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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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hereingekommen sind. Plötzlich wird mit einer Schnellfeuerwaffe auf das Restaurant geschossen. Mira hört das satte Seufzen, als eine Kugel die Platten aus Borcarbid in der Schutzweste eines Kollegen durchschlägt und in den weichen Körper eindringt. Die Patronenhülse aus der Schnellfeuerwaffe klirrt in ihrer unmittelbaren Nähe auf den Boden.
    Der Profikiller sieht seinen ersten Schuss in die Brust des Polizisten eindringen und zwischen den Schulterblättern austreten. Noch ehe seine Beine einknicken, ist der Mann tot. Der Mörder beachtet den Beamten nicht mehr, als dieser zur Seite rutscht und im Fallen einen der Tische mitzieht. Ein kleiner Ständer mit Salz- und Pfefferstreuer fällt zu Boden, die kleinen Behälter rollen unter einen Stuhl.
    Der Killer bleibt nicht stehen, sondern bewegt sich schnell weiter in die Halle hinein und begrenzt routiniert verschiedene Schusslinien. Er weiß, dass sich ein weiterer Polizist hinter einer Backsteinwand neben der Fischtheke verbirgt. Ein dritter nähert sich mit eingeschaltetem Waffenlicht in einem Gang mit herabhängenden Hasen und Hirschfleisch. Der Mann fährt herum und feuert zwei schnelle Schüsse ab, während er sich weiter auf den Eingang zur Küche des Fischrestaurants zubewegt.
    Mira hört zwei weitere Schüsse und sieht den Körper ihres jungen Kollegen flattern und Blut aus der Austrittswunde am Rücken spritzen. Sein Sturmgewehr fällt zu Boden. Er stolpert rückwärts und fällt so haltlos, dass sich sein Helm löst und davonrollt. Der Lichtstrahl von seiner Waffe fällt direkt auf Mira. Sie rutscht weg und kauert sich auf dem Fußboden neben dem Obststand zusammen. Plötzlich wird die Markthalle von vierundzwanzig Polizisten gestürmt, durch jeden Eingang kommen sechs. Sie versucht, Bericht zu erstatten, bekommt aber keinen Kontakt. In der nächsten Sekunde sieht sie den Täter nur zehn Meter entfernt. Er bewegt sich mit eigentümlicher Schnelligkeit und geschmeidiger Exaktheit. Er will in die Küche des Fischrestaurants, als Mira ihre Glock hebt, zielt und drei Schüsse auf ihn abfeuert.
    Als er durch die Pendeltüren in die dunkle Küche tritt, trifft eine Kugel den linken Oberarm des Killers. Er läuft an der sauberen Bratfläche vorbei, reißt einige Metallschüsseln herunter und eiltzu einer schmalen Stahltür. Er spürt warmes Blut über seinen Handrücken laufen. Die Pistolenkugel hat größeren Schaden angerichtet. Es muss sich um ein Hohlspitzgeschoss gehandelt haben, und ihm wird klar, dass sein Arm hinten stark zerfetzt ist, die Arterie jedoch nicht getroffen wurde. Ohne stehen zu bleiben oder die Verletzung zu untersuchen, öffnet er die Tür zu einem Warenaufzug, durchquert diesen, öffnet die andere Aufzugtür, gelangt in einen engen Gang und tritt eine graue Blechtür auf. Er kommt auf einen asphaltierten Innenhof mit acht parkenden Autos. Die hohe Wand der Markthalle ist gelb und vollkommen glatt. Wie die Rückseite einer Kulisse. Er klappt den Kolben seines Gewehrs ein, läuft zu einem älteren roten Volvo ohne Wegfahrsperre, tritt das hintere Seitenfenster ein, streckt sich hinein und öffnet die Fahrertür. Aus dem Inneren der Markthalle dringt Maschinengewehrfeuer zu ihm hinaus. Er setzt sich, bricht die Verkleidung um den Zündschlosskolben auf, kappt das Lenkradschloss, reißt den hinteren Teil des Zündschlosses weg und lässt das Auto mithilfe einer Messerklinge an.

80
    Die Druckwelle
    Stewe Billgren hat soeben zwölf schwer bewaffnete Polizisten durch die beiden Türen der Markthalle laufen sehen. Seit Mira mit dem Kollegen aus Gruppe fünf vor weniger als zehn Minuten in dem Gebäude verschwunden ist, hat er seine Pistole auf den nächstgelegenen Eingang gerichtet. Jetzt haben die beiden Verstärkung bekommen. Er richtet sich erleichtert auf und setzt sich auf den Fahrersitz des Wagens. Blaulicht huscht über die Wände weit unten an der Sturegatan. Stewe wirft einen Blick auf das Funkgerät, auf das bleiche Licht der RAKEL -Einheit, die auf dem gewöhnlichen Funkgerät vom Typ S70M sitzt. Plötzlich bemerkt er im Rückspiegel eine unerwartete Bewegung. In der Einfahrt zum Haus neben der Markthalle taucht ein roter Volvo auf, der langsam über den Bürgersteig auf die Straße fährt und rechts in die Humlegårdsgatan biegt. Der Wagen nähert sich von hinten, fährt an ihm vorbei und biegt direkt vor ihm in die Majorsgatan. Der helle Himmel spiegelt sich in den Scheiben, sodass er die Person am Steuer nicht erkennen kann. Er

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