Papa To Go
(FL) sowie die Abstände vom Nabel zum Rückgrat (APD), von Schläfe zu Schläfe (BPD), von Stirn zu Hinterkopf (FOD) und von Bauchseite zu Bauchseite (ATD). Genau diese Abkürzungen, die du hier in Klammern siehst, stehen im Mutterpass in kleinen Kästchen, die der Arzt nach den Messungen um die entsprechenden, neu gewonnenen Längen ergänzt. Außerdem trägt er diese Daten auf Seite 13 des Mutterpasses in die »Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf« ein. Ein Blick darauf zeigt dir, welchen körperlichen Entwicklungsstand dein werdendes Kind im Vergleich zur Norm hat.
Auf der einen Seite ganz interessant, auf der anderen Seite
wurden meine Frau und ich schrecklich nervös, als unsere Tochter in der 35. SSW (Schwangerschaftswoche) einen zu geringen ATD-Wert aufzeigte und der Arzt den Punkt unter der Normkurve markierte. Zwar wurden wir von ihm beschwichtigt, denn es passiert alle naselang, dass das Wachstum eines Ungeborenen unter dem Durchschnittswert liegt, doch unsere Sinne waren von dem Augenblick an geschärft. Eineinhalb Wochen später war unsere Kleine dann wieder auf der Spur.
CTG (Cardiotokographie)
Auf Seite neun des Mutterpasses erspähst du ein herrliches simples Kästchen, wo die Erkenntnisse dieser Untersuchung eingetragen werden. Wenn du keinen Bock mehr auf deine »Scooter«-Sammlung hast und auch nicht zum 50. Mal »Die drei Fragezeichen« hören willst, gehe einfach ab der 30. SSW mit deiner Partnerin zum Frauenarzt. Dort wird jeweils für 30 Minuten ein viel coolerer Disco-Stomper beziehungsweise ein viel spannenderes Hörspiel dargeboten: die Herztöne deines Kindes! Ein rasender, hämmernder Beat. Versprochen! Das klingt, als würde eines herbstlichen Morgens ein nobles Ross geschmeidig und grazil über eine Kopfsteinpflasterstraße der Barockzeit galoppieren. Mag allerdings auch an den zumeist vorsintflutlichen Wehenschreibern der Ärzte und Hebammen liegen, die wie ein alter Radiowecker nur über eine Box verfügen. Apropos: Parallel zu der akustischen Erdung wird die Wehentätigkeit der Mutter gemessen, deshalb heißt das Gerät auch Herzton-Wehenschreiber. Der Arzt kann somit frühzeitige Wehentätigkeiten erkennen, aber auch im Fall einer Unterversorgung des Kindes rechtzeitig eingreifen. Während der Geburt wird deine Frau ebenfalls an ein CTG angeschlossen, das festhält, wie euer Kind die Wehen verkraftet. Bei uns war das damals sehr
dramatisch, da sich mit jeder Wehe laut CTG der Zustand unserer Tochter verschlechterte. Am Ende trotzte sie der Wehenflut und verhinderte somit selbst den Not-Kaiserschnitt, auf den uns das Hebammen- und Ärzteteam bereits mental und praktisch vorbereitet hatte.
Die Doppler-Sonographie
Eine erweiterte Ultraschall-Untersuchung, die angeordnet werden kann, wenn das Kind im Bauch nicht entsprechend der Norm weitergewachsen ist. Bei dieser Spezialkontrolle sichtet der Profi mit dem Sondenkopf die Blutströme des Kindes. Mit dem Superscanner fördert er Durchblutungsstörungen in den Gebärmuttergefäßen, in der Aorta und in der Nabelschnur zutage, sofern sie denn vorliegen.
Abschlussuntersuchung/Epikrise
Hurra, es ist vorbei! Das Kind ist da, und jetzt gibt es den Quatsch auch noch schriftlich. Größe, Gewicht, Geburtstag und Geburtszeit von deinem Sprössling sind säuberlich gedruckt dem Mutterpass zu entnehmen, zudem fällt der Arzt eine Art Gesamturteil in Sachen Zustand des Kindes, das er anhand der Hautfärbung, der Atmung, des Pulses, der Bewegung und des Muskeltonus trifft. Ebenfalls festgehalten sind die Art der Geburt, wie zum Beispiel bei uns: spontan aus vorderer Hinterhauptslage, der Cast, sprich die Namen aller beteiligten Helferlein, und mögliche durch die Geburt entstandene Verletzungen, wie beispielsweise ein Dammriss oder so.
Des Weiteren folgen dann noch Infos über den Zustand der Mutter während des Wochenbetts, und der euch betreuende Frauenarzt oder die Hebamme prüft nach einigen Wochen auch
noch mal das Befinden deiner Frau, bis es schließlich einen Stempel unter dem abgeschlossenen Verfahren gibt.
Wenn dann Kind zwei im Startblock steht, könnt ihr entweder wieder den gleichen Mutterpass nehmen, denn da ist noch Platz für den zweiten Nachkommen, oder ihr lasst euch einen neuen geben.
Erste Vorbereitungen auf die Vaterschaft
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