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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Ferienbeginn.« Der Labrador öffnete die Augen und wedelte müde mit dem Schwanz. »Stefan ist stinksauer auf mich«, stellte sie fest. »Und trotzdem! Irgendetwas stimmt da nicht. Und du hast mich darauf gebracht, mein Held!« Pelle legte seinen Kopf auf ihr Bein und grunzte. »Pst! Ich muss nachdenken!« Die Leiche kann nicht angeschwemmt worden sein. Unmöglich! Sie lag vier Meter oberhalb des angetriebenen Seetangs. War die Frau mit letzter Kraft nach oben gekrochen? Nein, es gab keine Schleifspuren. Und außerdem lag sie auf dem Rücken. Wenn es tatsächlich ein Unfall war, wo war dann das Equipment? Gut, das Brett und der Schirm könnten irgendwo in der See treiben, aber wo war das Trapez? Diese Dinger saßen doch immer bombenfest. Es war einfach unmöglich, dass ein Mensch in Panik die Schnallen und Klettverschlüsse öffnen konnte. Sophie knotete das nasse Haar zusammen und schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Obwohl sie wirklich Hunger hatte, verspürte sie keine große Lust nach unten zu gehen. Es ärgerte sie, dass Stefan ihren Verdacht einfach als Spinnerei abtat. Was bildete er sich eigentlich ein?
    »Komm! Wenn wir Glück haben, schläft der doofe Stefan schon.« Sophie ging mit Pelle die Treppe hinunter in die offene Küche. Sofort stürzten sich die Kinder auf den Hund. »Guten Morgen, Mäuse. Pelle hat euch bestimmt auch vermisst. Er war mit mir joggen.«
    »Guten Morgen?«, Stefan sah sie wütend an. »Weißt du eigentlich, wie spät es mittlerweile ist?«
    »Nein, weiß ich nicht! Warum gehst du nicht endlich ins Bett?«
    »Würde ich sehr gerne. Doch Tina ist oben bei Finn und ich hatte den Auftrag noch eben ganz kurz bei den Kindern zu bleiben, bis du wieder unten bist. Das war vor einer halben Stunde!«
    Sophie ging zur Espressomaschine und versuchte ruhig zu bleiben. »Jetzt bin ich da. Schlaf schön.«
    Stefan schob seinen Stuhl zurück und sprang auf.
    »Schatz!«, Tina kam gut gelaunt die Treppe hinunter. »Du bist ja immer noch hier. Jetzt leg dich endlich hin. Du siehst wirklich furchtbar aus.«
    Stefan öffnete den Mund, schüttelte dann den Kopf und verschwand ohne ein weiteres Wort.
    »War was?«
    »Nein, Mama«, Antonia griff nach einer Scheibe Wurst. »Papa und Sophie haben sich nur gestritten, obwohl man das nicht tun soll.« Die Wurstscheibe verschwand in Pelles Maul.
    »Ach Quatsch«, beschwichtigte Sophie.
    »Was war denn überhaupt los? Wieso seid ihr bei Stefan mitgefahren? Freiwillig steigt doch niemand in seinen Wagen.«
    »Ganz bestimmt nicht«, lachte Sophie, dann nickte sie in Antonias Richtung. »Ich erzähl dir alles, wenn wir die Spione losgeworden sind.« Sie wandte sich den Kindern zu. »Würdet ihr mir einen großen Gefallen tun und mit Pelle in den Garten gehen? Er muss jetzt auch was essen. Ich mach ihm sein Frühstück fertig und ihr passt auf, dass er alles auffuttert.« Antonia und Paul klatschten begeistert. Sophie schüttete das Trockenfutter in die Edelstahlschüssel und nahm sie mit auf die Terrasse. Die Kinder und Pelle folgten ihr begeistert. »Wenn er alles brav aufgegessen hat, bekommt er noch ein Leckerli. Kommt ihr zurecht?« Die beiden Futterkontrolleure nickten ernst. Sophie grinste. Pelle würde seinen Napf natürlich in Rekordgeschwindigkeit leeren.
    »Jetzt erzähl schon!«, bohrte Tina sofort ungeduldig, als sie wieder am Esstisch saß.
    »Ich bin über eine Leiche gestolpert.«
     
    Stefan wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und ging ins Schlafzimmer. Unter der Dusche waren ihm fast die Augen zugefallen. Am liebsten wäre er sofort ins Bett gekrochen, aber er hatte keine Wahl. Zuerst musste er den Staatsanwalt verständigen. Er musste begründen, warum er die Tote in das Rechtsmedizinische Institut hatte bringen lassen. Und er musste erklären, warum er diese Anweisung gegeben hatte, ohne sich vorher mit dem Staatsanwalt abzusprechen. Zum Glück verstand er sich mit Ingmar Harder hervorragend. In den letzten Jahren hatten sie sich schätzen gelernt und hatten Respekt vor den Arbeitsmethoden des anderen. Trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl. Wenn er Glück hatte, war Ingmar bereits in seinem Büro.
    »Büro des Staatsanwalts! Koslowski am Apparat«, meldete sich die Sekretärin.
    »Morgen, Sylvia. Stefan Sperber. Ist Ingmar schon da?«
    »Guten Morgen! Ja, er ist da. Ich verbinde dich. Kleinen Moment.«
    »Stefan, gut, dass du anrufst! Die Obduktion des Babys ist durch. Doktor Franck hat mich gerade angerufen«, erklärte der

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