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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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Unfähigkeit.
    Dann schnitt er sie los, hob sie auf die Schultern und wollte sie raustragen, doch sie schimpfte: »Ich kann selber laufen, verdammt! Tragen Sie Rupert raus, nicht mich!«
    Der Qualm drang inzwischen in die unteren Räume. Im Flur waren die Rauchschwaden so stark, dass sie nichts mehr sehen konnten.
    Weller packte Rupert unter den Achseln und zog ihn über den Boden. Er fragte sich selbst, warum er die Frau auf seinen Rücken geladen hatte, Rupert aber über den Boden schleifte. Gab es einen Unterschied zwischen der Rettung von Mann und Frau? War das etwas sehr Archaisches? Trug man eine Frau aus der Gefahrenzone, während man einen Mann höchstens hinter sich her schleppte?
    Als Beate in Ann Kathrins Arme fiel, legte die eine Decke um sie, und die beiden Frauen liefen gemeinsam nach draußen, wo sie abhusteten und ins Gras spuckten.
    Weller legte Rupert ins Gras und klatschte ihm zweimal ins Gesicht.
    »Wachwerden, Alter! Die Party ist zu Ende.«
    Aber Rupert schlief weiter.
    Von allen Seiten schienen sich Fahrzeuge mit Blaulicht dem brennenden Haus zu nähern. Es sah aus, als kämen sie auch über die Wiesen herangefahren, und irgendwo in der Luft hörte Ann Kathrin einen Hubschrauber.
    Gerührt sah sie, wie Beate sich zu ihrem Rupert bückte und sein Gesicht streichelte.
    »Er hat sein Leben eingesetzt und versucht, mich zu retten«, sagte sie. »Er ist ein guter Kerl, mein Rupert.«
    »Naja«, brummte Weller, »zu dem Thema gibt es auch noch andere Ansichten.«
    Aber Ann Kathrin stieß ihn an, damit er nicht noch mehr ausplapperte.
    Er wehrte hustend ab: »Ich geh da nicht mehr rein, Ann. Das kannst du vergessen.«
    Rupert öffnete mühsam die Augen, sah ins Gesicht seiner Frau und raunte. »Mach dir keine Sorgen, Beate. Ich hol dich hier raus.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Ich weiß. Du bist ein Held.«

    Frank Weller hatte die Klingel im Distelkamp 13 ausgeschaltet. Trotzdem wurden sie früh geweckt, denn die Reporter traten sich im Distelkamp gegenseitig auf die Füße. Sie wollten ein Interview mit der Kommissarin, die diesen mysteriösen Mordfall aufgeklärt hatte.
    Inzwischen wurde Frauke Mannigs in der Presse schon als weiblicher Frankenstein bezeichnet, und auch Peter Grendel war sehr gefragt. Aber der befand sich längst auf einer Baustelle in Süderneuland.
    Ann Kathrin und Frank waren entschlossen, keinem Reporter zu öffnen, sondern die Arbeit Rieke Gersema, der Pressesprecherin, zu überlassen, während die beiden sich einer ganz anderen Frage widmeten: nämlich ihrer zukünftigen Eheschließung.
    Sie waren sich einig. Die Hochzeit sollte entweder im Leuchtturm auf Wangerooge stattfinden oder aber im Teemuseum in Norden. Und Frank Weller wusste auch genau, wohin er mit Ann Kathrin die Hochzeitsreise machen wollte: Ins Genueser Schiff, das Ausschlafhotel an der Ostseeküste. Es gehörte laut »Feinschmecker« zu den siebenhundert besten Hotels in Deutschland, und Weller wusste, dass Ann Kathrin es mochte. Es gab ein paar Hotels, die sie liebte. Zum Beispiel den Rebstock in Luzern, das Genueser Schiff oder das Parkhotel Bad Bevensen. Ihre Lieblingshotels direkt an der Küste in Ostfriesland oder auf den Inseln kamen nicht in Frage. Hier war sie einfach zu bekannt.
    Weller hatte das Genueser Schiff nicht ganz uneigennützig gewählt. Es gab dort immerhin zu der Zeit eine Krimilesung mit einem jungen Autor, für den er sich sehr interessierte. Er wollte sich endlich mal zurücklehnen und sich von Kriminalfällen erzählen lassen, statt sie selber zu erleben.
    Ann Kathrin war mit seiner Wahl sehr einverstanden. »Und an der Ostsee«, so hoffte sie, »da kennt mich vielleicht nicht jeder und spricht mich auf der Straße an, weil ihm das Fahrrad geklaut wurde. Aber heiraten«, sagte sie, »möchte ich nicht an der Ostsee, sondern hier bei uns. Im ostfriesischen Teemuseum am liebsten.«
    »Ja«, lachte Weller, »mit anschließender Teezeremonie.«
    Sie strahlte, obwohl sie eigentlich lieber Kaffee statt Tee trank.
    »Sind wir jetzt sehr altmodisch«, fragte Weller, »weil wir in einem Museum heiraten und weil es Tee gibt statt Sekt?«
    »Die Ehe«, sagte Ann Kathrin, »ist eine altmodische Einrichtung, Frank.«
    »Ja«, lachte er, »so altmodisch wie wir selbst.«
    »Wir sind aus dem vorigen Jahrtausend«, sagte Ann Kathrin. »Warum sollten wir uns anders verhalten?«

    ENDE

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    für Ann Kathrin Klaasen und Frank

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