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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erreichte, nahm ich mir als erstes einen Becher des Redaktionskaffee, der für seine Durchsichtigkeit berüchtigt war. Anfänger unter den Reportern konnten ihn durchaus schon mal für Tee halten - aber dafür schonte der geringe Koffeingehalt mit Sicherheit den Magen.
    Jim Field begrüßte mich.
    Er klatschte mir eine Mappe auf den Tisch. Oben rechts war ein kleiner Zettel mit Anmerkungen angeheftet. Sie waren in Swanns Handschrift verfasst.
    "Hi, Patti!", meinte Jim Field, der seit kurzem bei meiner Großtante als Mieter wohnte. Jims Äußeres war recht unkonventionell. Er sah aus wie ein übriggebliebener Hippie, obwohl er viel zu jung war, um wirklich ein Zeuge von Woodstock gewesen zu sein. Seine Jeans hatte Museumswert und war von zahllosen Flicken übersät. Das Revers des Jacketts war durch das Umhängen von Kamerataschen völlig ruiniert. Das blonde, ungekämmte Haar wirkte mehr als eine Nuance zu lang.
    Und sein Bart schien immer zwischen einem 3-Tage- und Zwei-Wochenbart zu pendeln.
    "Hallo, Jim", murmelte ich, noch etwas müde. Aber Jim Fields humorvoller Art konnte man sich kaum entziehen. "Ich hoffe, du benimmst dich anständig und bringst Tante Lizzy nicht an den Rand des Herzinfarkts!", mahnte ich ihn scherzhaft.
    Er hob die Augenbrauen und zwinkerte mir zu.
    "Herzinfarkt? Den bekomme ich wohl eher, weil ich mich irgendwann wegen einer dieser Geistermasken, Schrumpfköpfe, Totempfähle und was deine Großtante sonst noch alles an okkulten Gegenständen in der Wohnung hat, zu Tode erschrecken werde. Da geht man nichtsahnend durch den Flur und plötzlich grinst einen ein geschnitzter Dämon aus Zentralafrika an, den die gute Mrs. Vanhelsing mal kurz dort abstellen musste..."
    "Du hast es dir so ausgesucht!"
    "Ich war in einer Zwangslage! Schließlich hatte ich keine Wohnung mehr!"
    "Ach, komm schon, Jim!"
    Er hob die Hände. "Peace, Patti. Deine Großtante ist schon in Ordnung. Und ich glaube, sie findet das umgekehrt auch - schon weil ich von dem Wohnrecht in dem von mir angemieteten Zimmer kaum Gebrauch mache! Schließlich verbringe ich da gerade mal die vier, fünf Stunden Schlaf, die ich mir gönne!"
    "Ist schlecht für den Teint, so wenig zu schlafen!"
    Er grinste bis über beide Ohren.
    "Das gilt vielleicht für Frauen."
    "Ach, ja?"
    "Ein paar Ringe unter den Augen machen die Gesichter von Männern doch erst interessant! Ihr versucht dieses Farbenspiel zwar mit Schminke nachzumachen, aber..."
    "Ich weiß nicht, ob wir das Thema wirklich vertiefen sollten!", erwiderte ich.
    Jim lachte.
    Dann deutete er auf die Mappe mit den Anmerkungen unseres Chefredakteurs Michael T. Swann, die er mir auf den Tisch geknallt hatte.
    "Da solltest du unbedingt sofort reinschauen, Patti..."
    "Wieso?"
    "Wir waren doch vor ein paar Jahren zusammen mit diesem Sensationsschriftsteller namens Allan Porter im Amazonasgebiet..."
    Ich fühlte, wie sich in meiner Kehle ein dicker Kloß bildete.
    "Ja", murmelte ich.
    "Zwanzig Goldgräber wollen diesen Schlangengott gesehen haben, von dem die Indios immer redeten... Und es gibt ein paar Tote..."
    Ich atmete tief durch.
    "Es gab immer wieder mysteriöse Todesfälle, die angeblich mit diesem Schlangengott in Zusammenhang standen", meinte ich. Ich hatte die Agenturmeldungen in den letzten Jahren diese Sache betreffend verfolgt. Und obwohl ich davon überzeugt war, dass mein Großonkel mit seiner Theorie recht gehabt hatte, schien mir bei jenen Vorfällen, die hin und wieder in kleinen Meldungen rund um den Erdball verbreitet wurden, eine gehörige Portion Hysterie am Werk zu sein. So versuchten beispielsweise Goldgräber immer wieder, Indio-Stämme durch die Verbreitung von Gerüchten zu vertreiben.
    Denn die Indios nahmen alles, was mit Rama'ymuh zusammenhing sehr ernst.
    Jim beugte sich etwas vor.
    "Ein ehemaliger Polizeioffizier aus Manaus war dabei... Und im Gegensatz zum letzten Mal gibt es diesmal sehr, sehr deutliche Fotos dieser Kreatur..."
    Ich öffnete augenblicklich die Mappe, nahm die Fotos hervor und starrte darauf. Es waren Schwarzweißbilder. Aber gestochen scharf. Ein Wesen war darauf zu sehen, dessen Körper dem eines sehr großen Menschen ähnelte, sah man einmal von den gewaltigen Krallenhänden und der schuppigen Reptilienhaut ab. Nur der Kopf war vollkommen anders. Er glich dem einer Schlange. Das Maul war groß genug, um den gesamten Oberkörper eines Menschen mit einem Bissen zu verschlingen...
    Ich habe diese Kreatur in meiner Vision gesehen!, wurde es mir

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