete sich ein, weitere Luken öffneten und schlossen sich, und dann waren sie in der Kabine.
    Grüne Lämpchen erglühten, als der Schlepper aus dem Ruhemodus erwachte. Julie machte Kaffee, und Marge setzte sich auf den rechten Stuhl und zog ihr Notebook hervor.
    »Ist so etwas schon mal versucht worden?«, fragte Julie.
    »Wolkenmachen?«
    »Ja.«
    »Aber ja. Die Technik wurde benutzt, um Dürren zu bekämpfen.«
    »Warum habe ich dann noch nie davon gehört?«
    »Ich weiß es nicht. Wie viel Zeit verbringen Sie denn zu Hause?«
     
    Beim ersten Flug nahmen sie zwei Landefähren. Und eine Benson Brothers Wasserpumpe. »Sie haben eine große, trockene Rasenfläche? Verlassen Sie sich auf Benson.« Sie hätten Zeit sparen können, hätten sie Bill die Kontrolle über alle vier Landefähren übertragen und sie von ihm fliegen lassen, aber KIs waren notorisch ineffizient, wenn es darum ging, auf überraschende Ereignisse wie etwa einen plötzlich einsetzenden Sturm zu reagieren. Besonders dann, wenn sie zu viele Aufgaben auf einmal abzuarbeiten hatten. Das war der Preis der Künstlichen Intelligenz. Wie bei Biologischer Intelligenz griffen ihre höheren Funktionen auf ein einziges Bewusstsein zurück. Jedenfalls wirkte es so. Forderten verschiedene Aufgaben simultane Entscheidungsfindungen, so waren Probleme nicht auszuschließen. Und sie waren viel zu weit von zu Hause entfernt, um den Verlust einer der Fähren zu riskieren. Verloren sie auch nur eine ihrer Fähren, war die Operation beendet.
    Marge hatte auf der Reise nach Lookout viel Zeit damit verbracht, die Wetterdaten und topografischen Karten zu studieren. Sie waren mit Hilfe der Informationen zusammengestellt worden, die von der Jenkins weitergeleitet worden waren, um die passenden Positionen für die Regenmacher zu bestimmen. Das Zielgebiet für den ersten Regenmacher lag auf der Ostseite des oberen Kontinents, etwa auf der Mitte zwischen Roka und Hopgop (wie, so fragte sie sich, konnte man jemanden ernst nehmen, der eine Stadt Hopgop nannte?).
    Es war dunkel, und die Omega stieg gerade auf, als sie am Rande eines dichten Walds heruntergingen. Hinter ihm reichten die Berge mit ihrem vereinzelten Baumbestand bis an die Küste. Ein kleiner Fluss, dessen Quelle irgendwo im Hochland liegen musste, schlängelte sich durch das Gebiet. Von einer Ansiedlung in der näheren Umgebung war nichts zu sehen.
    »Genug Wasser?«, fragte Julie.
    »Es dürfte reichen«, entgegnete Marge. »Bring sie runter.«
    Julie setzte so nah wie möglich an den Bäumen auf und zog dabei einige von ihnen in Mitleidenschaft. Der Wald brummte vor Insekten. »Gibt es hier was, das beißt?«, fragte Marge.
    »Nein, jedenfalls wurde nichts gemeldet.«
    Sie schalteten ihre Nachtsichtgeräte an. Der Wald bestand aus unterschiedlichen Baumarten, die jedoch alle groß und dürr waren und keinen sonderlich interessanten Anblick boten. Marge hätte eindrucksvollere Stämme vorgezogen.
    »Was meinst du?«, fragte Julie.
    Das Holz schien stark genug zu sein. »Das sollte gehen«, sagte sie. Sie ging direkt auf den Bereich zu, den sie schon in der Luft entdeckt hatte, eine Baumgruppe, die einen ungleichmäßigen Kreis bildete, der grob vierzig Meter Durchmesser hatte. In dem Kreis gab es noch einige andere Gewächse, die sie mit den Lasercuttern ausrasierten.
    »Eine Frage«, sagte Julie.
    »Nur zu.«
    »Wozu brauchen wir die Landefähren? Wenn der Schlepper genug Kraft hat, die Regenmachereinheiten herunterzubringen, warum reicht er dann nicht mehr, wenn sie ausgefahren sind? Davon werden sie doch auch nicht mehr wiegen.«
    »Wenn sie ausgefahren sind«, sagte Marge, »muss der Schlot den Luftströmungen standhalten. Um ihn dann stabil zu halten, braucht es mehr als den Schlepper.«
    Sie kletterten wieder in die AV3, und Julie berührte eine Schalttafel. Die Frachtluke im Heck öffnete sich. »Bill«, sagte sie. »Versteck die Landefähren unter den Bäumen.«
    »Ja, Julie. Ich kümmere mich darum.«
    Die KI benutzte einen Transportkarren, um die Landefähren hinauszufahren. Erst danach aktivierte sie die Fähren und flog sie in den Schatten des Waldes. Inzwischen lud der Transportkarren bereits die Pumpe ab.
    Marge sah Blitze im Westen. »Vielleicht brauchen wir die Schlote gar nicht«, bemerkte Julie.
    »Unwahrscheinlich«, entgegnete Marge.
     
    Sie holten die anderen

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