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Paradies

Paradies

Titel: Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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sah, wie seine Hände sich hoben und die Hände seiner Frau ergriffen.
    Oh, nein, er bleibt, das Band zwischen ihnen ist zu stark, er kann es nicht zerreißen.
    »Ich melde mich bei dir«, sagte er.
    Thomas drehte sich um. Sein Blick war auf den Fußboden gerichtet, seine Lippen zusammengepresst.
    Dann blickte er mit klaren und offenen Augen zu Annika auf.
    »Komm, lass uns gehen«, sagte er.

Mitteilung der Presseagentur tt
    Datum: 13. März
    Abteilung: Innen
    ANGEKLAGTE BETRÜGERIN MELDET SICH VOR DEM URTEIL ZU WORT
    STOCKHOLM (TT) Die 31-jährige Frau, die hinter der Stiftung
Paradies
steht, hat sich zum ersten Mal entschlossen, das Wort zu ergreifen.
    Am Montag wird in dem Aufsehen erregenden Prozess, in dem sie unter anderem der Anstiftung zum Mord angeklagt ist, das Urteil gesprochen.
    »Das Gerichtsverfahren war ein Hexenprozess«, sagt sie.
    »Das
Abendblatt
hat meine gesamte Existenz zerstört.«
    Im Dezember letzten Jahres veröffentlichte das
Abendblatt
eine Reihe von Artikeln über die Stiftung
Paradies
und ihre Arbeit. Die Geschäftsführerin der Stiftung, eben jene 31-jährige Frau, wurde in dem Blatt unter anderem des Betrugs, rechtswidriger Drohungen, der Körperverletzung und der Anstiftung zum Mord angeklagt.
    »Ich habe nie eine Chance bekommen, mich zu verteidigen«, sagte die Frau zu tt. »Ich bin gar nicht dazu gekommen, meine Gedanken zu sammeln, ehe die Zeitung auch schon gedruckt worden ist. Das Ganze ist ein Missverständnis. Ich hätte alles erklären können.«
    Die Zeitung bat verlauten lassen, mit mehreren Frauen gesprochen zu haben, die angeben, von Ihnen betrogen worden zu sein.
    »Man darf nicht vergessen, dass wir hier von Menschen sprechen, die unglaublich kaputt sind. Sie wissen nicht immer, was das Beste für sie ist. Wir waren auf einem guten Weg, einer dieser Familien zu helfen, als sie es vorzog, sich aus dem Staub zu machen.«
    Auch mehrere Städte und Gemeinden haben die Auffassung vertreten, Opfer eines Betrugsversuchs geworden zu sein.
    »Unsere Methoden sind vollkommen neu gewesen. Es hat noch nicht alles so funktioniert, wie es sollte, das ist wahr. Aber das Ziel unserer Arbeit ist immer der Schutz von Menschen gewesen. Die Stiftung war keine öffentliche Pflegeeinrichtung. Das eigentliche Ziel unserer Arbeit bestand ja genau darin, dass die Behörden keinen allzu großen Einblick bekommen sollten. Das konnten einige Sozialverwaltungen offensichtlich nicht ertragen.«
    Man wirft Ihnen Untreue gegenüber den Auftraggebern, die Manipulation der Buchführung, schweren Steuerbetrug, schwere Steuerhinterziehung sowie die Behinderung der Steuerprüfung vor.
    »Ich habe versucht, ein Unternehmen in diesem Land zu führen und Arbeitsplätze zu schaffen. Manchmal habe ich dabei mit Menschen zusammengearbeitet, die mich hintergangen, die mich betrogen haben. Aber ich habe niemals versucht, jemandem Geld abzuluchsen, weder dem Staat oder den Gemeinden noch einzelnen Gläubigern. Ich habe finanzielle Probleme gehabt, das will ich nicht leugnen, aber der Großteil meiner Schulden ist beglichen worden.«
    Die Staatsanwaltschaft ist der Meinung, dass Sie den Mord an Aida Begovic auf dem Sergels Torg im November letzten Jahres in Auftrag gegeben haben.
    »Das ist der schlimmste Vorwurf von allen«, sagte die Frau, und es fiel ihr offenkundig schwer, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. »Ich verstehe nicht, wie jemand so grausam sein kann, mich solch einer Tat zu bezichtigen. Ich habe wirklich alles für Aida getan, aber sie litt viel zu sehr an den Folgen des Krieges, als dass man ihr hätte helfen können.«
    Sie sind auch der Mithilfe bei einer Körperverletzung und der Freiheitsberaubung im Falle des Sozialkämmerers Thomas Samuelsson angeklagt.
    »Er war es doch, der sich wie ein Krimineller benommen hat. Er ist in das Gebäude der Stiftung eingedrungen und hat uns gedroht. Mein Bruder und ich haben uns dann nur gewehrt, aber wir sind wohl etwas zu grob vorgegangen, und das bedauere ich.«
    Sehen Sie dem Urteil nervös entgegen?
    »Eigentlich nicht, ich vertraue auf die Gerechtigkeit. Aber ich bin gekränkt und fühle mich missverstanden, vernichtet. Ich habe drei Jahre daran gearbeitet, diese Stiftung zu entwickeln und aufzubauen, deshalb hatte ich auch solche finanziellen Schwierigkeiten. Aber ich habe alles gegeben, und mein einziges Ziel ist es gewesen, anderen Menschen zu helfen. Die Gesellschaft, die mich in diese Situation gebracht hat, ist es nicht wert, sich zivilisiert

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