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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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verzeichnet größte Zuwachsraten. Ihr Ansatz: Leben zeigt sich in Form von Bewegung. Wo Bewegung verhindert wird, macht sich Krankheit breit. Die Osteopathie kann Bewegungseinschränkungen aufspüren und lösen.
Leben ist Bewegung
    Versuchen wir einmal, uns der vielen Bewegungen bewusst zu werden, die unser Körper ständig ausführt. Wirkönnen unseren Kopf drehen, die Hand heben, ein Bein über das andere schlagen. Das sind Bewegungen, die wir willentlich steuern.
    Wir schlucken nicht nur, wenn wir essen oder trinken, sondern kontinuierlich. Unsere Augenlider schließen sich für einen kurzen Moment, benetzen die Augäpfel mit Tränenflüssigkeit, immer und immer wieder. Wir atmen und führen dabei Tag für Tag an die 20000 Atembewegungen durch. Unser Herzmuskel versorgt über die Blutgefäße jede einzelne Zelle unseres Körpers mit sauerstoffreichem Blut und schlägt dabei etwa 100000-mal am Tag. Dies sind alles Bewegungen, die unbewusst geschehen, auf die wir keinen willentlichen Einfluss haben.
Bewegungsketten
    Wird ein Körperbereich in seiner Bewegung eingeschränkt, reichen die Auswirkungen bis ins letzte Glied der Bewegungskette.
    Dabei geschehen diese Bewegungen, ob willentlich oder vegetativ, kaum vereinzelt, sondern eine Bewegung löst die andere aus, gemeinsam bilden sie ganze Bewegungsketten. So funktionieren die Verdauungsorgane nicht einzeln, sondern immer in einem Zusammenspiel, und so kann etwa die Lunge den Körper nur mit Sauerstoff versorgen, weil der Herzmuskel ständig sauerstoffarmes Blut in die Lungenbläschen pumpt. Selbst wenn wir beim Gehen nur den Fuß heben, setzen wir damit eine Muskelkette in Bewegung, die vom Fuß bis zu den Schultern reicht. Wenn jedoch z.B. äußere Einflüsse einen der beteiligten Körperbereiche in seiner Bewegung einschränken, kann dieser nicht mehr seine normale Funktion ausüben. Die Auswirkungen reichen dann bis in das letzte Glied der Bewegungskette.
Die Bedeutung von Bewegung für die Osteopathie
    So nähern wir uns dem Konzept der Osteopathie – jener ganzheitlichen Behandlungsform, die der amerikanischeArzt Andrew Taylor Still vor über 120 Jahren entdeckt und entwickelt hat. Die Osteopathie weiß um die Bewegungen im menschlichen Körper, im Kleinen wie im Großen, kennt ihre Zusammenhänge. Ob Knochen, Muskeln oder Verdauungsorgan, jeder Bereich des menschlichen Körpers ist – abhängig von seiner Struktur – ständig in Bewegung, kann nur so funktionieren. Deshalb ist in der Osteopathie die Struktur so wichtig. Sie bestimmt die Funktion, die ihrerseits einen großen Einfluss auf die Struktur hat. Struktur und Funktion bedingen sich wechselseitig.
    Die Gefäßsysteme spielen eine entscheidende Rolle in der Osteopathie.
    Doch Muskeln, Knochen oder andere Bereiche können nicht funktionieren, wenn sie nicht kontinuierlich versorgt werden. Mit Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen über die Blutbahnen, mit reinigender Lymphe über die Lymphgefäße, mit steuernden Impulsen über die Nervenbahnen. Deshalb spielen in der Osteopathie die Gefäßsysteme eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen der Struktur überhaupt erst ihre Funktion.
    WISSEN
    Was kann die Osteopathie?
    Die Osteopathie behandelt keine Krankheiten. Sie geht aber den Ursachen der Krankheiten auf den Grund. Sie »fragt nach«, warum eine Krankheit ausgebrochen ist und was den Organismus bisher daran gehindert hat zu gesunden. In der Regel ist eine Bewegungseinschränkung, eine Restriktion, Ursache der Krankheit. Diese Restriktion wird der Osteopath aufspüren und behandeln. So kann er dem betroffenen Bereich wieder zu seiner natürlichen Bewegung verhelfen, zu seiner eigentlichen Funktion, und so dem Körper die Möglichkeit verschaffen, sich selbst zu heilen. Der Osteopath regt die Selbstheilungskräfte des Patienten an, indem er die Widerstände löst, die der Heilung im Weg stehen.
    Osteopathie ist ganzheitliche Medizin.
    Dabei ist jeder Mensch verschieden, in seiner Konstitution, seiner Psyche, seiner Lebensweise und seiner Krankheitsgeschichte.Will der Osteopath erfolgreich behandeln, muss er diese unterschiedlichen Aspekte berücksichtigen, den Patienten als Individuum, als ganzen Menschen betrachten. Patentrezepte gibt es in der Osteopathie nicht. Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Medizin.
    Um seinen Befund zu erstellen und eine individuelle Behandlung durchführen zu können, benutzt der Osteopath vorwiegend seine Hände. Sie sind seine Instrumente, feinfühlig und

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