P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
nicht zweimal sagen und packte ihre Sachen.
»Reizend«, meinte Adam, als sie nach draußen gingen.
»Kümmere dich nicht um Marcy. Hunde, die bellen, beißen nicht, und sie war in letzter Zeit toll zu mir.«
»Also – ein Blumenladen?«, fragte er und hob eine Augenbraue. »Wie ist das denn gekommen?«
Leonie zuckte mit den Schultern. »Sie brauchte Personal, und ich habe einen Job gesucht. Egal, vergiss, wie ich hier gelandet bin, aber wie um Himmels willen bist du hergekommen? Wie hast du mich gefunden?«
»Ich erzähle alles, wenn meine Zähne nicht mehr klappern«, antwortete Adam, und jetzt erst bemerkte sie, dass er nur ein T-Shirt anhatte. »Himmel noch mal, so viel dazu, dass es in Kalifornien warm und sonnig sein soll. Es ist ja wie im verdammten Sibirien!«
»Man gewöhnt sich dran«, erwiderte sie und dachte daran, wie auch sie anfangs das Klima schwierig gefunden hatte. »Aber vielleicht sollten wir einen Kaffee trinken gehen, damit du dich aufwärmen kannst.«
Sie gingen in ein Café in der Nähe, und als sie sich an den Tisch setzte, während Adam den Kaffee bezahlte, hätte Leonie sich beinahe gekniffen. Adam war hier in San Francisco und hatte ihr verziehen. Sie konnte es nicht glauben und starb dafür, herauszufinden, was los war oder, wichtiger noch, wie er sie gefunden hatte. Natürlich musste es Grace gewesen sein.
»Tatsächlich war es Suzanne«, gestand Adam, sobald der Kaffee ihn gewärmt hatte.
»Was?« Leonie wusste nicht, was sie davon halten sollte, und wieder rutschte sie bei der Erinnerung unbehaglich herum. »Adam, ich kann dir nicht sagen, wie leid mir das alles tut, und vor allem mein Teil daran. Ich hätte niemals …«
»Ich weiß – ich habe deinen Brief bekommen.«
Sie sah weg und kam sich wieder völlig dämlich vor. Inspiriert von Nathans Briefen an Helena, hatte sie vor einiger Zeit selbst auch einen geschrieben.
»Ich weiß, ich bin die Letzte, von der Du hören willst, aber ich wollte Dir nur mitteilen, wie leid es mir tut. Du sollst wissen, dass ich niemals etwas tun würde, um Dich zu verletzen, zumindest nicht mit Absicht, aber ich habe diesmal einen großen Fehler gemacht, einen Riesenfehler.
Mir ist klar, dass es kein Zurück gibt, und ich bitte auch nicht darum. Ich wollte Dich nur wissen lassen, wie sehr ich bereue, was passiert ist, und ich wünschte aus tiefstem Herzen, dass es nie passiert wäre oder dass ich es nicht verursacht hätte. Aber es ist passiert, und es ist alles meine Schuld, und ich würde alles dafür tun, noch einmal die Chance zu haben, es ungeschehen zu machen.
Aber das kann ich nicht.
Ich weiß, ich habe kein Recht zu fragen, aber ich hoffe, Dir geht es gut.
Ich weiß wirklich nicht, was ich sonst noch sagen soll. Du sollst nur wissen, dass ich Dir nie weh tun wollte und dass es mir sehr, sehr leidtut.
Bitte verzeih mir,
Leonie«
Nachdem sie ihre Freundin erneut zum Schweigen verpflichtet hatte, hatte sie ihn Grace während ihres Besuchs gegeben und sie gebeten, ihn weiter an Adam zu schicken.
»Obwohl ich sicher bin, dass es ihm nun völlig egal ist«, hatte sie damals zu ihr gesagt.
»Ich werde dafür sorgen, dass er ihn trotzdem bekommt«, hatte Grace versprochen.
Das war Wochen her, als sie und Alex noch dabei waren zu versuchen, Helena zu finden, und wie Nathan hatte Leonie das Gefühl gehabt, sie müsse etwas tun, um ihr eigenes Verhalten zu sühnen. Sie hatte keine Ahnung, wie Adam es auffassen würde, doch sie hatte sich auf jeden Fall danach ein bisschen besser gefühlt, zumindest zeitweise.
»Es tut mir so leid«, wiederholte sie nun mit Tränen in den Augen.
»He, wie ich schon sagte, es ist okay«, beharrte Adam. »Ja, ich war damals wütend, tatsächlich wäre fuchsteufelswild wahrscheinlich ein besserer Ausdruck, und auch sehr verletzt, aber …« Er schluckte schwer, und Leonie wusste, dass, was auch immer mit der Wut war, die Verletzung ganz sicher noch da war. »Egal, wie ich sagte, ich bin irgendwie damit klargekommen.«
»Nun, ich weiß, dass es mich wahrscheinlich nichts angeht, aber hast du was dagegen, wenn ich frage, was passiert ist, nachdem du … Ich meine, als du … Es tut mir leid, ich bin mir eigentlich nicht sicher, was ich sagen will.«
»Du fragst dich, ob ich deinem Verdacht nachgegangen bin? Natürlich bin ich das.«
Er erklärte ihr sodann, dass er nach Wochen des Leugnens und schlichter Wut, die sich vor allem gegen die nun abwesende Leonie richtete, den Mut aufbrachte, Andrea
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