Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
produzierte Gravitation erzeugt die Corioliskraft, die man, wenn man darin geübt ist, wahrnehmen kann.
    Aber das war auch schon alles, was er wußte, als die Stimme aus der Dunkelheit sagte: Du bist Boba Fett.
    Fetts Kopf ruckte hoch, und er starrte ins...
    Nichts.
    Er griff nach seinem Gewehr - und konnte sich nicht bewegen. Seine Arme und Beine waren fixiert. Fett hing in der Dunkelheit, seine Füße berührten nicht den Boden.
    Aus der Ferne kam ein peitschenartiges Knallen, dem ein weiteres folgte, diesmal aus größerer Nähe. Sein Kopf war nicht fixiert, aber der Rest seines Körpers fühlte sich an, als hätte man ihn in etwas eingewickelt, wie zum Beispiel.
    Er streckte die Zunge heraus und legte den Schalter um, der die Makrosicht des Helms aktivierte.
    Du bist Boba Fett.
    Selbst mit der Makrosicht, die alles von der Infrarotsicht bis zum ultravioletten Spektrum abdeckte, war nicht viel zu erkennen. Fett hing an einer Tunnelwand - aber der Tunnel bestand nicht aus Stein oder anderen künstlichen Materialien, sondern war weich und nachgiebig, schwammähnlich, von Spalten und Strängen durchzogen, als wäre er gewachsen. Fett konnte den Kopf gerade genug bewegen, um zu sehen, daß der Tunnel rechts und links nach ein paar Metern eine scharfe Biegung beschrieb und aus der Sicht verschwand.
    Schreie in der Ferne.
    Ein peitschenähnliches Knallen.
    Nach einer langen Pause sagte die Stimme neugierig: Du bist doch Boba Fett?
    Die Erinnerung setzte schlagartig ein - Tatooine, der Segelgleiter, Skywalker und Solo, und mit einer Woge des Entsetzens, die jeden anderen um Aufmerksamkeit kämpfenden Gedanken erstarren ließ, wußte er wieder, wo er war: im Bauch des Sarlacc.
    Wo er verdaut wurde.
    Die meisten, die mit Fett im Laufe der Jahrzehnte zu tun hatten, hielten ihn nicht gerade für einen besonders gefühlsbetonten Mann. Das stimmte. Das war er nicht.
    Als er jedoch Bespin verließ, verspürte er ein gewisses Wohlwollen für Han Solo. Damit keine Mißverständnisse aufkom- men, er konnte den Mann nicht ausstehen, aber es war selten, zwei Prämien für ein und dieselbe Akquirierung zu bekommen. Aber Vader hatte gut bezahlt, und der Hutt würde fast genausogut bezahlen.
    Der Hutt hatte ein Kopfgeld von einhunderttausend Kredits versprochen. Eine respektable Summe, auch wenn Fett schon durchaus größere bekommen hatte. Für den Piraten Feldrall Okor hatte er mal einhundertundfünzigtausend Kredits erhalten; und bei einer denkwürdigen Gelegenheit brachte die Ablieferung von Nivek'Yppiks, einem unvorsichtigen Ffib-Häretiker, der seiner Heimatwelt Lorahns und der dort herrschenden religiösen Oligarchie entflohen war, eine halbe Million Kredits.
    Fett konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, religiöse Autarkien irgendwann einmal zu mögen; sie erinnerten ihn an seine Jugend. Aber er hatte sie zu schätzen gelernt. Sie zahlten ausgesprochen gut, und ihre »Kriminellen« waren Intellektuelle, die zuviel redeten und selten zurückschossen.
    Fetts Honorar für die Solo-Akquirierung würde sich erhöhen, was der Hutt allerdings noch nicht wußte. Der Kopfgeldjäger konnte sich zwar nicht vorstellen, Jabba bis zu einer halben Million Kredits hochzuhandeln - der Hutt war Geschäftsmann, kein religiöser Fanatiker -, aber unter anderem war der Hutt auch ein Kunstsammler.
    Han Solo, eingegossen in Karbonit, mußte einfach mehr wert sein als Han Solo tot oder lebendig.
    Wenn er damit fertig war, das Honorar des Imperiums und das des Hutts zu zählen, hatte er bestimmt mehr als die halbe Million, die er für diesen Idioten von Yppik erhalten hatte, davon war er überzeugt.
    Fett schlief sitzend im Pilotensessel - der als Bett viel bequemer war als manch anderes, das er kennengelernt hatte -, während die Sklave I den letzten Sprung nach Tatooine durchführte.
    Der Flug durch den Hyperraum war in der Regel der einzige Ort, an dem sich Fett sicher genug fühlte, um dort tief und ruhig zu schlafen. Er träumte nicht, zumindest nichts, an das er sich erinnerte; sein Schlaf verlief friedlich und ohne Unterbrechungen. Man hätte ihn als den Schlaf eines Gerechten bezeichnen können.
    Er erwachte kurz vor Verlassen des Hyperraumes. Es gab keinen Summer, der ihn weckte; er hatte sich entschlossen, zur richtigen Zeit aufzuwachen, und das tat er dann auch. Er erwachte ausgeschlafen und überflog die Kontrollen. Alles schien in Ordnung.
    Minuten später zersplitterte der Hyperraumtunnel, in dem er sich befunden hatte. Auf dem

Weitere Kostenlose Bücher