Ostfriesensünde
Jahren auf Borkum tot in seiner Ferienwohnung gefunden worden.
Seine Eltern hatten die Leiche eindeutig identifiziert, und die trauernde Mutter trug inzwischen die Überreste ihres Sohnes zu einem bläulich schimmernden Diamanten gepresst, in Herzchenform geschliffen, an einer Kette um den Hals.
Nun hätte die Aussage einer hysterischen jungen Frau in diesem Fall sicherlich keine weiteren Ermittlungen ausgelöst, wäre sie nicht die Tochter des Leiters der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, Ubbo Heide, gewesen.
Weller und Ann Kathrin wohnten gegenüber vom Ben Ash im Wellington Hotel an der 7 th Avenue, also mittendrin im Gewühl. Die Alarmsirenen der NYPD heulten noch viel öfter als in den Kinofilmen, aus denen die beiden dieses unverwechselbare Geräusch kannten.
Es war schon ein besonderes Erlebnis für Weller, mit Ann Kathrin Zeit in Manhattan zu verbringen. Er hatte sich vorgestellt, die Ermittlungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren, gerade genug, um Ubbo Heide beruhigen zu können, denn eigentlich ging es nur darum, dass er vor seiner Tochter nicht als untätiger Idiot dastehen wollte, fand Weller. Aber das sagte er natürlich nicht.
Ann Kathrin hatte neben dem schnarchenden Weller die ersten zwei Nächte kaum ein Auge zutun können. Egal, ob sie das Fenster geöffnet oder geschlossen hielt, von draußen drang ein nervtötender Lärm herein. Die Alarmsirenen der New Yorker Polizei wurden von Hupkonzerten abgelöst. Jeder Autofahrer schien direkt vor dem Wellington-Hotel demonstrieren zu müssen, dass seine Hupe noch funktionierte.
Die dünne Gardine half überhaupt nicht gegen die grellen Lichter, und das heißfeuchte Klima New Yorks tat Ann Kathrin gar nicht gut. Sie hatte ständig eine Schweißschicht auf der Haut und wünschte sich zurück an den Deich nach Ostfriesland.
Kritikerstimmen zu …
»Ostfriesenkiller«
… die ideale Lektüre für einen sonnigen Tag im Strandkorb. Flott geschrieben und mit einem besonderen Händchen für das Kino im Kopf. Da lässt sich jemand, der schnelle Schnitte und viel Handlung aus dem Effeff beherrscht, nichts vormachen. Mit Ann Kathrin Klaasen ist Wolf eine sympathische Figur gelungen.«
Lars Schafft, Krimicouch.de
»Klaus-Peter Wolf zählt zu den erfolgreichsten Krimidrehbuchautoren des Landes. Er trägt einen Rauschebart und ein geflochtenes Zöpfchen … Nach Wolf sind es zwei zentrale Elemente, die den Krimi so faszinierend machen, die grundlegender nicht sein könnten und die im Krimi in Widerstreit geraten: Das Gute und das Böse. Die anspruchsvolle Aufgabe eines Krimiautors sei, sagt Wolf, das Böse nicht nur faszinierend, sondern auch nachvollziehbar zu machen. »Der Zuschauer muss Momente haben, in denen er denkt, ›Hey, das hätte mir auch passieren können‹. Er muss den potenziellen Mörder in sich selbst spüren.
… Wolf interessieren die Gefühle, Umstände und Taten, die einen ›normalen‹ Menschen zum mordenden Unmenschen machen können.«
Michael Schlieben, Die Zeit
»Wolf versteht, den Leser in die Ermittlungen mitzunehmen … Sensibel und glaubhaft gelingen ihm dennoch die Charakterskizzen seiner Protagonisten, so dass die Zeit lang werden dürfte bis zum April 2008 . Erst dann soll der nächste Klaasen-Krimi erscheinen.«
Nordkurier, 30 . 03 . 07
(größte Tageszeitung aus Mecklenburg-Vorpommern)
»Viel Lokalkolorit. Die Atmosphäre stimmt. Ein Taschenbuch, das sich sehr gut im Strandkorb lesen lässt. Solide Krimikost, durchaus unterhaltend. Es fühlt sich ein bisschen an wie ›Tatort‹ gucken am Sonntagabend und es enthält den schönen Satz: ›Juist ist wie die Karibik, nur ohne die Scheiß-Palmen.‹«
Antje Deistler, Westzeit, WDR 2
»Mit der Perspektive wechselt Wolf die Wahrheit. Jeder Mensch sieht die Welt anders und jeder hat einigermaßen recht. Es gibt nicht viele andere Kriminalschriftsteller, die das abbilden können ...
Am rührendsten ist Sylvia Kleine, eine sexuell distanzlose junge Frau, die immer wieder versucht, sich Freundschaften zu kaufen, und dabei aber mit überraschender Hellsicht weiß, was sie tut.«
» Untaten & Orte«, eine Kolumne von Michael Schweizer, 3 / 07 ,
Zeitschrift Kommune, Forum für Politik, Ökonomie und Kultur
»Klaus-Peter Wolf legt im ›Ostfriesenkiller‹ ein flottes Tempo vor. Hier spielt keine heile Welt.«
Der Standard (Wien), Ingeborg Sperl, 30 . 06 . 07
»Die herrliche Geschichte einer Frau, die nicht Mutter genug ist, um ihren Psychotherapeuten
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