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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Karte breitete ich auf dem Heck des 190ers aus. Das rechte Hinterrad stand sogar noch auf dem Weg.
    Tom trat an mich heran.
    "Es kommt jemand", meinte er und blickte mir über die Schulter. "Kann aber ein bisschen dauern. Ich habe denen meine Handy-Nummer durchgegeben, damit sie mich anrufen, wenn sie hier auftauchen und wir vielleicht gerade dabei sind, uns diese Kultstätte anzusehen."
    Ich deutete mit der Linken in jene Richtung, aus der der unheimliche Kuttenträger plötzlich aufgetaucht war. "Dorthin müssen wir", sagte ich. "500 Meter, weiter kann SixStones nicht mehr entfernt sein..."
    "Na, dann verlieren wir am besten keine Zeit!" Wir gingen den ungepflasterten Weg entlang, in den sich hier und da Reifenspuren tief hineingefressen hatten. Der Wald, der zu beiden Seiten der Straße lag, war vollkommen still. Unnatürlich still, dachte ich. Kein Knacken von Ästen, keine Bewegung im dichten Unterholz oder das Krächzen eines Vogels. Wie tot. Man konnte den Eindruck gewinnen, als ob die Natur gewissermaßen den Atem angehalten hatte. Hoch über uns in den düsteren Wolkenbergen grummelte es.
    "Das klingt nicht gut", meinte Tom.
    "Gewitter sind um diese Jahreszeit eigentlich ungewöhnlich..."
    "Vielleicht steht ein heftiger Wetterwechsel unmittelbar bevor."
    "Oder diese Entladungen werden durch andere Kräfte ausgelöst..."
    Endlich erreichten wir eine Lichtung. Auf einer völlig verwilderten Wiese lag ein Hügel, auf dem sich eine Reihe gewaltiger Felsbrocken befanden.
    "Das muss SixStones sein!", stieß ich hervor. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich einen Augenblick lang. Das Bild, das ich gerade vor mir gesehen hatte, erschien jetzt vor meinem inneren Auge. Und für Sekundenbruchteile konnte ich die Kraftlinien sehen, die sich dort oben, auf diesem Hügel trafen. Es war mir schon einmal gelungen, mit Hilfe meiner Gabe die kosmischen Kraftlinien wahrzunehmen. Das war im kambodschanischen Dschungel bei den Ruinen von Pa Tam Ran gewesen. Aber diesmal war es noch viel deutlicher. Ich war überwältigt. Ein Schauder überlief mich. Nein, es gab keinerlei Zweifel. Dies musste ein bedeutender Ort sein, an dem gewaltige Energien wirksam waren.
    Wir gingen durch das hohe, feuchte Gras.
    Meine Halbschuhe waren dazu denkbar ungeeignet. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich nasse Füße. Aber ich achtete kaum darauf. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Einige Minuten später erreichten wir den Hügel. Seine Kuppe war sehr flach. Sechs gewaltige Findlinge umgrenzten sie. In der Mitte befand sich eine Feuerstelle. Aus der Agenturmeldung wusste ich, dass diese Feuerstelle eigentlich von menschlichen Knochen umgrenzt gewesen war. Aber die waren von der Polizei mitgenommen worden. Vermutlich wollte man untersuchen, woher die Gebeine stammten. Schließlich war es ja durchaus möglich, dass die Knochen im Zusammenhang mit weiteren Verbrechen standen.
    Es war auffällig, dass innerhalb des Hexagons, dessen Eckpunkte die riesigen Findlinge darstellten, keinerlei Vegetation zu finden war. Der Boden bestand aus feinem, grauen Staub, der allerdings feucht geworden war und deswegen vom aufkommenden Wind nicht davon gewirbelt wurde. Tom beugte sich nieder, nahm eine Prise dieses Staubes zwischen die Finger und ließ sie wieder hinunterrieseln.
    "Wie Asche", murmelte er.
    "Hier also ist es passiert", sagte ich gedankenverloren.
    "Ich frage mich, wer diese gewaltigen Steine hier so angeordnet hat!", meinte Tom dann, nach einer Pause des Schweigens. "Wenn diese Stätte wirklich schon so alt ist, dann hatten ihre Bauer nur primitive Werkzeuge zur Hand... Und das diese Anordnung nicht der Natur entspringt, liegt ja wohl auf der Hand!"
    "Ähnliche Fragen stellen sich bei den Steinkreisen von Stonehenge - und auch da sind sie bis heute nicht beantwortet", gab ich zu bedenken.
    Tom machte ein paar Fotos vom Tatort.
    Das Grollen hoch über uns wurde stärker.
    Der erste Blitz zuckte durch ein grauschwarzes Wolkenmeer. Noch gab es keinen Tropen Regen. Aber das konnte eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein. Ein unnatürlich warmer Wind strich über die Hügelkuppe, heiß wie der Atem eines Höllendämons. Konzentriere dich, Patti... Vielleicht kannst du sehen, was hier, an diesem Ort, geschehen ist, als die selbsternannten Druiden ums Leben kamen... Mit Hilfe meiner Gabe konnte ich mitunter die Abgründe von Raum und Zeit überbrücken, auch wenn es mir nur selten glückte, diese Fähigkeit bewusst einzusetzen. Aber

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