Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
absoluter Kauderwelsch.
»Dann ab zum Hechelkurs.«
»Du solltest das ernst nehmen«, rügte mich Elias auf dem Weg nach draußen.
»Tue ich doch!«
»Dann nenn es nicht Hechelkurs.«
»Ist es aber doch!«
»Nein, ist es nicht.«
»Doch ist es!«
»Du kannst keinen Satz ohne doch bilden, oder?«
»Doch!« Ich lächelte ihm zu, während er mir ins Auto half. Nachdem ich verstaut war und Elias hundert Mal überprüft hatte, dass der Gurt seinen Sohn nicht einquetschte, schloss er die Tür und rannte um den Wagen. Zwei Wachleute gesellten sich zu uns auf die Rückbank.
»Du lernst Entspannungsmethoden und alles, was du über die Versorgung eines Säuglings wissen musst«, verteidigte er weiter die peinliche Veranstaltung, zu der wir unterwegs waren.
»Ich lerne, wie ich kontrolliert herumstöhne. Das kannst auch du mir beibringen, wenn du einfach so einen Taktgeber auf dem Nachttisch pendeln lässt.«
Die Bodyguards amüsierten sich anscheinend köstlich auf der Rückbank.
»Du meinst ein Metronom.«
»Wenn das das ulkige Ding mit dem Pendel ist.«
»Ja.«
»Ja, dann meine ich ein Metrodingsda.«
Der Kurs war schlimmer, als ich gedacht hatte. Das ganze fand in den Räumlichkeiten eines Krankenhauses statt, also sah alles dementsprechend sehr weiß und steril aus. Lauter schwangere Frauen, die auf Matten auf dem Boden lagen, rollten sich von einer zu anderen Seite. Einige hatten Körbe mit Kuchen und Plätzchen dabei, andere sogar belegte Brötchen. Ich wollte fliehen, aber Elias‘ Schlüsselbein versperrte mir den Weg.
»Lass uns wieder gehen, wir sind hier bei den Desperate Housewives gelandet«, flüsterte ich ihm zu, doch die kalte Mauer, gegen die ich gerannt war, wich keinen Zentimeter. Im Gegenteil, liebevoll schob sie mich weiter in den Raum.
»Es ist alles okay, niemand tut dir was.«
»Sind das alles Patientinnen von Dr. Bruhns?«
»Nein, nicht alle.« Die, die es waren konnte man an den neugierigen Gesichtern erkennen. Angst vor Vampiren hatten diese Menschen nicht. Sie waren lediglich aufgeregt das Königspaar zu sehen. Die anderen sahen verstört aus. Das waren bestimmt alles Leute, die zur Impfung rennen würden. Ich wünschte mir meine Freundinnen zur Seite, damit ich mit ihnen lästern konnte. Eine Frau trat vor die Gruppe und bat alle, sich auf den Matten niederzulassen. Dr. Bruhns hatte uns auch so ein Teil zur Verfügung gestellt und nur widerwillig nahm ich Platz. Elias schien es amüsant zu finden und lächelte. Vielleicht hatte er auch etwas Lustiges aus den Köpfen der anderen erfahren? Mein Bauch erlaubte mir noch einen angenehmen Schneidersitz, also machte ich es mir bequem und ließ es auf mich zukommen. Elias beschäftigte sich damit, meinen Rücken zu massieren und meinen Nacken zu küssen. Ich wollte hier weg! Die Menschen um uns herum sahen uns so komisch an. Na ja, vielleicht lag es auch an den beiden böse dreinschauenden Vampiren hinter uns. Die Dame begrüßte den Kurs und stellte sich als Maria, unsere Hebamme, vor. Na ja, meine nicht. Ein Mensch wäre so ziemlich das Letzte, was wir bei Calimeros Geburt brauchen würden, das war mir mittlerweile klar. Sie sprach und sprach und sprach und meine Augen wurden immer größer. Als sie eine kleine Pause machte, damit die Schwangeren zur Toilette und etwas zur Stärkung essen konnten, drehte ich mich zu Elias um und funkelte ihn böse an.
»Na toll«, keifte ich leise, »immer reden alle vom Wunder der Geburt und es sei so schön … blablabla. Dass man sich dabei einkotet, rumfurzt und sich vielleicht sogar übergibt, davon sagt natürlich kein Schwein was! Das erfährt man erst, wenn man schon eine dicke Kugel vor sich herschiebt.« Ich sah mich um und dann wieder in die immer noch seltsam gefärbten Augen meines Mannes. »Ich sage dir, das ist eine Verschwörung!«
»Möchtest du etwas essen?«, fragte mich Elias belustigt.
»Nein, wir fallen nachher bei McDoof ein.«
»Wie du möchtest.«
Ich konnte mich schlecht bei den anderen bedienen, wenn ich selber nichts dabei hatte.
»Wochenfluss, das klingt schon eklig«, meckerte ich weiter. »Ich habe mich gar nicht getraut zu fragen, was da genau fließt.«
»Blut, Schleim und Plazentagewebe.«
»Woher weißt du das?«
»Sie hat es gesagt?!«, erinnerte Elias mich lachend, wobei er husten musste. Herrje, ich hatte sehr wahrscheinlich nach dem Wort Wochenfluss nichts mehr gehört.
Der Kurs ging weiter und schließlich setzte sich die Hebamme auf einen Hüpfball
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