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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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deutete mit dem Kinn auf die Sig Sauer in Boličs Hand.
    „Lenk nicht ab, Klugscheißer! Wo hast du das Material?“ Die Mündung des Schalldämpfers kam Ondragons Wange gefährlich nahe, aber er ließ sich davon nur wenig beeindrucken. Stattdessen dachte er nach. Er befand sich in seinem eigenen Haus, hier kannte er sich aus. Das war sein Vorteil. Aber Bolič war nicht irgendein Gegner, er war ein erfahrener Kämpfer, der ihm womöglich ebenbürtig war. Immerhin hatte er seine Alarmanlage ausgetrickst und war außerdem bedeutend jünger als er.
    „Wenn du schießt, dann wirst du nie erfahren, wo ich es versteckt habe!“, sagte Ondragon schließlich ruhig.
    „Das weiß ich, aber ich kann dir wehtun, damit du es verrätst!“
    „Wenn es dir Spaß macht, Captain “, entgegnete Ondragon spöttisch und überlegte indessen ruhig, wo sich seine nächste Waffe befand. Die erste Pistole war unter den Esstisch geklebt, eine zweite in der Schublade im Arbeitszimmer, und die abgesägte Pumpgun befand sich im obersten Kommodenfach im Wohnzimmer. Die dritte Pistole war im Tresor, aber das ahnte Bolič sicherlich, denn das war schließlich ein Standardversteck. Ondragon sann weiter. Das Pfefferspray war auf dem Lampenschirm versteckt und der Baseballschläger unter dem Sofa. Die japanischen Schwerter standen im Flur auf dem antiken Vertiko von 1900. Messer gab es natürlich auch: In der Küche, aber auch unter dem Teppich im Wohn- und Schlafzimmer, über der Türfüllung im Arbeitszimmer, und im Fitnessraum am Ergometer. Das war womöglich das einzige, das in realistischer Nähe sein würde. Aber wollte er einen Messerkampf mit einem bosnischen Kriegsveteran? Nicht wirklich.
    Bugs Bunny schnellte wieder auf ihn zu, und Boličs Faust krachte gegen seinen Kopf. Dabei entblößte er ein Hakenkreuz auf der Innenseite seines Oberarms.
    Ondragon hob beschwichtigend beide Hände. „Ich komm ja schon. Was willst du überhaupt mit dem Zeug?“
    „Das geht dich einen Scheißdreck an!“ Bolič zerrte ihn auf die nackten Füße, weil es ihm nicht schnell genug ging.
    „Aha, jetzt verstehe ich es!“, rief Ondragon aus. „Wie konnte ich nur eine solch lange Leitung haben. Du bist der Maulwurf bei DeForce! Du wusstest über den Auftrag Bescheid und über die Möglichkeit, Darwin Inc. zu erpressen. Und du kanntest Ellys schon vorher, nicht wahr?“ Er deutete auf das Tattoo, das genauso aussah wie das Hakenkreuz-Emblem auf der Flagge der White Power Bewegung, die er in Ellys‘ secret room entdeckt hatte. Da war also die Verbindung!
    „Ihr habt euch bei einem White-Power-Treffen kennengelernt, und Ellys hat dir geraten, dich bei DeForce zu bewerben, richtig? Und Spider wusste nichts von alledem. Es sollte keine Verbindung zwischen euch geben.“
    „Halt die Schnauze!“
    „Ich hab also recht!“ Ondragon grinste und kassierte dafür von hinten einen Tritt in die Wade, was ihn zu Fall brachte. Unsanft packte Bolič ihn an den Haaren und riss ihn wieder auf die Beine.
    „Aua, das tut ja sogar weh“, scherzte Ondragon.
    „Ich mache gleich noch ganz andere Sachen mit dir, Wichser! Los, zeig mir jetzt, wo das Zeug ist.“ Bolič stieß ihn grob vor sich her aus dem Schlafzimmer und zur Treppe.
    Ondragon ließ es geschehen und stieg provokativ träge die Treppe hinab, während er nicht aufhörte dem Bosnier Fragen zu stellen. „Du hast Ellys von deinem geplanten inside sellout erzählt, weil er der Einzige war, der an das Material herankommen würde, und er hat Stern eingeweiht als Unterstützung gegen Green. Aber warum warst du nicht mit von der Partie, als wir die beiden zusammen mit diesem dubiosen Reverend hochgenommen haben? Hmm, lass mich überlegen. Ah, ich hab’s! Du hast Ellys und Stern nur benutzt, damit sie die Drecksarbeit machen, und anschließend wolltest du dir die lästigen Mitwisser vom Hals schaffen und die Kohle alleine einstreichen. Ganz schön clever.“
    Bolič lachte gehässig. „Tja, und ich musste mir nicht einmal die Hände schmutzig machen, weil ihr gekommen seid und die beiden für mich aus dem Weg geräumt habt. Das war außerordentlich nett von euch.“
    „Und du hast wirklich gedacht, dein Plan funktioniert?“
    „Hat er doch, oder?“ Wieder lachte der Bosnier.
    „Was ist mit Spider? Willst du ihn auch noch beseitigen, wenn das hier vorbei ist?“
    „Mal sehen. Und jetzt Fresse halten!“
    Sie hatten den Fuß der Treppe erreicht. Rechts ging es zur Küche und zum Wohnzimmer und links zum

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