Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit
Gelegenheit. Er schoss nach vorn und ließ seine Klinge mit einem mächtigen Hieb auf den Ellbogen des Menschen hinabfahren. Schmatzend durchtrennte die Klinge den Arm, der mitsamt der Waffe des Menschen vom eigenen Schwung in den wirbelnden Ascheregen davongetragen wurde.
Brodyn kreischte auf. Er stolperte seinerseits zurück und hielt sich mit entsetztem Gesicht den Stumpf, aus dem ein Schwall schwarzen Blutes schwappte.
Nein. Kein Blut!, stellte Krendar fest, als das Kreischen erstarb. Mit fasziniertem Grauen starrten sie alle drei, Krendar, Ronkh und der Mensch, auf das, was dort aus der Wunde des Menschen rann, noch auf dem Weg nach unten zu erstarren schien und sich dann in etwas verwandelte, das entfernt einer menschlichen Hand glich.
»Wa… was ist das für ein Scheiß?«, stammelte Brodyn. Er hob die neue Gliedmaße und starrte sie an, und Entsetzen kroch in sein Gesicht. »Was ist das für eine götterverdammte Scheiße?«
Ronkh riss sich als Erster aus seiner Erstarrung. Er hob seine Klinge und rammte sie Brodyn in den Magen.
Der schwarze Arm schnellte anscheinend ohne Zutun des Menschen nach oben, packte den Kopf des Kriegers und schleuderte ihn mit brutaler Gewalt herum. Einer der schlangengleichen Finger bohrte sich tief in das Auge des Aerc, und das Brüllen Ronkhs übertönte das Kreischen des Menschen.
Krendar stürzte vorwärts. Mit einem einzigen Hieb trennte er den Kopf Brodyns beinahe von dessen Schultern, und das Kreischen erstarb. Dann jedoch schnappte der Kopf wieder nach vorn, und die Kreatur, die Brodyn gewesen war, zischte ihn aus einem Maul voller nadelspitzer, schwarzer Zähne an. Der schwarze Arm ließ Ronkh fallen und peitschte auf Krendar zu. Nur um plötzlich zu erschlaffen und als zähe, ölige Masse zu Boden zu klatschen. Die Zähne im Maul des Mannes verwandelten sich in schmierige, schwarze Flüssigkeit, die über sein Kinn troff. Dann kippte sein Kopf wieder nach hinten, und die Kreatur sackte in sich zusammen.
Ein Gleißen erfüllte die Nacht, als ein gewaltiger Blitz die S pitze des größten der Hügel traf. Krendar wurde von den Füßen gerissen, überschlug sich und blieb schließlich lang au sgestreckt liegen. Donner brandete über ihn hinweg, presste ihn auf den Boden und raubte ihm beinahe das Bewusstsein. Eine zweite Entladung traf den Gipfel und ließ das gesamte Bauwerk erzittern. Und dann knickte der gesamte Hügel ein. Riesige Felsblöcke lösten sich und polterten über die sich auflösenden Flanken in die Tiefe. Die Erde unter Krendar bockte, zitterte und stöhnte, und das Krachen schien eine Ewigkeit anzuhalten, als das Heiligtum der Stadt erst langsam, dann immer schneller in sich zusammensackte und in der Erde zu versinken schien.
DREIUNDDREISSIG
Das ist doch schon mal was
S o unwahrscheinlich es noch vor kurzer Zeit gewirkt haben mochte: Der Sturm war schließlich vorübergezogen. Nur weit im Osten flackerte noch stummes Wetterleuchten am Horizont, während über der Ruinenstadt bereits ein trüber Morgen Einzug gehalten hatte. Graues Licht sickerte durch graue Wolken und erhellte eine Wüste aus grauer Asche. Vom tosenden Wind der Nacht war nicht viel mehr übrig geblieben als ein laues Lüftchen, das hier und da feine Aschefahnen vor sich hertrieb und den Rauch zerfaserte, der aus den geborstenen Kronen der von unzähligen Blitzen zerstörten Baumriesen aufstieg.
Glond hatte sich auf den Stufen des östlichen Tempelhügels fallen lassen und beobachtete durch einen Schleier der Erschöpfung die wenigen Clankrieger, die unten auf dem mit einer dicken Schicht Asche bedeckten Platz unterwegs waren, um die Toten einzusammeln. Die Grube am Rand der Straße füllte sich schnell. Viel zu schnell. Hastig gemurmelte Gebete begleiteten die Arbeiten, für mehr blieb keine Zeit. Der Rest war bereits damit beschäftigt, die Verwundeten transportbereit zu machen und die Handvoll Beutestücke auf ihre Rucksäcke zu verteilen, deren Mitnahme sich lohnte. Ein kunstvoll gemeißelter Steinkopf hier, ein Bündel Bärenfelle dort, mehr war in dieser elenden Ruinenstadt nicht zu holen gewesen. Di e Überlebenden waren trotzdem guter Dinge. Immerhin hatten sie eine Schlacht gewonnen, sogar gegen einen wahrhaft furchterregenden Feind. Und wenn alles gesagt war, dann waren sie noch immer Dalkar. Dalkar, die keine Angst kannten und den Schrecken des Schlachtens abschütteln konnten wie die Asche von ihren zerschlagenen Rüstungen. Immer wieder klopften sie sich gegenseitig
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