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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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aus der Küche ein Brotmesser und wollte forsch beginnen.
    »Halt, halt!«, rief Rita. »Gemeinsam! Das ist wichtig für den weiteren Verlauf der Ehe.«
    Ann Kathrin legte ihre Hand auf die von Weller. Sie lächelte. Gemeinsam sägten sie durch das Marzipanrosen-Meer ein Stück Sanddorntorte ab.
    Sie küssten sich dabei, und Weller genoss die Berührung von Ann Kathrins Hand auf seiner. Ubbo Heide schoss ein Foto, die Kinder auch. Rita filmte, und dann erklärte sie fröhlich:
    »Es ist nämlich so: Wer beim Anschneiden der Torte die Hand oben hat, führt auch später in der Ehe die Regie.«
    In das brüllende Gelächter hinein sagte Ann Kathrin: »Tja, Frank, dann weißt du ja, was dich erwartet.«
    »Später«, erklärte Ann Kathrin ihrer Mutter, »werden wir zum Deich fahren und dort am Osterfeuer Freunde treffen und mit denen auf die Hochzeit anstoßen. Holger Bloem und seine Frau Angela werden da sein, Jörg und Monika Tapper, Melanie und Frank Weiß.«
    Helga Heidrich unterbrach ihre Tochter: »Das schaffe ich nicht mehr. Bringt ihr mich denn vorher zurück zur AWO?«
    »Na klar, Mama.«
    Ann Kathrin war froh, dass ihre Mutter überhaupt so lange durchgehalten hatte.
    »Nein, noch nicht. Erst noch ein Stück Kuchen. Aber dann …«

    Rupert reckte die Nase und schnupperte. Er fand, das Osterfeuer roch heute besonders gut. Da knisterten nicht einfach alte Weihnachtsbäume in der Glut. Da war auch ein Hauch von Buchenholz, Birke und salzigem getrocknetem Strandgut. Die Flammen loderten in den Himmel, und weil die Sicht klar war, konnte man von hier aus auch die Feuer auf Juist und Norderney sehen.
    In Fünferreihen standen die Touristen und erfreuten sich an den Flammen. Aus den Lautsprechern dröhnten die alten Hits, die von vielen mitgesungen wurden: Born to be wild, Satisfaction und schließlich Smoke on the water.
    Rupert stand zum zweiten Mal für eine Bratwurst Schlange. Er konnte diesem Duft einfach nicht widerstehen, und heute waren die Würstchen besonders knusprig.
    Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, einige Pärchen knutschten, einige ganz Verwegene tanzten im Sand. Dann kamen plötzlich, wie in einer Prozession, auf Rupert all die Leute zu, deren reine Anwesenheit ihm normalerweise die Stimmung verhagelte. Der Journalist Holger Bloem. Der Maurer Peter Grendel. Seine Kollegin Ann Kathrin Klaasen und mittendrin, bestens gelaunt, sein Chef Ubbo Heide.
    Rupert ahnte nicht, dass hinter ihm jemand in der Schlange stand, der ihnen in der nächsten Zeit noch viel Kopfzerbrechen bereiten würde. Er sang laut mit: »Smoke on the water, and fire in the sky …«
    Der Wind drehte jetzt, und eine Böe wehte den Qualm vom Osterfeuer direkt in die Menge, die an der Würstchenbude und am Bierstand wartete. Eingehüllt in dunklen Nebel hielten sich einige die Augen zu, fächelten völlig sinnlos vor ihrem Mund in dem Rauch herum, während Flugasche ihre Haare und ihre Hemden silbern und schwarz färbte. Nur der Mann hinter Rupert saugte die verqualmte Luft tief ein, als hätte er nie eine bessere geschnuppert.
    Rupert glaubte sofort zu wissen, was mit dem Mann in der roten Motorradjacke los war. Er lachte: »Nichtraucher, hm? Es ist noch keine vierzehn Tage her, dass du die letzte Kippe geraucht hast, stimmt’s?«
    Der Mann nickte, und Rupert grinste: »Ich war so sehr auf Entzug, dass ich hinter jedem Raucher auf der Straße hergelaufen bin, um wenigstens ein bisschen von dem Qualm mitzukriegen.«
    Es schien dem ostfriesischen Wind Spaß zu machen, den Rauch runter in die Menge zu drücken, während die Funken wie in einem Feuerschwanz in ihre Richtung stoben.
    Als sie endlich dran waren, legte der Mann am Grill gerade neue Würstchen auf. Der Mörder überließ Rupert großzügig die letzte knusprigere Wurst und gab auch noch ein Jever aus. Er war so gut gelaunt, er hätte die ganze Welt umarmen können. Mit all diesen Menschen hier zusammen feierte er eine Party. Die Verbrennung von Christoph Willbrandt. Gab es einen schöneren Anlass?
    Er mochte diesen Rupert und hätte gerne mit ihm noch ein Bier getrunken, aber dann weckte eine Frau sein Interesse. Sie hatte lange, rote, vom Wind verwuselte Haare, und mit den Ascheteilchen darin sah sie aus, als sei sie gerade in eine Schneewehe geraten.
    Sie hieß Claudia, war Mitte dreißig, machte aber erfolgreich auf Ende zwanzig und war so wütend auf ihren Freund, dass sie ihn jetzt eifersüchtig machen wollte.
    Es entstand eine kurze Konkurrenzsituation

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