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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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wie begehrlich sie angestarrt wurde.
    Verärgert wurde Ian sich bewusst, dass er so etwas wie Eifersucht verspürte. In der Regel genoss er das allabendliche Geplänkel mit seinen Männern, doch in Faiths Gegenwart hätte er sie am liebsten alle davon gejagt - besonders Jackson, der neben ihr saß und hingebungsvoll ihre vollen Lippen betrachtete.
    Jeglichen Fragen, die man ihr bezüglich ihrer Herkunft oder Familie stellte, wich sie fast unmerklich aus oder beantwortete sie mit einer geschickten Gegenfrage. Ihre offensichtliche Weigerung Informationen über sich preiszugeben, schien jedoch nur Ian aufzufallen. Er fragte sich ob sie auf diese Art und Weise versuchte, sich geheimnisvoller darzustellen, als sie wirklich war. Doch der Schatten, der über ihrem Gesicht lag zeigte deutlich, dass sie einfach nicht über sich selbst sprechen wollte.
    Es war ihm ein Rätsel, wie es ihr gelang, dass selbst der sonst so wortkarge Nelson plötzlich drauf los plapperte wie ein Wasserfall. Mit zusammengekniffenen Augen starrte Ian sie über den Tisch hinweg an und begegnete ihrem fragenden Blick. Nun, er würde dieses Geheimnis schon lösen. Fünf Wochen konnten sehr lang sein.
     
    Es war vier Uhr in der Frühe und über dem Land lagen bereits die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen, als Faith die Augen aufschlug und sich erschrocken aufsetzte. Sie atmete ein paar Mal tief durch und versuchte mühsam ihren unregelmäßigen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wochenlang hatte sie diesen Traum nicht mehr gehabt und nun war er wieder aufgetaucht, mit all den Stimmen und der Angst.
    Zitternd schwang sie die Beine aus dem Bett und die blank gebohnerten Holzdielen unter ihren Füßen holten sie endlich wieder in die Realität zurück. Das Gefühl, nach diesem Alptraum aufzuwachen war wie immer. Die Furcht und Einsamkeit nisteten sich in ihr ein, während sie benommen zu dem kleinen Badezimmer hinüber ging. Alles was da half, war eine eiskalte Dusche.
    Warum hatte sie wieder geträumt?
    Sie hatte sich am vergangenen Abend ausgesprochen wohl gefühlt und das Geplänkel der rauen Gesellschaft genossen. Es war schön, einfach beisammen zu sitzen, zu scherzen und miteinander zu lachen.
    Nachdem die Arbeiter sich verabschiedet hatten, lud Ian sie ein, gemeinsam mit ihm und seiner Mutter noch einen Schlummertrunk auf der Veranda zu sich zu nehmen. Man hatte bis spät in die Nacht beieinander gesessen, geredet und das Zirpen der Grillen genossen.
    Ian hatte immer wieder Fragen nach ihrer Familie einfließen lassen, die sie nur ausweichend beantworten konnte. Sie war sich im Klaren darüber, dass er genau wusste, wie wenig sie wirklich über sich preisgab. Aber sie kannte diese Menschen nicht gut genug und daran würde sich auch nichts ändern, wenn sie bis zum Ende von Samanthas Sommerferien blieb. Sie waren nur eine Station auf ihrem Weg und wenn sie fort ging, würde man sie vergessen. So war es immer.
    Es war ihr unmöglich mit jemandem offen über ihre Familie oder die Vergangenheit zu sprechen. Sie war nicht stolz auf das was sie getan hatte und es gab Dinge, über die sie niemals wieder reden wollte, weil sie einfach zu schmerzhaft waren.
    Als sie die Dusche anstellte fiel ihr Blick auf das Spiegelbild über dem Waschbecken. Es hatte Zeiten gegeben, in denen ihre Mutter sich erträumte, Faith würde Karriere als Modell machen. Früher war sie ein schlankes, gut gewachsenes, junges Mädchen gewesen, aber sie hatte sich schließlich eine dicke Lage Kummerspeck angefressen, der ihr bis heute noch als eine Art Schutzwall diente.
    Letztlich war Faith einen völlig anderen Weg gegangen, als ihre Mutter sich erhofft hatte und das seit jeher angespannte Verhältnis zwischen ihnen war zu einer unüberwindbaren Kluft herangewachsen, die mit jedem Jahr größer wurde. Sie hatten schon seit Monaten kein Wort mehr gewechselt. Zu den diversen Feiertagen gab es allenfalls eine Postkarte von beiden Seiten mit den üblichen Höflichkeitsfloskeln, das war alles.
    Nichts an ihrer Beziehung zueinander glich der zwischen Ian und seiner Mutter. Traurig musste Faith sich eingestehen, dass sie Ian beneidete. Er war offenbar in einer liebevollen Umgebung aufgewachsen, mochte das Leben im Outback auch noch so hart sein. Elaines Augen leuchteten vor Stolz und Zuneigung, wenn sie ihn ansah oder über ihren Sohn sprach. Dieser Ausdruck war nie im Gesicht von Faiths Mutter aufgetaucht.
    Nervös trat Faith unter den Wasserstrahl und schnappte einen Moment

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