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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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waren kaum Kunden im Geschäft. Ein Mann in den mittleren Jahren blätterte in einem Bildband mit dem Titel JAGDREVIERE IN MITTELENGLAND und schien sich für unser Gespräch nicht sonderlich zu interessieren.
    "SixStones ist ein verfluchter Ort", wisperte der Mann. "Ein Ort des Unglücks und der Magie... Niemand, der bei Verstand ist, geht freiwillig dort hin..."
    "Einige Männer und Frauen sind dort unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen", mischte sich Tom ein.
    "Narren waren sie! Narren, die die Mächte mit ihren albernen Ritualen verhöhnt haben, die dort seit vielen Jahrtausenden wirksam sind..."
    "Was für Mächte?", hakte Tom nach.
    Die Augen des Buchhändlers weiteten sich. Er hob die Hand, so als wollte er eine unsichtbare Gefahr abwehren. Dann umfasste er das kleine silberne Kreuz, dass ihm an einem Kettchen um den Hals hing. Er schüttelte stumm den Kopf. Sein Mund öffnete sich halb, aber zunächst kam nicht ein einziger Laut über seine aufgesprungenen Lippen. "Ich kann nicht darüber reden", stieß er dann hervor. "Ich kann nicht..."
    "Warum?", fragte ich.
    "Es bringt Unglück. Ich kann Sie nur warnen!" Seine Stimme vibrierte.
    Er musste furchtbare Angst haben.
    Genau in diesem Augenblick spürte ich einen leichten Druck hinter meinen Schläfen. Meine übersinnliche Gabe meldete sich. Ich fühlte die Anwesenheit von mentaler Energie. Nur sehr schwach zwar, aber der Energieimpuls war doch unverkennbar. Irgend etwas ist hier, Patti!, wurde mir klar. Eine Macht, eine Kraft... vielleicht ein Wesen!  
    "Gehen Sie nicht nach SixStones!", sagte der alte Buchhändler beschwörend. Die knochigen Finger seiner Linken klammerten sich an meinem Oberarm fest. "Sie müssen mir glauben..."
    Jetzt meldete sich der Mann zu Wort, der in dem Bildband über mittelenglische Jagdreviere geblättert hatte. "Hier steht überhaupt kein Preis dran!"
    "Einen Moment, ich komme schon!", beeilte sich der Buchhändler. Der Blick seiner blassblauen Augen fixierte ich mich ein paar Sekunden lang, dann wandte er sich um und ging zu seinem Kunden.
    "Eigenartiger Kauz", raunte Tom mir zu, ohne dass der Buchhändler das hören konnte.
    Vor meinem inneren Auge erschien ein Bild.
    Ich sah eine Gestalt.
    Sie trug eine dunkle Kutte. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen. Das Gesicht lag im Schatten.
    Unter den weiten Ärmeln schauten Hände hervor. An den Fingerspitzen ragten krallenartige Auswüchse hervor...
    Aus weiter Ferne hörte ich einen Laut, der wie ein höhnisches Lachen klang.
    Dann war die Erscheinung vorbei.
    Ich fühlte Toms Hände, die mich bei den Schultern gepackt hatten. "Alles in Ordnung, Patti?"
    "Ich glaub schon. Lass uns gehen, Tom." Als wir ins Freie traten, hatte sich der zunächst heitere Himmel teilweise bewölkt. Dunkle Wolkengebirge schichteten sich wie die düsteren Schatten gewaltiger Gebirge aufeinander. Hier und da schien das Licht der Sonne durch die bizarren Formen dieser Schattenwolken.
    "Du hattest eine Vision, nicht wahr?" Tom sagte das wie eine Feststellung, nicht wie eine Frage. Wir kannten uns längst viel zu gut, als dass ich ihm in dieser Hinsicht irgend etwas hätte vormachen können.
    Ich nickte.
    "Ja", flüsterte ich. Ich berichtete Tom von dem düsteren Kuttenträger. Er hörte nachdenklich zu.
    "Glaubst du, dass das irgend etwas mit diesem eigenartigen Ort namens SixStones zu tun hat?", fragte er dann.
    "Ja, ich bin mir sicher. Und dann war da noch etwas. Für einen kurzen Moment spürte ich die Anwesenheit einer übersinnlichen Kraft..."
    "Glaubst du, dass dieser Buchhändler..."
    "Nein, das ist eher unwahrscheinlich", unterbrach ich Tom. Ich zuckte die Achseln. "Im Augenblick bin ich noch ziemlich ratlos."
    "Vielleicht finden wir ja zwischen diesen geheimnisvollen sechs Steinen eine Antwort!"
    "Oder nur weitere Rätsel!"
    Ich hob den Kopf und blickte noch einmal hinauf zu den immer drohender wirkenden Wolkengebirgen. Auf einmal machte sich ein beklemmendes, unangenehmes Gefühl in meiner Magengegend breit. Die drohende Gefahr konnte ich beinahe körperlich spüren, obwohl ich weder wusste, worin sie bestand noch wann und wo sie wirklich auf mich lauern würde. Ich wusste nur, dass sie da war, irgendwo in der nächsten Zukunft. Seit frühester Jugend hatten die Zukunftsahnungen mich gequält. Und so sehr ich mich auch mit meiner übersinnlichen Begabung arrangiert hatte, so beunruhigend blieb doch die Tatsache, dass ich hin und wieder einen kleinen Blick in die Zukunft werfen konnte.

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