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Opfer (German Edition)

Opfer (German Edition)

Titel: Opfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Bernard Burns
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sie gesagt und dabei linkisch versucht, gleichgültig zu erscheinen. Doch der zärtliche Ton ihrer Stimme hatte Erinnerung an Madrid enthüllt.
    Erinnerung an Madrid. Wenn er doch auch Erinnerung an Madrid hätte, statt Erinnerungen an Dostojewski-Tage, da er nichts weiter getan, als sich einen Feigling zu schimpfen. Erinnerung an Madrid. Wenn er doch auch Erinnerung an Madrid hätte, statt Erinnerungen an Salvador-Dalí-Tage, da er in ungestümem Drang ein Sphinx gewesen, eine »Sphinx im Sandbett«, künstlerisch verbrämt mit dem Glas warmer süßer Milch, dem Frauenschuh … (und so … so kleinen schleimigen Tieren, die sich an der Blume mästeten, die einmal – am ersten Tag – mein Herz gewesen sein muss …) Er schaute wohl unglücklich drein, denn Lisa legte jetzt eine zerbrechliche Hand auf sein braunes Handgelenk, hielt sie dort, als wolle sie ihm den Puls fühlen, und leise, ganz leise fragte sie abermals: »Was hast du, mon petit? «
    »Das gleiche …«, begann er, knurrte dann aber: »Nichts!«, und zog seine Hand weg.
    Der Junge tippte auf seinen zweiten Schuh. Rodney nahm den Fuß von der Kiste und langte in die Tasche nach einem Peso.
    »Behalt den Rest«, sagte er, und dann: »Por nada.« Die Zähne des Jungen blitzten weiß im Braun seines ovalen Gesichts.
    »Ah, gracias, muchas gracias, muchas gracias, Señor!«
    »Por nada«, wiederholte Rodney, schaute dabei auf des Jungen enge verschossene blaue Hosen und sah, wie sich sein Gemächt darunter abzeichnete, als er aufstand.
    »Sag«, fragte er, »wie alt bist du?«
    »Sechzehn, Señor.«
    Der Kleine ist vielleicht ganz brauchbar, dachte Rodney. Während er dem sich entfernenden Jungen nachschaute, fragte er sich, wie groß sein Schwanz wohl sein mochte. Er nahm wieder seine legere Haltung in dem Korbstuhl ein, schlug ein Bein über das andere und ließ es lässig herabhängen. Dann, sein Glied gegen den Sack drückend, sah er Lisa an, deren Miene flehend war, suchend, forschend. »Sag’s mir, Rodney, bitte …«
    »Ach«, antwortete er widerwillig, in Gedanken ganz bei dem Jungen, »immer noch dieselbe alte Geschichte.« Er bemühte sich, jedes einzelne französische Wort abrupt und abgehackt klingen zu lassen. »Dass ich in Spanien nicht dabeigewesen bin.«
    Klang irgendwie rau, irgendwie journalistenhaft männlich, wenn man das so sagte. Er zündete sich eine neue Zigarette an – flup, im gelben Nebel am Big Ben, flup, zieh deinen grauen Velours, Sardou – und fragte sich, ob sein schwaches Französisch ihr diese Auslandskorrespondenten-Nonchalance, diese Trenchcoat-Lässigkeit hatte übermitteln können … Zu dumm, das mit der Sprache … Manchmal – er schielte zu ihr hinüber – verdarb einem das alles im Bett. Denn da war die eigene Sprache immer noch die beste … Doch – er schaute auf ihre feingeschwungenen rosa Lippen – mit ihr hier war er ganz gut klargekommen. Ja, er hatte sie dazu gebracht, viel zu sagen in ihrem heimatlichen Ungarisch und auch in Spanisch und Französisch. Ja, jedesmal wenn er seinen Schwanz in sie hineingerammt hatte.
    Er wollte ihn auch jetzt in sie hineinrammen, tief in ihre enge, aber köstliche rosa Spalte, tief in ihr strammes kleines Arschloch hinein, so tief es nur ging. Und hinterher würde er sie ihre eigene Scheiße ablecken lassen. (Letztes Mal hatte sie sich geweigert. Diesmal würde er sie zwingen. )
    »Los, komm«, sagte er, aber dann, als er sah, wie flehentlich ihr Blick war, während sie zärtlich über die Haare auf seinem Handrücken strich, beschloss er, noch ein Weilchen mit ihr zu spielen, und so ließ er sein sonnengebräuntes unregelmäßiges Gesicht so kindlich, so vertrauensselig, so sehr nach braunäugiger Mamma-Suche aussehen, wie er es vermochte. »Du musst nicht soviel daran denken«, sagte sie. »Es ist vorbei, Chéri, ist jetzt vorbei …«
    »Ja«, erwiderte er, »es ist vorbei. Dieser Krieg … Jetzt ist alles anders.«
    »Ja«, sagte sie, »das stimmt.«
    Er hob seine schmalen schwarzen Augenbrauen und drehte mit einem Finger eine Strähne seiner ungekämmten braunen Haare. Sie schien diese physische Verlängerung seines Denkens für eine Geste der Reue zu halten. Ihm mütterlich die Hand auf den Jackettärmel legend, begann sie mit leiser, erstickter Stimme zu ihm zu sprechen.
    »Bitte, Rodney, denk nicht mehr daran. Du hast recht getan, nicht mitzumachen. Du hast recht getan, nicht zu …«
    »Wann gehen wir?«, unterbrach er sie. »Wann gehen wir hier weg nach

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