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0914 - Der Fluch der Sinclairs

0914 - Der Fluch der Sinclairs

Titel: 0914 - Der Fluch der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Temperatur war gefallen. Im Mai konnten die Nächte noch kühl werden, sogar bis zum Bodenfrost hin. Es machte dem Mann nichts aus. Für ihn gab es andere Interessen, und über seiner rechten Schulter spürte er den leichten Druck, den der Riemen des Gewehrs auf der Haut hinterlassen hatte.
    Der Mann war bereit, all das zurückzulassen, was ihm Freude bereitet hatte. Er mußte einfach einem Ruf folgen, an dessen Ende die Gewalt in Form von Blut und Tränen stand.
    Wer ihn dorthin führte, wußte Sinclair nicht. Aber ihm war klar, daß er nicht mehr entweichen konnte, und er wartete darauf, den anderen endlich zu sehen.
    Seine Frau hatte er diesmal außer Gefecht gesetzt. Schon einmal hatte er es versucht gehabt, da war es ihm nicht richtig gelungen. Mary hatte seinen Würgehänden entwischen können. Nun aber war sie eingesperrt in einem Schrank, obwohl es vielleicht sicherer gewesen wäre, wenn er sie umgebracht hätte.
    Sollte er zurückgehen?
    Nein, diesmal nicht. Das konnte er später erledigen. Er würde sich nun um andere Dinge kümmern.
    Man brauchte ihn, man hatte ihn gerufen, und er würde dem Ruf folgen.
    Zwar wußte Sinclair nicht, wohin er ging, aber seine Schritte waren doch zielstrebig gesetzt, und er verließ das Grundstück zur Waldseite hin. Auf dem normalen Weg würde er nicht bleiben, denn er führte ihn nur hinein in den Ort, und darauf konnte er verzichten.
    Schon bald deckten ihn die ersten Sträucher, die auf dem Boden wuchsen. Das Gras raschelte im leichten Wind. Er schickte ihm als Gruß einen sehr intensiven Geruch.
    Früher hätte sich Sinclair daran erfreut.
    Das aber war vorbei.
    Jetzt konnte ihn nur mehr eines erfreuen.
    Der Tod durch seine Hand!
    ***
    Sergeant McDuff hatte den Rat seiner Freundin Mary Sinclair befolgt und das Haus verlassen.
    McDuff war davon nicht eben begeistert gewesen, aber er hatte Mary Sinclair und auch ihrem Sohn - mit ihm hatte er telefonisch gesprochen - einen Gefallen erweisen wollen und war deshalb aus dem Haus gegangen.
    Überhaupt kam er mit seinem neuen Job nicht zurecht. Angeblich hatte ausgerechnet Horace F.
    Sinclair einen Blackout gehabt, wobei er in dieser Zeit versucht hatte, seine Frau umzubringen. Damit kam McDuff nicht zurecht. Er wollte es nicht glauben, aber Mary Sinclair hatte sehr überzeugend gesprochen und um eine Bewachung gebeten.
    Also würde McDuff die Nacht im Haus der Sinclairs verbringen und auf der Couch oder im Gästezimmer schlafen. War mal was Neues für ihn, dessen Job sich, abgesehen von einigen Ausnahmen, ziemlich langweilig gestaltete.
    Zweimal war er um das Haus herumgegangen. Den ersten Kreis kleiner, den zweiten größer, aber Verdächtiges war ihm nicht aufgefallen. Keiner lauerte hinter einem Gebüsch, niemand war vor ihm geflohen, er hatte auch keine Schatten gesehen oder irgendwelche Dämonenarten, was immer man davon auch halten sollte. Aber die Sinclairs hatten schließlich mit diesen Dingen zu tun, auch die Eltern hin und wieder.
    Beim zweiten Rundgang war dem guten Sergeant eingefallen, daß er versprochen hatte, seine Frau anzurufen. Er gehörte nicht eben zu den Technik-Freaks, doch das Handy, das er seit einigen Monaten besaß, war für ihn ein großer Gewinn. Das flache Ding paßte in jede Tasche. Er war immer erreichbar und konnte auch andere Personen erreichen, auch wenn er auf der Toilette oder in irgendeinem Wald hockte.
    Einen Wald sollte er sich für sein Telefonat zwar nicht gerade aussuchen, aber schon eine geschützte Stelle, wo man ihn nicht hörte und ihn auch nicht vom Haus aus sah.
    Auf dem Grundstück der Sinclairs wuchsen einige Bäume. Er konnte sich aussuchen, welchen er als Deckung benutzen wollte und er entschied sich für den, der am weitesten vom Haus entfernt stand.
    Er drehte dem Haus den Rücken zu, spürte hinter sich den rauhen Widerstand der Rinde und konnte aus dieser Höhe einen Teil der kleinen Stadt Lauder überblicken.
    Es war ruhig im Ort geworden. Kaum ein Wagen fuhr. Ländlich und abendlich still, so wollte es McDuff haben, und er wählte die Nummer.
    Seine Frau schien neben dem Apparat gelauert zu haben, so schnell hob sie ab.
    »Ich bin es, Margie«, sagte er und strich dabei durch seinen rötlichen Bart, der in den letzten Jahren einige graue Strähnen bekommen hatte.
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Ich wollte mich auch nur mal melden.«
    »Bleibt es denn dabei?«
    »Was meinst du?«
    »Daß du die Nacht bei den Sinclairs verbringst.« Ihre Stimme hatte leicht

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