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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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fiel mir auf, dass sie ein rotes Stirnband mit weißen Tupfen trug. Irgendwie süß. Ich lächelte ihre Haare an, was ihr natürlich nicht entging.
    »Ich gehe heute als Marienkäfer«, gluckste sie.
    »Dann wären es schwarze Punkte«, belehrte ich sie altklug.
    »Ich weiß jetzt, warum meine Mutter Calimero nicht nähren will«, platzte es plötzlich aus ihr heraus. Aha, das war also der Grund für ihren Besuch am Michels’schen Essenstisch. Fragend sah ich sie an.
    »Sie glaubt, dass dich das gleiche Schicksal ereilen könnte wie sie.«
    Ich kräuselte meine Stirn. Hä?
    »Wenn Calimero zu viel von ihrem Blut trinkt, könntest du eventuell die gleiche Verbindung zu ihm bekommen, wie sie zu Elias und mir. Du wärst also ständig Klein-Davids Emotionen ausgeliefert. Wut, Trauer, Schmerz, alles müsstest du mit ihm aus erster Hand ertragen.«
    Oha. Hmm?
    »Sie hat Angst, dass ihr Blut in Calimeros Körper bewirken könnte, dass diese Verbindung auch zu dir entsteht. Vielleicht hat sie aber auch nur Angst, dass sie dadurch ihren Enkel auch fühlen würde.«
    Weit hergeholt, oder?
    »Das sollte sie lieber Elias erklären«, sagte ich und behielt meine restlichen Gedanken für mich.
    »Habe ich ihr auch gesagt.« Sie seufzte. »Aber du kennst sie ja.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Mama und fuchtelte geschäftig mit Messer und Gabel auf ihrem Teller herum. »Emilia ist eine so liebe und freundliche Person. Wieso ist sie das nicht auch ihrem Sohn gegenüber?«
    »Das weiß niemand, außer ihr selbst«, erklärte ich seufzend, während eine Erbse in meinen Haaren landete. David hatte seine Gabel zum Erbsenkatapult umfunktioniert.
    »Eure Majestät?«, hörte ich Melissas zartes Stimmchen am Telefon. Ich war unten in meiner Wohnung und hatte mich doch noch einmal auf die Suche nach dem blöden Ladekabel gemacht, da ich Heinrichs Handynummer nicht auswendig wusste. Ich wollte auch nicht im Orden anrufen und nach ihm fragen, da ich mir eine Lüge hätte einfallen lassen müssen, um Vicky zu umgehen. Dazu kam noch, dass eine SMS im Moment besser war als ein Anruf. Die konnte er lesen, wann er wollte.
    »Ja?«
    »Heinrich ist hier, um mit Euch zu reden.«
    »Was?«, stammelte ich nervös in den Hörer. Wieso musste dieser Blutsauger in seinem Zustand herumfahren?
    »Heinrich von Rosenheim, Euer Berater!?«
    »Ja, äh, er soll runterkommen.« Ich legte mit zittrigen Händen auf. Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Minka sprang auf die Sofalehne und maunzte. Vorsichtig streichelte ich sie und sah zur Tür. Es dauerte nicht lange und es klopfte. Mit wackeligen Beinen ging ich hinüber und öffnete. Ein trauriges, blasses Gesicht blickte mir entgegen. Er trug einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und auf Hochglanz polierte Halbschuhe. Äußerlich wie immer perfekt.
    »Hatte ich dir nicht genau gesagt, was du tun sollst?«, schimpfte ich mit ihm und fuchtelte mit meinem Finger vor seiner Nase herum.
    »Eure Majestät, ich komme, um mich für den Fauxpas heute Morgen zu entschuldigen. E…es hat mir keine Ruhe gelassen.«
    »Komm erst einmal herein«, sagte ich und trat zur Seite. Gott musste sich heute in der Früh beim Aufstehen gedacht haben: Muahaha, heute ärgere ich mal die Miri! »Setz dich, ich hole mir schnell etwas zu trinken.«
    Brav nahm mein Berater auf dem Sofa neben Minka Platz, welche ihn mit müden Augen musterte. Katzen ist so etwas ja nicht peinlich, die glotzen einfach. Ich verschwand in der Küche und schmiss meinen ultimativen Hightech Kaffeeautomat an und ließ ihn mir einen Kakao zaubern. Nachdem er fertig war, setzte ich dem Gesöff noch eine Sahnehaube auf. Genau das brauchten meine Nerven jetzt! Dann ließ ich mich in den Sessel Heinrich gegenüber fallen. Vorsichtig tunkte ich die Sahne mit einem Löffel in die warme Schokoladenmilch und sah Heinrich ernst an.
    »Ich hoffe, du bist nicht gekommen, um mir ein Lügenmärchen aufzutischen.«
    »Wie geht es Euch?« Er umging meine Aussage und sah auf meinen Bauch.
    »Gestern Abend hatte ich ein Ziehen hier unten.« Ich zeigte ihm die Stelle. »Der ganze Stress heute ist sicherlich nicht förderlich.«
    Betroffen senkte er seinen Kopf und faltete die Hände. »Es tut mir sehr leid, Euch Sorgen bereitet zu haben.«
    »Ach Heinrich, es ist doch alles okay. Mach dir nicht so einen Kopf! Geht es dir denn ein wenig besser?«
    »Solange ich Magdalena fernbleibe, ja.«
    »Also liebst du sie?«, fragte ich mit großen Augen. Er konnte es nicht leugnen,

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