Palast der Dunklen Sonnen
zu bedrohen, seinen Rancor zu töten, und dann auch noch diesen verlogenen Schmuggler Solo, der doch keine zwei Kredits wert ist, zu befreien. Gut, ich muß ihren Mut bewundern, aber was ihre Vernunft angeht, das ist ja wohl ein ganz anderes Thema. Um es vorsichtig auszudrücken, es ist nicht gerade klug, Jabba den Hutt auf diese Weise zu verärgern.
Jabba der Hutt ist außerordentlich wütend. An seiner Stelle wäre ich genauso wütend. Der Palast ist nicht nur eine Festung, er ist sein Zuhause, und die Leute nehmen nun einmal Anstoß daran, wenn sie in ihrem eigenen Haus beleidigt werden. Und darum bin ich nicht besonders überrascht, müssen Sie wissen, daß man sie so ohne weiteres dem Sarlacc übergibt.
Übrigens ist es eine große Ehre für mich, daß mir erlaubt wurde, Sie zu begleiten. Ich bin sicher, daß es Jabba der Hutt als Ehre gemeint hat, Ihnen einen persönlichen Wächter zuzuteilen. Davon abgesehen kann ich Ihnen die beste Stelle zeigen, um den Sarlacc zu sehen.
O ja, Mister Boba Fett, wir hier auf Tatooine haben dieses Wesen immer als »den« Sarlacc bezeichnet. Ich jedenfalls wüßte nicht, daß es irgendwo anders noch einen Sarlacc gibt. Und ich hätte es mit Sicherheit gehört - zumindest hoffe ich das doch -, denn seit meiner Kindheit interessiere ich mich für so ziemlich alles, was den Sarlacc betrifft. Sie müssen nämlich wissen, meine Schwester Shaara ist die einzige Person, die ich kenne, die jemals lebendig aus der Großen Grube von Carkoon herausgekommen ist. Ich habe mal die Geschichte gehört, daß Skywalker der Grube entkommen ist, aber wie Sie ja selbst gesehen haben, ist er ein notorischer Lügner. Ein Jedi-Ritter? Er hatte doch nicht einmal ein Lichtschwert dabei, als Jabba der Hutt ihn gefangennahm.
Oh, das ist eine lange Geschichte. Sie wollen sie bestimmt nicht. Sie wollen sie hören? Also gut.
Sie beginnt mit den Imps, wie so viele Dinge in diesen Tagen. Imperiale Sturmtruppler. Ein halbes Dutzend von ihnen will Shaara nachstellen, aber richtig. Sie ist drei Jahre älter als ich, und ich bin zwölf, als das alles passiert, also ist sie da fünfzehn. Sie arbeitet in der Show einer Bar am Rand von Mos Eisley, macht eine »Droiden«-Nummer, deren gesellschaftlicher Wert vielleicht etwas zweifelhaft ist. Aber es ist wirklich nur eine künstlerische Nummer, meine Familie besteht aus respektablen Feuchtfarmern, die nichts mit diesem modernen liberalen Zeugs zu tun haben wollen, die Mädchen sind ordentlich erzo- gen worden. Meine Schwester ist im wahrsten Sinne des Wortes »unschuldig«, das kann ich Ihnen versichern.
Die Imps andererseits sind alles andere als unschuldig. Sie sind nie unschuldig. Ich glaube, das Imperium testet sie erst einmal auf allgemeine Bösartigkeit, bevor es ihnen überhaupt die erste Rüstung anpaßt. Also, diese Imps kommen eines Abends in die Bar und sehen Shaaras Nummer, und sie sind der Meinung, daß sie gern sehen würden, wie sie unter dem Metall aussieht, und vielleicht noch ein paar Dinge dazu, die man sonst nicht sehen kann.
Sie überzeugen also den Besitzer der Bar, einen unangenehmen Typen, der sich des Namens Dakkar der Zurückhaltende erfreut, sie nach dem Ende der Show hinter die Bühne zu lassen. Ich möchte gar nicht daran denken, was geschehen könnte, wenn sie tatsächlich in ihrer Garderobe wäre, wenn sie reinstürmen. Aber sie ist nicht da, denn sie unterhält sich mit dem Bandleader über ein paar Änderungen in dem musikalischen Arrangement des nächsten Tages. Also machen sie es sich bequem und warten auf sie.
Als sie die Tür öffnet, noch immer züchtig in ihr bronzefarbenes Kelsh-Metall gekleidet, sieht sie, wie sie ihre Rüstungen ablegen und ihre Sachen durchstöbern, also macht sie es klugerweise wie das Kandos-Shuttle, hält sich nicht an ihren Fahrplan und fliegt einfach zu früh ab. Sie folgen ihr. Warum auch nicht? Schließlich sind sie das Gesetz, und niemand wird sich ihnen in den Weg stellen.
Also, ein paar Minuten später stürzt Shaara in die Kuppel auf der Farm unserer Eltern, noch immer in ihr Droidenkostüm gekleidet. Sie hat kaum genug Zeit, damit herauszuplatzen, was passiert ist, als sie auch schon in unserem Puk-Garten landen. Sie haben ihren Transporter geholt, aber da sie sich nicht damit aufgehalten haben, die Rüstungen wieder richtig anzulegen, bieten sie einen interessanten Anblick. Die Eingangstür hält sie nicht mal einen kurzen Augenblick lang auf.
Mein älterer Bruder Kamma versucht, sie
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