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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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Schüler hastig ein Stück abrücken musste, um nicht unter ihr begraben zu werden.
    »Gib sie wieder her !« , herrschte Rica Saskia an.
    Das andere Mädchen hob den Kopf und schenkte Rica einen verwirrten Blick. »Was ist los ?«
    »Gib sie wieder her !« , wiederholte Rica, »Oder ich mache dir das Leben zur Hölle. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was jemandem wie mir so einfällt .«
    »Rica, beruhige dich !« , versuchte Robin dazwischen zu gehen, aber Rica achtete nicht auf ihn.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Bist du jetzt total ausgetickt, oder was ?« Saskia stand langsam auf.
    »Ich will meine Kamera wiederhaben .« Rica sprach jetzt so laut, dass sich gleich mehrere Schüler in ihrer Umgebung zu ihnen umdrehten. »Sofort !«
    »Ich habe deine blöde Kamera nicht. Warum sollte ich ?« Saskia stemmte die Hände in die Hüften.
    »Weil du vom ersten Augenblick an eifersüchtig auf mich warst. Weil Robin mich lieber mag als dich .« Die Worte platzten einfach aus Rica heraus, bevor sie sie zurückhalten konnte. Sie warf einen unsicheren Blick zu Robin. War es denn tatsächlich so, wie sie sagte? Seit sie hier angekommen waren, hatte er verdächtig oft mit Saskia herumgehangen.
    »Rica, reg dich ab! Ich bin sicher, Saskia hat nichts damit zu tun « , fuhr er sie jetzt an.
    »Klar, verteidige sie nur « , fauchte Rica. »Du hattest ja keinen Skiunfall. Deine Jacke ist noch da. Und jetzt die Kamera … Das geht zu weit. Gib sie zurück !«
    Saskia schüttelte nur den Kopf. »Ich bin reingekommen und hab mich gleich hier hingesetzt, seitdem hab ich mich nicht mehr vom Fleck bewegt. Frag …« Ihr Blick fiel auf Simon. »Frag den Kleinen da !«
    Simon nickte, ohne Rica anzusehen. Sie musterte ihn durchdringend, konnte aber nicht feststellen, ob er log. Seine Miene war vollkommen unbewegt. Saskia dagegen lehnte sich zurück und kreuzte die Arme vor der Brust, als wollte sie sagen: »Da hast du es .«
    »Komm, Rica, lass uns nach oben gehen !« Eliza trat zu ihr. »Wir überlegen uns, was wir machen, ja? Oben !« Wieder spürte Rica die Wärme, die von Eliza ausging. Sie war ihrer Freundin dankbar, aber gleichzeitig wollte sie nicht einfach nachgeben. Sie wollte Saskia nicht das Gefühl geben, endgültig gewonnen zu haben. Allerdings fiel ihr auch nichts Besseres ein, als sie noch einmal finster anzustarren, bevor sie sich umdrehte und Eliza nach oben folgte.
    * * *
    Ricas Kamera …
    Eliza konnte es immer noch nicht ganz glauben. Sie lag im Bett und versuchte zu schlafen, aber so hellwach wie gerade hatte sie sich noch nie gefühlt. Sie blinzelte die Decke an und überlegte krampfhaft, wer die Canon genommen haben konnte. Denn Saskia war es nicht gewesen. Eliza war überzeugt, dass sie nicht log. Es bestand zwar kein Zweifel daran, dass sie Rica nicht ausstehen konnte, aber mit dem Verschwinden der Canon hatte sie nichts zu tun.
    Es war schwierig gewesen, Rica zum Schlafen zu bewegen. Immer wieder hatte sie aufstehen und nach ihrer Kamera suchen wollen, auch wenn ihr selbst klar sein musste, wie vergeblich dieses Unterfangen war. Eliza hätte sie gern noch mehr getröstet, hätte ihr gern gesagt, dass alles wieder gut werden würde, davon war sie allerdings selbst nicht überzeugt. Außerdem hätte sie zu gern mit Rica über ihre Erkenntnisse von letzter Nacht gesprochen, aber heute waren sie einfach keine Sekunde lang miteinander alleine gewesen, bis zum Abend, und da war Rica dann nicht mehr ansprechbar für irgendwas gewesen.
    Was geht hier vor?
    Seltsam, bevor Rica Saskia angeschrien hatte, war Eliza überhaupt nicht aufgefallen, wie viel schon in den wenigen Tagen passiert war. Und nicht nur Rica. Gut, sie hatte offensichtlich mehr zu leiden mit ihrem Skiunfall, der Jacke und der Kamera. Da war aber auch noch die Sache mit der Heißwasserversorgung, die offensichtlich nur funktionierte, wenn sie Lust hatte, dem Handyempfang und dem verdorbenen Essen.
    Irgendetwas läuft hier gewaltig schief. Und es ist nicht nur der Psychopath im Wald. Was das wirklich war, wusste Eliza auch nicht. Sie hielt es nach wie vor für unwahrscheinlich, dass sich ein Serienmörder bei der Kälte im Wald herumtrieb. Trotzdem waren Rica, Nathan und Robin jemandem begegnet. Und die Schreie vorhin waren auch keine Einbildung gewesen.
    Ein Serienmörder lässt sich doch nicht einfach so von seinen Opfern sehen. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, da ist jemand, der uns Angst einjagen möchte. Aber warum?
    Eliza drehte

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