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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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geschrieben. Seit wann war der schon so früh auf den Beinen?
    »Hi Tom ... ich muß für heute absagen. Du glaubst gar nicht, was für eine Odyssee ich hinter mir habe. War doch gestern im Silver. Hast echt was verpaßt! Ich hoffe dein Compi weiß zu schätzen, daß du dich so um ihn kümmerst ;-) Na wie auch immer. Als ich nach hause fahren wollte, bin ich in Frankfurt Rödelheim gestrandet. Irgend so ein Blitzschaden. Sämtliche Züge sind ausgefallen. Ich mußte bis heute morgen im Bahnhofsgebäude abhängen, bis endlich wieder ein Zug fuhr. Bin jetzt gerade erst zur Tür reingekommen und muß mich erstmal auf's Ohr hauen. Und als wäre das nicht genug, hab' ich gerade erfahren, daß die mir heute die Spätschicht aufgedrückt haben *kotz*! Laß uns das ganze nächste Woche nachholen. Ich ruf dich an. Gruß Leon.«
    Hmm ... schade, dachte Tom enttäuscht. Die Treffen mit Leon waren immer lustig. Aber er konnte ihn auch gut verstehen. Leon kam von Außerhalb und war auf die Bahn angewiesen. Die ganze Nacht auf einem Bahnhof 'rumhocken, war bestimmt kein Spaß gewesen. Nun, aber was sollte er jetzt noch mit diesem angebrochenen Tag machen? Da er sowieso schon aufgestanden war, konnte er sich auch mal wieder an der Uni blicken lassen.
    Welch' perverser Gedanke, überlegte Tom gähnend. Tatsächlich war es aber mal wieder an der Zeit, vor allem wenn er vor hatte, das Studium auch eines Tages einmal abzuschließen. Tom startete seine verschiedenen Tauschbörsenprogramme und wollte dann den Monitor wieder ausschalten, da fiel ihm noch ein, daß er ja Post von 'Jazz' haben könnte. Er loggte sich in der Single Community ein und rief erwartungsvoll sein Profil auf. Tatsächlich! 'Jazz' hatte geschrieben! Tom war mit einem Mal hellwach und öffnete die Webmail.
    »Danke daß Du geantwortet hast. Ich würde mich gerne mit Dir treffen. Was kannst du vorschlagen. Am besten paßt mir heute.«
    Na, die kam ja schnell zur Sache, dachte sich Tom. Gut so! Vielleicht doch kein 'Fake Account'. Und dennoch – irgendwie blöd, daß sie gar nicht auf meine Mail eingegangen ist. Na, was soll's? Tom zuckte mit den Schultern. Jetzt hatte es auch etwas Gutes, daß Leon abgesagt hatte. So könnte er sich schon heute mit 'Jazz' treffen. Schnell tippte er eine Antwort ein:
    »Hallo J3S716. Wie wäre es heute Nachmittag ab 16:30 Uhr im Café Paperback (direkt an der Uni)? Falls dir das nicht paßt, sag' kurz Bescheid.«
    Er überlegt nochmal, dann tippte er kurzentschlossen seine Handynummer an das Ende der Mail und schickte sie ab. Nun schaltete er den Monitor aus und griff ein paar Klamotten aus dem Schrank. Er wollte gerade sein Zimmer verlassen, da hielt er nochmal inne und schaute prüfend auf die Kleidungsstücke in seinen Händen. Er schüttete den Kopf und legte die Sachen wieder zurück. Mit einer neuen – seiner Meinung nach besseren – Auswahl trat er schließlich den Weg zur Dusche an. Er ging den Flur hinunter und kam an der Küche vorbei, in der Nina und Fred am Tisch saßen und Kaffee tranken. Fred rauchte dabei wieder. Tom hatte ihn schon tausendmal gebeten, nicht in der WG zu rauchen, aber seit er mit Nina fest zusammen war, glaubte er wohl, Narrenfreiheit zu haben. Tom hatte keine Lust auf Streit, also ging er weiter Richtung Bad und raunzte nur ein kurzes »Morgen« in die Küche.
    »Tom, warte mal«, rief Nina ihm hinterher, aber Tom war bereits im Bad und hatte die Tür geschlossen.
    »Tom, da hat heute morgen so ein Typ angerufen und nach dir gefragt«, hörte Tom Nina vom Flur aus sagen. Er runzelte die Stirn.
    »Was für ein Typ. Hat der auch einen Namen?«, fragte Tom durch die Tür.
    »Er sagte er heiße Magnus und es wäre wichtig, sehr wichtig«, antwortete Nina.
    Magnus? Wahrscheinlich hatte Nina sich verhört und sie meinte Markus. Den Typen aus dem Rechenzentrum an der Uni. Der nervte ihn schon eine ganze Weile, weil er von ihm Hilfe bei einem Programm erhoffte, das er im Begriff war zu programmieren.
    »Hey, ich habe seine Telefonnummer an die Pinwand geheftet und ihm versichert, du würdest auf jeden Fall zurückrufen«, sagte Nina und ihre Stimme verriet, daß es sie langsam aber sicher störte, mit der Tür zu reden. Tom öffnete die Badezimmertür.
    »Ich hatte dich doch gebeten, alle Leute abzuwimmel, die hier für mich anrufen«, sagte Tom.
    »Gott, wie siehst du denn aus? Du hast wieder die ganze Nacht vor der Kiste gehockt, stimmt's?«, gluckste Nina. »Was bist du überhaupt schon so früh auf den

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