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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unserer Bewegungen zu folgen. Hier und da glaubte ich eine Bewegung zu erkennen. Aber das war vielleicht auch nur eine Täuschung, die die blanke Furcht in mein Hirn hineinprojizierte. Ich hoffte es zumindest. Hinter meinen Schläfen pulsierte es. Mentale Energie...
    Durch die offenstehende Tür zum Nachbarraum hörten wir düstere Klaviermusik. "Bleiben Sie bitte hier", forderte der Butler.
    "Nein, die Sache eilt!", erwiderte ich.
    Ich ließ den Butler stehen und ging an ihm vorbei in den Nachbarraum. Tom und Jim folgten mir. Rovenna Brennan saß am Flügel, das Gesicht wie in Trance entrückt... Mir fiel das Foto auf, das auf dem Flügel stand.
    Rovenna zuckte zusammen, als sie uns sah.
    "Madam, ich...", stammelte der Butler.
    "Es ist schon gut", murmelte sie. Dann starrte sie Jim Field an. Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
    "Reden Sie!", forderte ich. "Es hat keinen Sinn mehr, alles unter der Decke der Verschwiegenheit halten zu wollen. Was ist geschehen? Sie sind es uns allen schuldig. Vor allem denen, die durch die Kreaturen ums Leben gekommen sind, die aus den Bildern herausstiegen... Aber auch diesem Mann, Jim Field, den die Malerei Ihres Bruders - auf welche Weise auch immer - aus dem Jenseits geholt hat!"
    Rovenna atmete tief durch. Sie trat an Jim heran, berührte ihn leicht am Oberarm, so als könnte sie nicht glauben, dass er wirklich existierte.
    "Ich habe Sie gesehen, als Allan an Ihrem Bild arbeitete", murmelte sie.
    In ihren Augen glänzte es.
    Tränen.
    Sie drehte sich herum und nahm das Foto vom Flügel. Dann wandte sie sich an mich. "Sie sind eine besondere Frau, Miss Vanhelsing. In Ihnen sind Kräfte wirksam, über die nur wenige Menschen verfügen. Ich habe das gleich gespürt. Schon als Sie das erste Mal dieses Haus betraten..."
    "Kräfte, wie jene, die in Ihnen und Ihrem Bruder vorhanden sind, nicht wahr?"
    Ein mattes Lächeln ging über ihre Lippen. "Ich habe geahnt, dass ich es vor Ihnen nicht verbergen könnte."
    "Ich habe einen sehr alten Zeitungsartikel über Sie gefunden, in dem Sie als eine Art Wunderkind mit Parakräften dargestellt werden..."
    Ihr Blick wurde düster. Und starr.
    "Ja, das trifft zu", erklärte sie dann. Sie drückte das Foto an sich.
    "Ist das Morris Williamson?", fragte ich.
    Sie nickte stumm.
    Dann wischte sie sich mit einer beiläufigen Handbewegung die Tränen aus dem Gesicht. "Sie sind eine gute Rechercheurin", gestand sie mir dann zu. "Ich habe Morris Williamson über alles geliebt. Aber es kam zu einer Krise zwischen uns. Einer Krise, wie sie wahrscheinlich viele Paare durchmachen. Er wollte sich von mir trennen..." Sie schluckte. "Ich glaube, kaum ein Mensch kann von sich behaupten, nicht schon einmal einem anderen den Tod gewünscht zu haben. Selbst jemandem, den man eigentlich über alles geliebt hat und sich von einem abwendet... Aber in meinem Fall konnten die Gedanken tatsächlich töten. Das war der Unterschied..."
    "Sie sind für Morris Williamsons Tod verantwortlich?"
    Sie nickte. "Ich erstickte förmlich unter dieser Schuld, hörte auf, öffentlich aufzutreten und Konzerte zu geben... Die spezielle Begabung, von der sie sprachen, war bei meinem Bruder und mir seit frühester Kindheit wirksam. Sie verband uns auf besondere Weise miteinander, denn uns war sehr früh klar, dass wir mehr oder minder einzigartig waren. Mein Bruder vertiefte sich in die Malerei und...", sie zögerte etwas, bevor sie weitersprach, "...in okkulte Studien. Er wollte mehr erfahren über die Kräfte, die in ihm schlummerten, wollte sie zur vollen Entfaltung bringen. Im Rahmen dieser Studien stieß er auf die Schriften des Namenlosen Abtes und fand dort Hinweise auf ein geheimnisvolles Buch..."
    "Das LIBRUM HEXAVIRATUM", flüsterte ich.
    Rovenna hob ruckartig den Kopf.
    "Auch das wissen Sie?", fragte sie erstaunt.
    "Ich habe nur von diesem Buch gehört, das ist alles", erklärte ich. "Es ist in einer unbekannten Sprache in bisher nicht entzifferten Schriftzeichen verfasst. Aber wer es liest, versteht es unmittelbar. Die Zeichen wirken direkt auf das Bewusstsein..."
    Rovennas Blick war auf einmal sehr klar, fast durchdringend. So hatte sie mich bislang noch nie angesehen.
    "Sie sprechen so, als hätten Sie selbst schon einmal in das LIBRUM hineingesehen!", stellte sie fest.
    Ich erschrak.
    Rovenna wusste wohl kaum, wie nahe sie der Wahrheit damit gekommen war, denn genau das war im Verlauf meiner Erlebnisse um ein Geisterschiff aus der spanischen Armada jüngst

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