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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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drohen, aber wenn Sie etwas wissen, dann lassen Sie es mich besser wissen, okay?"
    Ich erwiderte seinen Blick. "Sie können sich darauf verlassen, Inspector Craven", erklärte ich. Und in Gedanken setzte ich noch hinzu: Fragt sich nur, ob Sie das, was ich dann zu sagen habe auch hören wollen... Inspector Craven war nämlich ein knochentrockener Beamter, der nicht bereit war, über Dinge, die etwas abseits von den gewöhnlichen Denkpfaden angesiedelt waren, überhaupt nachzudenken. Morde geschahen in seiner Welt aus Eifersucht oder Habgier - aber nicht durch unheimliche, dämonenhafte Wesen oder Kräften aus dem Jenseits.
    "Haben Sie denn schon eine Theorie über das, was hier geschehen ist?", mischte sich Tom in das Gespräch ein.
    Ich hörte Cravens Erwiderung nur am Rande. Im Grunde bestand sie nur aus Floskeln, die überdecken sollten, dass er völlig im Dunkeln tappte. Anstatt mir das anzuhören, ging ich auf das Gemälde zu, das meiner Überzeugung nach Jim Field zeigte.
    Täuschte ich mich, oder hatte es sich leicht verändert?
    Ich sah es mir genau an.
    Wieder fiel mir die geradezu unheimliche Plastizität auf, mit der Allan Brennan meinen Kollegen auf die Leinwand gebannt hatte. Mein Gott, Jim, was machst du unter all diesen Schreckensgestalten?
    Ich sah ihm ins Gesicht und Jim Fields himmelblaue Augen schienen diesen Blick zu erwidern.
    Ich musste unwillkürlich schlucken.
    Wie kam Jim Field auf dieses Bild? Der einzige, der diese Frage beantworten konnte, war der Künstler selbst. Und der weigerte sich unglückseligerweise, darüber zu reden.
    Während ich vor dem Gemälde stand, verlor ich das Gefühl für Zeit. Augenblicke dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten und plötzlich war ich voll von Erinnerungen an jene Zeit, in der Jim Field noch unter uns geweilt hatte. Dann berührte mich etwas an den Schultern und riss mich aus diesen Träumereien heraus. Es waren Toms Hände.
    "Er wirkt so, als könnte er mich sehen", stellte ich fest.
    "Es ist gespenstisch..."
    "Vielleicht existiert er - irgendwo, jenseits von Raum und Zeit", murmelte Tom. "Du erinnerst dich an die Worte von Meister Heng Tem..."
    "Nichts geht verloren..."
    "Ja, das hat er gesagt. Und ich bin mir sicher, dass es eine Bedeutung hatte, Patti..."
    Ich umfasste seine Hand, drückte sie und nickte dann leicht.
    "Tom, ich mache mir Vorwürfe..."
    "Weshalb?"
    "Vielleicht sind wir damals zu voreilig aus Kambodscha abgereist. Möglicherweise hätten wir doch noch irgend etwas für Jim tun können..."
    Tom schüttelte den Kopf. "Patti, es gab nichts, was wir noch hätten tun können... Er starb durch die Dschungelmonstren, die der ORDEN DER MASKE beschwor. Und wenn Meister Heng Tems Worte auch wahr sein mögen, so haben wir einfach nicht die Macht, ihn zurück in die Welt der Lebenden zu holen, Patti."
    Ich sah ihn an, unsere Blicke verschmolzen für einige Momente miteinander. Er hatte recht. Die Stimme der Vernunft in mir wusste das. Aber da gab es auch noch eine andere Stimme, die sich immer drängender zu Wort meldete. "Du weißt, was ich über Allan Brennan denke...", flüsterte ich.
    Tom nickte.
    "Du meinst, dass er begabt ist."
    "Was, wenn er auf irgendeine Weise Kontakt zu dem hatte, was von Jim Field nach den Ereignissen in Pa Tam Ran geblieben ist? Seiner Seele, seinem Astralkörper, du kannst es nennen wie du willst!"
    "Möglich."
    "Warum sollte ich nicht dasselbe schaffen und mit ihm Kontakt aufnehmen können?"
     
    *
     
    Gemeinsam mit Evelyn Sounders gingen wir in ein Café in der Nähe der Galerie. Es gehörte einem naturalisierten Österreicher, der den Ruf hatte, den besten Apfelstrudel in ganz London zu servieren. Die Adresse galt als Geheimtipp und unser Reporterkollege Kelly J. Maddox behauptete sogar, dass die Apfelstrudel, die es hier gab, das Original ohne Schwierigkeiten ausstachen.
    Evelyn Sounders bestellte nicht mehr als ein Glas Wasser.
    Die Galeristin war totenbleich.
    "Ich wusste einfach nicht, an wen ich mich wenden sollte", bekannte sie. "Ich weiß, dass Sie alles für Ihre reißerischen Artikel ausschlachten werden, aber..."
    "Nein, da irren Sie sich", erwiderte ich. "Mr. Hamilton und ich sind keineswegs so skrupellos, wie Sie befürchten..."
    Sie nickte.
    "Zumindest hoffe ich bei Ihnen, dass Sie mir wenigstens glauben werden..."
    "Haben Sie gesehen, wie Ihr Partner ums Leben gebracht wurde?", fragte ich.
    Evelyn Sounders nickte zögernd. Sie biss die Lippen aufeinander und wich meinem Blick aus. "Ja", murmelte sie

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