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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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war.
    Genau das ist es doch, Rica. Er hatte einfach keine Lust, noch länger zu warten. Da hat er einfach eine alte Flamme wieder aufgewärmt. Rica seufzte.
    Die ist bei Robin.
    Es half nichts. Wenn Rica jetzt wieder umdrehte und kniff, würde sie nie erfahren, ob da etwas Wahres dran war. Sie atmete noch einmal tief durch und drückte die Klinke hinunter.
    Im Raum war es warm, dunkel und ein wenig stickig. Vom Flur aus fiel ein Lichtfinger ins Zimmer und beleuchtete zwei Betten und ein Chaos aus Schuhen, Klamotten und Skiausrüstung dazwischen. Auf einem der Nachttische standen zwei halbleere Flaschen. Wodka und Cola. Rica verzog das Gesicht.
    Saskia war nicht im Zimmer. Eines der Betten war verlassen, im anderen lag Robin, das Gesicht zur Wand gedreht, die Arme eng an den Körper gezogen, offensichtlich schlafend.
    Rica stieß die Luft aus. Sie war sich gar nicht bewusst gewesen, den Atem angehalten zu haben, aber jetzt, wo die Erleichterung überhandnahm, kehrte auch ihre Puste zurück. Saskia war nicht hier. Robin gehörte immer noch ihr allein.
    Eigentlich hätte sie jetzt umdrehen und wieder in den Gang hinausgehen sollen. Es gehörte sich absolut nicht, dass sie allein hier im Zimmer eines Jungen herumstand. Andererseits war Torben unten im Aufenthaltsraum, und die Gelegenheit war einfach zu schön. Nur einen kurzen Blick riskieren , sagte sich Rica.
    Sie trat ins Zimmer, zog die Tür so weit zu, dass nur noch ein schmaler Lichtschein durch den Spalt fiel, und schlich auf Zehenspitzen an Robins Bett heran.
    Offensichtlich nicht leise genug. Sie hatte kaum die halbe Strecke zurückgelegt, als sich Robin auf die andere Seite drehte, blinzelte und gähnte.
    »Torben?«, murmelte er verschlafen, bevor er seine Augen weit genug geöffnet hatte, um Rica zu erkennen. Dann jedoch riss er sie auf, als habe er ein Gespenst gesehen. »Rica! Was machst du denn hier?«
    Rica blieb stehen und biss sich verlegen auf die Unterlippe. »Ich … sorry … ich dachte, du wärest wach, und da wollte ich … keine Ahnung … ich dachte, Saskia wäre hier.« Rums. Da war es. Rica spürte, wie sie knallrot anlief und war nur froh, dass Robin das im Dämmerlicht nicht erkennen konnte. Warum verdammt noch mal musste sie immer so ehrlich sein?
    »Warum sollte die denn hier sein?« Robin klang noch immer verschlafen. Er setzte sich in seinem Bett auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dabei schien ein bisschen was von seinem Verstand zurückzukehren. »Sag mal, Rica, bist du eifersüchtig?«
    Rica starrte den Fußboden an und wünschte sich, sie könne darin versinken. Versuchsweise hob sie die Schultern. »Ein bisschen vielleicht«, murmelte sie.
    Zu ihrer Überraschung lachte Robin. »Du bist eifersüchtig«, stellte er noch einmal überflüssigerweise fest. Ehe Rica es sich versah, war er aufgestanden und hatte sie zu sich auf sein Bett gezogen. »Du weißt gar nicht, wie sehr mich das freut«, meinte er, legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. Er roch nach Schlaf, und Ricas Bauch füllte sich mit wild flatternden Schmetterlingen.
    »Du bist froh darüber, dass ich eifersüchtig bin?«, murmelte sie, aber im Grunde verstand sie genau, was er meinte. Sie wollte es nur aus seinem eigenen Mund hören.
    »Natürlich, du verrücktes Huhn.« Robin flüsterte in ihr Haar, sodass sein Atem ihren Nacken kitzelte. Ein Schauer lief Ricas Rücken hinunter, und die Schmetterlinge tanzten nun Rock ’n’ Roll in ihrem Bauch. »Wenn du eifersüchtig bist, weiß ich wenigstens, dass du mich auch ein bisschen gern hast.«
    »Ein bisschen, sagst du?« Ricas Stimme zitterte. Sie wollte weitersprechen, aber irgendwie gingen die Worte zwischen ihrem Hirn und ihren Lippen verloren.
    »Vielleicht auch ein bisschen mehr?« Robin sprach nur halb im Scherz. Rica konnte spüren, dass er ebenfalls zitterte. Offensichtlich fand auch er nicht die richtigen Worte. Einer von uns muss jetzt etwas machen, verflixt. Früher war das alles so einfach. Mit Yannick.
    Aber mit Yannick war auch nicht mehr gewesen als Händchenhalten. Das hier fühlte sich anders an. Größer.
    »Robin, ich –«
    Doch sie kam nicht mehr weiter. Die Zimmertür wurde aufgestoßen, und Torben stand auf einmal vor ihnen.
    »Aber hallo!« Er grinste breit über das ganze Gesicht. »Was geht denn hier ab?«
    Robin machte keinerlei Anstalten, seinen Arm von Ricas Schultern zu nehmen, aber Rica wand sich unter ihm heraus und rutschte ein Stück weit von Robin ab. Nicht dass es

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