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Paradies Pollensa

Paradies Pollensa

Titel: Paradies Pollensa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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war.
    »Natürlich dränge ich ihn immer, mit jungen Menschen zusammenzukommen, aber offenbar ist er lieber bei mir.«
    Sie sagte es mit hübsch bescheidener Selbstgefälligkeit. Aber diesmal gab Mr Parker Pyne nicht die übliche taktvolle Antwort, die ihm sonst so leicht fiel, sondern er sagte:
    »Oh! Es scheinen ja viele junge Leute hier zu sein – nicht im Hotel, aber in der Umgebung.«
    Er bemerkte, dass Mrs Chester erstarrte. Natürlich seien hier eine Menge so genannter Künstler, erwiderte sie. Vielleicht sei sie sehr altmodisch – aber richtige Kunst sei doch wohl etwas ganz anderes. Viele junge Leute machten jetzt dergleichen als Ausrede für ihr Herumlungern und Nichtstun – und die Mädchen tränken viel zu viel.
    Am folgenden Tag sagte Basil zu Mr Parker Pyne:
    »Ich bin schrecklich froh, dass Sie hier aufgetaucht sind, Sir – vor allem wegen meiner Mutter. Sie spricht gerne mit Ihnen am Abend.«
    »Was haben Sie denn am Anfang gemacht?«
    »Eigentlich spielten wir immer Pikett.«
    »Ach so.«
    »Man kriegt das Pikett natürlich ziemlich rasch über. Ich habe hier einige Freunde – ein sehr fröhlicher Haufen. Ich glaube nicht, dass meine Mutter das schätzt – « Er lachte, als halte er es für amüsant. »Meine Mutter ist sehr altmodisch… sogar Mädchen in Hosen schockieren sie!«
    »Offenbar«, antwortete Mr Parker Pyne.
    »Ich sage ihr immer, dass man mit der Zeit gehen muss… Die Mädchen zu Hause sind schrecklich langweilig…«
    »Ach so«, meinte Mr Parker Pyne.
    Das war ja interessant. Er war Zuschauer eines Mini-Dramas, war aber nicht aufgerufen, darin mitzuspielen.
    Aber dann geschah das Schlimmste – von Mr Parker Pynes Standpunkt aus. Eine überschwängliche Dame aus seinem Londoner Bekanntenkreis zog in das Mar i posa ein. Sie trafen sich in einem Tea-Room in Anwesenheit von Mrs Chester.
    Die Neuangekommene rief:
    »Was – ist das nicht Mr Parker Pyne – der einzigartige Mr Parker Pyne! Und Adela Chester! Kennt ihr euch? Ja, tatsächlich? Ihr wohnt im gleichen Hotel? Er ist der einzige wirkliche Zauberer, Adela – das Wunder des Jahrhunderts. Deine ganzen Schwierigkeiten lösen sich in nichts auf, während du still dasitzt und wartest. Was? Das hast du nicht gewusst? Du musst doch bestimmt von ihm gehört haben. Hast du nie seine Anzeigen gelesen? ›Sind Sie in Schwierigkeiten? Fragen Sie Mr Parker Pyne.‹ Es gibt nichts, was er nicht könnte. Eheleute springen sich an die Gurgel, und er macht sie wieder sanft – wenn du die Lust am Leben verloren hast, sorgt er für die aufregendsten Abenteuer. Wie gesagt, der Mann ist einfach ein Zauberer!«
    So ging es noch eine gute Weile weiter – Mr Parker Pyne versuchte immer wieder durch kleine Zwischenbemerkungen seine Verdienste herunterzuspielen. Ihm gefiel der Blick nicht, mit dem Mrs Chester ihn bedachte. Und er mochte noch weniger gern am Strand entlang zurückkehren und sich das Gerede der geschwätzigen Lobrednerin seiner Verdienste anhören.
    Die Dinge spitzten sich schneller zu als erwartet. Noch am selben Abend sagte Mrs Chester nach dem Kaffee ohne Übergang:
    »Würden Sie bitte mit mir in den kleinen Salon gehen, Mr Pyne. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.«
    Er konnte sich nur verbeugen und gehorchen.
    Mit Mrs Chesters Zurückhaltung war es zu Ende, als die Tür des kleinen Salons sich hinter ihnen schloss. Sie setzte sich und brach in Tränen aus.
    »Mein Sohn, Mr Parker Pyne. Sie müssen ihn retten. Wir müssen ihn retten. Es bricht mir das Herz!«
    »Meine Liebe, als völlig Fremde…«
    »Nina Wycherley sagte, Ihnen sei nichts unmöglich. Sie sagte, ich könne größtes Vertrauen in Sie setzen. Sie riet mir, Ihnen alles zu sagen – dann würden Sie alles wieder in Ordnung bringen.«
    Mr Parker Pyne verfluchte innerlich die lästige Mrs Wycherley.
    Schicksalsergeben sagte er:
    »Nun, sehen wir uns die Sache genauer an. Es handelt sich wohl um ein Mädchen?«
    »Hat er Ihnen das erzählt?«
    »Nur indirekt.«
    Die Worte stürzten nur so aus Mrs Chesters Mund. »Das Mädchen ist schrecklich. Es trinkt, redet ordinär, ist immer halbnackt. Seine Schwester wohnt da draußen – verheiratet mit einem Künstler, einem Holländer. Die ganze Atmosphäre dort ist unmöglich. Viele leben miteinander, ohne verheiratet zu sein. Basil hat sich völlig verändert. Er ist immer so ruhig gewesen, so interessiert an ernsten Themen. Er wollte sogar Archäologie studieren…«
    »Nun ja«, sagte Mr Parker Pyne, »die Natur

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