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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ich war völlig allein." Ich atmete tief durch.
    Tante Lizzy sah mich mit ernstem Blick an.
    Dann öffnete sie halb den Mund. Sie wollte etwas sagen, aber zunächst kam kein Ton über ihre Lippen. "Hast du auch irgendwann einmal etwas von Frederik gesehen?", brachte sie dann heraus.
    Nie zuvor hatte sie mich das zu fragen gewagt.
    Ich schüttelte den Kopf.
    "Nein", murmelte ich.
    Sie zuckte die Achseln. "Ich weiß, dass das eine törichte Frage war", meinte sie dann. "Du hättest es mir bestimmt sofort gesagt."
    "Natürlich, Tante Lizzy."
    Tante Lizzy erhob sich, rieb die Hände gegeneinander und begann unruhig durch die Bibliothek zu laufen. Sie war offensichtlich in Gedanken versunken.
    "Rama'ymuh...", murmelte sie. "Der Gott der Schlangen und Kriechtiere... Es ist seltsam, dass dieses Wesen gerade jetzt wieder eine Rolle in unserem Leben zu spielen beginnt, da ich Frederiks Aufzeichnungen darüber nachlese. Ich bin aber noch auf einen anderen interessanten Zusammenhang gestoßen."
    "Und der wäre?"
    "Du wirst dich daran erinnern, dass ich die Schriften, die dem Namenlosen Abt zugeschrieben wurde, mit Hilfe der Methode Hermann von Schlichtens zu entschlüsseln begonnen habe. Hugh war mir eine große Hilfe dabei... Ich weiß noch gar nicht, wie ich dieses Werk ohne ihn vollenden soll!" Sie seufzte. Ich hing gespannt an ihre Lippen. Auf Tante Lizzys Stirn erschienen ein paar angestrengt wirkende Falten. Der Namenlose Abt war ein mittelalterlicher Mönch, der ein magisches Buch mit der Bezeichnung LIBRUM HEXAVIRATUM an sich zu bringen versucht hatte. Ein Buch mit unglaublichen Eigenschaften, dessen uralte Schriftzeichen direkt auf das menschliche Bewusstsein einwirkten. Jeder, der in ihm las, war seiner Macht angeblich rettungslos verfallen. Vor Äonen war es der Legende nach von jenen sechs gleichermaßen geheimnisvollen und mächtigen Wesen geschaffen worden, die zusammen den Rat der Sechs bildeten, der aus dem Hintergrund heraus für lange Zeit die Geschicke der Welt bestimmt hatte. Vielleicht tat er es sogar noch heute...
    "Einer der Angehörigen des Hexavirats - des Rates der Sechs - wird in den Schriften des Namenlosen Abtes namentlich erwähnt", erklärte Tante Lizzy. "Er trägt den Namen Ramu. Die Ähnlichkeit zu Rama'ymuh ist frappierend, wie ich finde kann es kaum auf Zufällen basieren. Vor allem, wenn man die Beschreibung liest, die von Ramu geliefert wird... Er wird ein Wesen geschildert, halb Schlange halb Mensch. Sein Kopf sei so groß, dass er den Oberkörper eines Menschen mühelos und mit einem Bissen verschlingen könnte..."
    Die Szenen aus meiner Vision tauchten wieder vor meinem inneren Auge auf.
    Der kalte Blick der Kreatur, die mir begegnet war, ließ mich erschauern.
    Ein Monstrum, dachte ich. Zumindest aus unserer menschlichen Sicht... Vielleicht der letzte Überlebende eines längst untergegangenen Schlangenvolkes, dessen Vorfahren im Stande waren, so gewaltige Bauwerke wie das ehrfurchtsgebietende HAUS DER GÖTTER zu erschaffen.
    Sollte das wirklich einer jener Mächtigen sein, von denen es hieß, sie hätten über Äonen hinweg die Geschicke der Welt gelenkt - lange bevor der erste Mensch den Fuß auf die Erde gesetzt hatte?
    Das wollte mir einfach nicht einleuchten.
    Und doch...
    Die Beschreibung in den Schriften des Namenlosen Abtes und die Namensähnlichkeit deuteten daraufhin, dass es doch einen Zusammenhang gab.
    "Ich weiß nicht, was ich davon halten soll", gestand Tante Lizzy. "Ich habe vor ein paar Tagen an einen bekannten Entschlüsselungsspezialisten für Geheimschriften geschrieben, und ihn darum gebeten, zu überprüfen, ob ich ob ich mich vielleicht nicht bei der Anwendung der von-Schlichten-Methode geirrt haben könnte..." Sie seufzte hörbar. Dann sah sie mich an. Ihr Lächeln wirkte etwas müde, aber insgesamt machte sie mir wieder einen etwas weniger deprimierten Eindruck. "Es ist schön, dass du heute Abend vorbeigekommen bist", sagte sie. "Bleibst du noch ein bisschen? Ich mache uns noch eine Tasse Tee..."
    "Um diese Zeit?"
    "Ich würde in dieser Nacht ohnehin keinen Schlaf finden, Patti."
    Ich blieb noch eine ganze Weile in der Vanhelsing-Villa.
    Allerdings trank ich keinen Tee. Gemeinsam stöberten Tante Lizzy und ich in den alten Aufzeichnungen Onkel Frederiks.
    Es wurde sehr spät.
    So spät, dass Tom bereits vor mir in unsere Wohnung in der Clintock Road von Sevenoaks war.
    "Hallo, Patti!", begrüßte er mich an der Tür, nahm mich in den Arm und küsste mich.
    Ich

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