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Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Paloma - Ein Liebesroman (German Edition)

Titel: Paloma - Ein Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Dannenmann
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Philipp ebenfalls gesehen, aber er erwiderte dessen Kopfnicken nicht, sondern sagte mit starrem Blick auf Philipp: „Natürlich, kaum ist der Alte weg, tanzt der Ausländer wieder an. Kommt euch gerade recht die Gelegenheit, was?“
    „Besser, du gehst jetzt, Mariano“, sagte Paloma.
    „Ja, ja, ich geh ja schon. Ich will euch nicht stören.“
    Stuhlbeine scharrten über den Boden, als der Mann aufstand und dann baute er sich dicht vor Philipp auf.
    „Sie sind also dieser Philipp ...?“
    „Ja. Und wer sind Sie?“
    „Das ist Mariano, mein Bruder“, sagte Paloma.
    Mariano streckte seine Hand aus, aber nicht so als ob er Philipp begrüßen wollte. Die Hand war geballt, und es sah ganz danach aus, als ob er sie Philipp in den Magen stoßen wollte. Reflexartig zuckte Philipp zurück. Darauf grinste Mariano und ließ die Hand sinken. Philipp versuchte, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen und wandte sich so ruhig wie möglich an Paloma. „Ich wollte dich fragen, ob ich irgendwas für dich tun kann.“
    „Danke, Philipp, das ist sehr freundlich von dir ... du warst heute mit Jaime noch mal draußen?“
    „Ja. Aber leider völlig umsonst.“
    „Ich weiß. Jaime war vorhin hier. Ich denke, ihr solltet langsam aufhören damit. Ich glaube nicht, dass man jetzt noch irgendwas tun kann.“
    „Wenn ich etwas wüsste, ich würde es tun.“ Philipp warf ihrem Bruder einen Blick zu, aber der stand nur breitbeinig da und blickte in die bereits tief stehende Sonne. Als ob hier über etwas geredet wurde, das ihn nichts anging. Er musste Philipps Blick gesehen haben, denn er sagte: „Na, ich muss jetzt weiter. Wir sprechen noch mal darüber, Paloma. Du weißt, was ich meine.“
    Die Hände in den Taschen schlenderte er zu seinem Auto. Philipp erinnerte sich jetzt plötzlich wieder daran, dass Paloma von ihrem Bruder erzählt hatte. Ihren Worten nach hatte er ihn sich allerdings anders vorgestellt. Soweit er sich erinnerte, hatte sie mit großer Wärme über ihn gesprochen.
    Beide blickten sie dem Auto nach, bis es, eine mächtige Staubwolke hinter sich herziehend, verschwunden war. Philipp drehte sich zu Paloma um: „Vielleicht ist es besser, wenn ich nicht mehr herkomme. Ich will nicht, dass du auch noch meinetwegen Schwierigkeiten hast.“
    „Nein. Bitte vergiss, was mein Bruder gesagt hat. Er ist eben so, da kann man nichts machen.“
    „Aber was hat er gegen mich?“
    „Ach, lass doch.“
    „Du willst nicht darüber reden?“
    Paloma schüttelte den Kopf. Und danach schwiegen sie beide. Philipp blickte hinaus auf die Zweige des Orangenbaumes, an denen unzählig viele kleine grüne Orangen hingen.
    „Paloma?“
    „Ja?“
    „Es tut mir so leid, dass wir uns gerade jetzt wiedersehen mussten. Gerade jetzt, wo alles so schwierig ist.“
    „Ich bin trotzdem froh, dass du gekommen bist.“ Paloma versuchte ein kleines Lächeln. Ihre Augen blieben jedoch ernst. Philipp tat es regelrecht weh zu sehen, wie elend sie aussah. Wie blass sie war. Um ihre Augen lagen dunkle Schatten.
    „Ich auch. Ich bin froh, dass wir uns wiedersehen konnten. Nur war der Anlass nicht der Richtige.“
    „Nein. Aber dafür können wir nichts.“
    „Ich weiß. Aber ich wäre vermutlich nicht hier, wenn das mit deinem Vater nicht passiert wäre. Ich musste einfach kommen, verstehst du?“
    Paloma nickte.
    „Darf ich dich etwas fragen?“
    „Natürlich.“
    „Geht es dir gut? Ich meine, abgesehen von der schrecklichen Geschichte mit deinem Vater. Wie geht es dir sonst? Oder besser, wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen?“
    „Ganz gut. Und dir?“
    „Auch ganz gut. Doch ja. Ich hab gehört, du hast geheiratet? Falls es sich machen lässt, würde ich deinen Mann gerne kennen lernen.“
    Paloma sah ihn plötzlich mit geradezu erschreckten, weit aufgerissenen Augen an.
    „Wer hat dir das erzählt? Wer hat gesagt, ich sei verheiratet?“
    „Aber du warst mal verheiratet?“
    „Nein. Nie.“
    Philipp hatte plötzlich das Gefühl, als habe er zu viel Wein getrunken. Viel zu viel Wein und als ob deswegen in seinem Kopf alles durcheinander ging. Nur hatte er den ganzen Tag über noch keinen Schluck getrunken. Er versuchte, seinen Kopf wieder klar zu bekommen, indem er sich sagte, besser er rührte die Vergangenheit nicht an, aber gleichzeitig drängte es ihn, Paloma nach hundert Dingen zu fragen. Zum Beispiel danach, warum sie seine Briefe damals nicht beantwortet, ihm nicht mehr geschrieben hatte oder was aus dem Fahrer des

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