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Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN

Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN

Titel: Papa Bloedmann - Ein Vater packt aus - Die beliebtesten Glossen aus ELTERN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Titus Arnu
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die zweite Socke. Ich habe mittlerweile eine Theorie, die mich davor schützt, deshalb den Verstand zu verlieren: Wahrscheinlich existiert ein unsichtbares Monster, das sich von einzelnen Strümpfen ernährt.
    Fall 5: Die mysteriöse Schallschluckwolke
    »Kinder, deckt mal den Tisch, bitte!« Keine Reaktion. »Wer hilft mir mal beim Wohnzimmeraufräumen?« Stille. »Hat schon jemand die Hasen gefüttert?« Nicht ein Pieps. Eine mysteriöse Schallschluckwolke taucht immer dann auf, wenn solche Sätze quer durch die Wohnung schallen. Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel, Eltern allein vor der Hausarbeit.

    Fazit: Es liegt in der Natur des Menschen, Dinge, die er absolut nicht verstehen kann, als Unfug abzutun. Also sind aus meiner Sicht absolute Hirngespinste: die höhere Mathematik, das Steuerkonzept der Regierung, die Waschmaschine in unserem Keller. Was sagen Sie? Das sind doch ganz normale Sachen? Meinetwegen. Dann gibt es aber auch Geister und Gespenster.

Die Seele der Kuscheltiere
    Manchmal sieht es aus, als hätten Kinder ihren Stoffhasen lieber als Mama und Papa. Trotzdem unternehmen Eltern alles, damit die große Kuscheltierliebe nicht enttäuscht wird
    N ichts gegen Stofftiere. Wer kann schon dem Charme eines Tigers in Hamstergröße widerstehen? Seinem vergilbten Fell, der abgewetzten Nase und den Löchern am Bauch? Kuscheltiere leisten Seelenbeistand, sie trösten in schwierigen Situationen und hören auch dann zu, wenn Mama, Papa oder Ehepartner längst abgeschaltet haben. Hasi, Katzi oder Hundi haben nie die Schnauze voll, sie sind immer für einen da.
    Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn das Kuscheltier einmal nicht da ist, kann das Leben sehr, sehr hart sein. Wir waren zum Beispiel mal zwei Wochen in Italien, und ein nicht vorhandenes Stofftier versaute unserem Sohn den ganzen Urlaub. Alle waren da: Mama, Papa, Schwester, Opa, Oma, Onkel – nur der kleine graue Stoffhase nicht.
    Jeden Tag jammerte das vierjährige Kind nach seinem vergessenen Viech. Es war echter Liebeskummer. Keine Pizza, kein Schwimmbad und kein Eis konnte die Sehnsucht lindern. Und die Eltern kamen ins Grübeln: Haben wir etwas falsch gemacht? Bekommt das Kind nicht genug Wärme? Fehlt ihm Zärtlichkeit? Haben wir es zu wenig beachtet? Was hat dieser Hase, was wir nicht haben?
    Um unser Kind nicht noch mal in so eine bittere Lage zu bringen, nahmen wir in den nächsten Urlaub alle Stofftiere mit, die unsere Kinder besitzen. Alle – das sind circa 30 Nagetiere jeder Art und Größe, eine Horde Bären, eine Pinguinfamilie, eine Hand voll Katzen, dazu einige Mäuse, Vögel, Käfer und sonstiges Kleinvieh. Da die Koffer schon voll waren, packten wir die gesamte Tierwelt in einen blauen Müllsack.
    Unsere erste Station war ein sehr elegantes neues Hotel am Gardasee, eine luxuriöse Villa mit Badezimmern, die so groß sind wie unser Wohnzimmer. Es war recht lustig, mit unserem verbeulten Familienkombi über die Kiesauffahrt zum schlossartigen Anwesen zu rollen, neben Jaguars, BMWs und Mercedes-Cabrios zu parken, und dann – das war meine Aufgabe – den Müllsack mit den Stofftieren ins Hotel zu schleppen. Das Schöne an dem großartigen Hotel: Sie hatten nichts gegen Tiere auf dem Zimmer.

    Warum nimmt man als Vater so was in Kauf? Wieso unternimmt ein guter Bekannter von mir eine Überlandfahrt in finsterer Nacht, um ein fehlendes Stofftier zu seinem traurigen Kind zu transportieren? Warum kann man ohne Stoffhasen nicht einschlafen?
    Die Antwort: Weil die Kuscheltiere selbst eine Seele haben. Das beweist folgender Fall: Der Hase meines Sohnes blieb einmal allein in einer Wohnung in Venedig zurück. Der Junge trug es erstaunlicherweise mit Fassung. Ihm schien ganz klar zu sein, was sein Hase wollte – nämlich noch ein paar Tage allein durch die Stadt hoppeln.
    Er gewährte ihm die Freiheit. Dann schrieben wir einen Brief an »Signore Coniglio«, zzt. wohnhaft in Venezia, und wenige Tage später reiste der Hase bei uns an, wohlbehalten in einem gepolsterten Paket. Seine braunen Augen schienen beim Auspacken zu leuchten. Er sah irgendwie zufrieden aus. Und unser Sohn war es auch.

Wischen impossible
    Wer kleine Kinder hat, kommt aus dem Putzen gar nicht mehr raus. Möglicherweise hilft nur noch Totalverweigerung
    H eraklit sagte: Alles fließt. Ich würde sagen: Alles klebt. Der Küchenboden klebt. Die Wand neben dem Esstisch klebt. Der Kühlschrank klebt. Die Schuhsohlen kleben. Das Auto, das Geschirr, die Haustüre, der Backofen

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