Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
Vom Netzwerk:
Und wenn du mal mit deinem Kopf überlegen würdest, wüsstest du das auch .« Eliza versuchte ein Lächeln. Sie hatte das Gefühl, dass es ihr auf dem Gesicht festfror.
    »Woher stammt dann das Blut ?« Rica hob die Hand mit der Kamera wieder, als wolle sie sich die Bilder erneut ansehen, ließ es aber glücklicherweise bleiben.
    »Keine Ahnung, vielleicht ist es ein Fake. Oder jemand hat sich rohes, noch blutiges Fleisch aus der Küche besorgt oder so was .« Selbst in ihren eigenen Ohren hörte sich die Erklärung ein bisschen weit hergeholt an, aber Eliza wollte Rica auf keinen Fall in dieser düsteren Stimmung behalten. Rica schien sich tatsächlich ein bisschen zu erholen.
    »Hast du eine Ahnung, wer es sein könnte ?« Doch noch während sie die Frage stellte, konnte Eliza schon in ihren Augen lesen, dass sie sich selbst eine Antwort zurechtgelegt hatte. »Es war bestimmt nicht Saskia « , sagte sie deshalb, doch es war schon zu spät.
    Ricas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Sie will mir Robin wegnehmen, schon seit dem Tag, an dem wir hier angekommen sind « , sagte sie. »Nur weil sie früher Nachbarn waren oder so was. Sie ist einfach eifersüchtig .«
    Eliza verdrehte ein wenig die Augen. Mädchen, wenn hier jemand eifersüchtig ist, dann bist du das. Aber sie war ja schon zufrieden, wenn Rica aufhörte, von einem Psychopathen zu reden. Eliza seufzte. »Meinetwegen können wir morgen noch mal mit ihr sprechen. Aber wenn sich herausstellt, dass sie nichts damit zu tun hat –«
    »Dann finden wir schon den Schuldigen .« Rica klang jetzt wieder entschlossen. Viel mehr nach ihrer üblichen Art. »Du hast recht, Eliza. Ich hätte mich nicht so erschrecken lassen sollen .« Sie biss die Zähne aufeinander und schob entschlossen das Kinn nach vorn. »Saskia kann was erleben .«
    Eliza seufzte noch einmal. Zu gern hätte sie Rica von ihren Entdeckungen der letzten Nacht erzählt, aber die schien gerade nicht in der Stimmung zu sein, Geheimnissen nachzugehen. Stattdessen sah sie so aus, als hätte sie am liebsten jemandem den Kopf abgerissen.
    »Du verrennst dich da in etwas « , murmelte Eliza, aber Rica hatte sich schon wieder ins Bett zurückgekuschelt und die Decke bis an die Ohren hochgezogen.

Kapitel acht
    Schnee
    Rica fühlte sich ausgeruht und kampfeslustig, als sie am nächsten Morgen aufwachte. Ihr erster bewusster Blick fiel auf die Kamera auf ihrem Nachttisch. Na warte, Saskia, das wirst du mir büßen.
    Sie stand auf und schlüpfte in ihre Klamotten. Eliza schlief noch. Rica überlegte einen Moment lang, sie zu wecken, entschied sich aber dagegen. Sie wollte Saskia allein stellen.
    Im Aufenthaltsraum war noch nicht viel los. Torben saß mit einer Kaffeetasse am Kamin, und Vanessa und Sarah steckten in einer anderen Ecke die Köpfe zusammen. Simon und das Mädchen, mit dem er gestern schon zusammen gesessen hatte, sahen sich Fotos auf einer Digitalkamera an. Der Anblick versetzte Rica einen leichten Stich, weil sie an all die wunderbaren Bilder denken musste, die diese blöde Kuh von Saskia gelöscht hatte.
    Sie sah sich im Raum um, konnte Saskia jedoch nirgendwo entdecken. Kurz entschlossen steuerte sie auf Simon zu.
    »Weißt du, wo Saskia ist?«
    Simon blickte nicht mal vom Display seiner Kamera auf. »Ich glaube, die ist bei Robin«, erwiderte er schlicht. »Jedenfalls habe ich sie vorhin vor seiner Tür gesehen.«
    Die ist bei Robin. Rica wurde erst heiß und dann eiskalt. Ihr Magen zog sich zu einem Klumpen zusammen. Die ist bei Robin. Sie drehte sich um und stürmte die Treppe wieder hinauf. Dieses Mal bog sie am oberen Ende in die Richtung ab, in der die Jungenzimmer lagen.
    Torben und Robin bewohnten gemeinsam ein Zimmer am Ende des Ganges. Der Flur lag still da, es roch nach Holz, Bohnerwachs und vielen Menschen. Rica zögerte kurz. Es kam ihr nicht ganz richtig vor, hier entlangzugehen, fast so, als bräche sie eine heilige Regel.
    Blödsinn. Nathan ist ständig in deinem Zimmer.
    Die meisten Jungen schienen noch zu schlafen. Hinter zwei der Türen waren leise Unterhaltungen zu hören, ansonsten war alles ruhig. Als Rica die Tür von Robins Zimmer erreichte, empfing sie auch dort Totenstille. Sie blieb stehen und wagte es nicht, die Tür zu öffnen. Was würde sie vorfinden? Und wie war das alles überhaupt gekommen? Robin und diese Tussi? Wie konnten die beiden so schnell zusammenfinden, wenn doch Rica und Robin immer noch nicht wussten, was zwischen ihnen eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher