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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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herum.
    Sanders nickte unmerklich und wandte seinen Blick von der Scheibe. Er drehte sich zu dem großen Steuerpult um, das vor der Trennwand montiert war. Daneben befand sich eine massive Stahltür. Sie führte in den halbrunden Raum. Er humpelte zu der Konsole, die augenscheinlich eine wichtige Steuereinheit sein mußte. Er nickte ein weiteres Mal grimmig, dann ging er zu der Stahltür, legte seine Hand an den Griff und prüfte, ob man sie würde öffnen können. Sofort schwang die Tür einen Spalt auf und ein sanftes Zischen einer Hydraulik ertönte. Sanders ließ den Griff los und die Tür schloß sich automatisch wieder. Er bewegte sich zurück zum Kontrollpult. Die ganze Zeit über beobachteten ihn seine Gefährten stumm und bewegungslos. Niemand wußte, was das hier alles war und was mit der Gestalt geschehen war, die sich hinter der Trennwand scheinbar in Luft aufgelöst hatte – niemand bis auf Kubinski und Pedersen.
    »Magnus«, rief Sanders über die Schulter und seine Stimme hallte in dem großen Raum.
    »Bin wie immer dicht hinter dir, Tom«, antwortete Magnus. Der lebenslustige Norweger trat ebenfalls an das Steuerpult.
    »Es läuft wie besprochen. Hast du den Datenstick?«, wollte Sanders wissen, während er das Kontrollpult überflog. Es schien nur wenige Möglichkeiten zu bieten, Einstellungen vorzunehmen. Sanders verwunderte das nicht im geringsten. S.net besaß schließlich keine Hände.
    »Was denkst du denn?«, erwiderte Pedersen und verdrehte genervt die Augen.
    »Entschuldige. Ich weiß, daß ich mich auf dich verlassen kann«, entgegnete Sanders. Er drehte sich vom Kontrollpult um und sah Pedersen direkt an.
    »Und mir ist bewußt, daß ich dir mit dieser Aktion viel abverlange, Magnus«, meinte Sanders und seine Stimme klang zum ersten Mal sanft. »Aber wenn es einer schaffen kann, dann du.«
    »Laß' es gut sein, Tom. Hättest du mich nicht gebeten, ich hätte verlangt, es zu tun«, sprach Pedersen und ein Lächeln huschte über die Lippen des großen Norwegers. »Ich freue mich schon auf den ersten Döner seit langem«, grinste er breit. Und er meinte das tatsächlich ernst.
    »Aber nun muß das wohl erstmal runter.« Sein Lächeln wich einem leicht gequälten Gesichtsausdruck. Er zückte eine kleine ovale Kapsel aus der Brusttasche seiner Armeejacke. Die Kapsel schien aus Plastik und war etwa eineinhalb mal drei Zentimeter groß und einen halben Zentimeter flach. Ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, schob sie der Skandinavier in den Mund und schluckte sie herunter. Dann ließ er zwei kleine Pillen folgen und spülte mit Wasser aus seiner Feldflasche nach.
    »Bist du sicher, daß das so sein muß, Tom«, fragte Pedersen und machte ein Gesicht, als hätte er gerade einen Regenwurm geschluckt.
    »Sicher bin ich mir nicht«, antwortete Sanders ehrlich und zuckte mit den Schultern. »Aber man sieht, was passiert, wenn S.net seine Kreaturen hindurchschickt. Möglich also, daß anorganische Materie bei direktem Kontakt ausgefiltert wird und nicht mit durchgeht. Es deckt sich zumindest mit dem, was wir bisher herausfinden konnten.«
    »Es könnte jedenfalls ein riesiger Spaß werden, wenn ich nackt auf einer Party lande, was?« grinste Pedersen, dann wurde er wieder ernst. Einen kurzen Moment sahen sich beide schweigend an. Keiner wußte, was er noch sagen sollte.
    Da erschütterten heftige Explosionen den gesamten Gebäudekomplex und Staub rieselte von der Decke. Erschrocken zogen nicht wenige der Soldaten die Köpfe ein und schielten verängstigt nach oben.
    »S.net beginnt böse zu werden«, kommentierte Piotr unbeeindruckt. »Wir sollten unsere Show durchziehen und endlich wieder verschwinden.«
    »Ich hoffe du bekommst das Ding auch wirklich richtig ans Laufen«, schnaubte Pedersen, während er skeptisch das Kontrollpult anblickte. »Ich habe keine Lust den Rest meines Lebens Mammuts zu jagen.«
    »Keine Bange. Ich denke ich habe genug Informationen beisammen«, entgegnete Sanders dann verstummte er für einen Augenblick.
    »Mach's gut mein Freund. Und viel Glück«, sprach er schließlich gepreßt weiter. Seine Stimme klang rauh.
    »Du auch, mein Freund«, entgegnete Pedersen. Er hatte ebenfalls einen Kloß im Hals und das Gefühl von Aufregung und Beklemmung erzeugte ein leichtes Kribbeln auf seinem Rückgrat. Er streckte die Hand aus.
    Nach kurzem Zögern griff sie Sanders. Ein unmerkliches Zucken huschte über seine linke Wange und verriet die Gefühlsregungen, die in ihm

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