P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
zu konfrontieren.
»Sie hat es zuerst heftig abgestritten, bis ich anfing, ihr mit DNA-Tests und rechtlichen Schritten zu drohen«, sagte er, und sein Kiefer wurde starr. »Da gab sie nach. Sie war sich selbst nicht ganz sicher damals, weil sie und Billy getrennt waren, als wir beide zusammenkamen, also hatte sie einfach angenommen …« Er atmete tief aus. »Aber wie du sagst, man müsste ein Idiot sein, wenn man die Ähnlichkeit nicht bemerkte. Zu ihrer Verteidigung sagt sie, dass sie, erst als Suzanne älter wurde, erkannte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Doch da zahlte ich natürlich schon Unterhalt, und Suze und ich hatten eine enge Beziehung, was sollte sie also tun? Ich versuche mir ständig einzureden, dass sie nicht wirklich vorhatte, mich reinzulegen, aber gleichzeitig kann ich es einfach nicht mit Sicherheit sagen.«
»Es tut mir so leid, Adam. Ich hätte es nie auch nur erwähnen sollen, vor allem, da ich doch weiß, wie sehr du Suzanne liebst. Ich habe die Büchse der Pandora geöffnet, an die ich niemals hätte rühren sollen, das weiß ich jetzt, doch damals konnte ich nur daran denken, wie sehr sie dich getäuscht hat, und deshalb war ich wütend. Ich war so gefangen davon, wie unmoralisch das alles war, dass ich nicht einmal darüber nachgedacht habe, wie es dich oder Suzanne oder eigentlich uns alle beeinträchtigen würde, wenn die Wahrheit herauskäme.«
»Das weiß ich, aber ich gestehe ein, dass ich lange Zeit meine Wut erst gegen dich und dann wieder gegen Andrea und umgekehrt gerichtet habe. Es war, als ob ihr beide mich im Stich gelassen hättet. Und mittendrin stand Suzanne, dieses arme verwirrte und unschuldige Kind, das nicht wusste, was los war.«
Leonie hatte Tränen in den Augen. »Das arme Ding. Das kann ich mir vorstellen.« Und es war alles ihre Schuld.
»Aber wie gesagt, sobald ich mich beruhigt und versucht hatte, die Dinge in der richtigen Perspektive zu sehen, wurde mir klar, dass sie in jeder Hinsicht meine Tochter ist, Leonie. Und ich liebe sie sehr. Ich habe die letzten fünfzehn Jahre für sie gesorgt und mich um sie gekümmert, und das konnte ich nicht über Nacht aufgeben, nur weil die DNA nicht die richtige war.«
»Ja, und an diesem Abend, an dem Abend … als alles rauskam«, sagte sie und errötete, »wurde mir das auch klar. Das Problem war, dass es mir zu spät klarwurde, da ich dich bereits zu weit in die Richtung gewiesen hatte … Es war fast wie ein außer Kontrolle geratener Zug, und ich konnte ihn nicht aufhalten.«
»Nun, ich kann nicht sagen, dass ich froh bin, dass es passiert ist, oder dass ich mich nicht fühle wie ein völliger Idiot, weil ich nach all der Zeit von Andrea übers Ohr gehauen wurde. Sei versichert, dass dieser Extra-Unterhalt, den sie so gern hatte, inzwischen völlig abgewürgt worden ist und dass sie Glück hatte, dass ich sie nicht gleich mit erwürgt habe.« Er lächelte leer. »Aber ich bereue es auch nicht, weil es geholfen hat, Suzanne zu der jungen Dame heranzuziehen, die sie heute ist.«
»Was ist denn geschehen?«, fragte Leonie, die sich erinnerte, dass Grace erzählt hatte, Suzanne sei bei Adam eingezogen. »Hast du Suzanne die Wahrheit gesagt?«
Adam schenkte ihr ein seltsames Lächeln. »Nein, das habe ich nicht, weil sie, soweit es mich angeht, meine Tochter ist. Was Billy betrifft, so hat er offenbar sowieso keine Ahnung, und ich bezweifle, dass es ihn irgendwie kümmern würde. Du hattest recht, er ist kein Guter und ein sehr schlechtes Rollenmodell für ein Mädchen ihres Alters. Nachdem wir uns ausgesprochen haben, haben Andrea und ich uns schließlich geeinigt, nichts zu sagen. Natürlich ist sie sehr froh darüber, dass wir schweigen, da sie weiß, dass es Streitereien gäbe, wenn alles herauskäme. Vielleicht werden wir es Suzanne eines Tages erzählen, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür, nicht in so einem schwierigen Alter.«
Leonie nickte und verstand. Auch wenn sie um Adams willen entsetzt war über das Szenario und nicht ganz einverstanden mit der fortgesetzten Täuschung, stand ihr eine Entscheidung nicht zu. Und Adam hatte recht, eine solche Bombe für Suzanne platzen zu lassen war nicht im Interesse des Mädchens, zumindest im Moment nicht.
»Ich habe sie eine Zeitlang nicht gesehen, aber da dies mit deinem Weggang zusammenfiel, hat sie angenommen, dass ich einfach Liebeskummer hatte.«
Leonie lächelte. »Nun, ich bin froh, dass ich etwas richtig gemacht habe.«
»Sie hatte
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