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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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grauen Asphalt der anderen Straßenseite. Die Feuerwehr oder der Krankenwagen waren noch nicht in Sicht,
    also lief er über beide Fahrspuren. Chuck trottete neben ihm her und schleppte dabei immer noch den Feuerlöscher mit sich herum.
    »Wie kann jemand so einen Unfall überleben?«
    Jake schüttelte den Kopf. »Pures Glück.«
    »Ja, ich schätze, sowas kommt vor. Manchmal gibt es ja auch Leute, die überleben einen Flugzeugabsturz. Da.«
    »Ich sehe es.« Ein Schmierer Blut auf einem Farnblatt.
    Jake trat in das Gestrüpp. Er kontrollierte den Graben und die Wiese dahinter. Beides war überwuchert mit Unkraut, das nach den letzten Frühlingsregen wuchs und gedieh. Auf der verwilderten Wiese wuchsen hier und da Büsche. Sogar ein paar vereinzelte Bäume standen herum.
    Er sah niemanden.
    Chuck formte die Hände an den Seiten seines Mundes zu einem Trichter und rief: »Hallo! Hey, du da!«
    Obwohl Jake direkt neben ihm stand, konnte er die Stimme über den Lärm der Sirene hinweg kaum hören.
    Dann erstarb die Sirene. Chuck rief erneut. Jake vernahm das Ächzen von hydraulischen Bremsen, das blecherne Knistern und die Stimme eines Funkgeräts.
    Als er sich umsah, erkannte er den leuchtend gelben Spritzenwagen der Stadtfeuerwehr.
    »Was glaubst du, warum hat er sich aus dem Staub gemacht?«, fragte Chuck. »Wenn ich so einen Unfall gehabt hätte, würde ich doch dableiben und auf Hilfe warten.«
    »Vielleicht steht er unter Schock und weiß nicht, was er tut. Vermutlich wollte er sich aber so schnell wie möglich von hier verpissen. Das Mädchen sagt, sie fuhr ganz harmlos mit ihrem Fahrrad die Straße entlang, und der Wagen hat versucht, sie mit voller Absicht zu überfahren. Was bedeuten würde, dass der Bursche nicht unbedingt ein Musterknabe ist. Du behältst die Sache hier im Auge, und ich sehe zu, ob ich den Kerl finde.«
    »Lass dir nicht den ganzen Tag Zeit, ja? Ich kriege langsam Kohldampf, und meine Reserven sind erschöpft.«
    Die Reserven waren das Arsenal an Bonbons, Snacks und Schokoriegeln, das Chuck im Streifenwagen angelegt hatte.
    »Du wirst es überleben«, sagte Jake. Er gab Chuck einen Klaps auf seine Wampe, bevor er hinunter in den Graben kletterte. Dort suchte er nach Blutspuren und stieg auf der anderen Seite wieder hoch.
    Auf der Straße bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen mit chemischen Löschmitteln. Chuck ging zu Celia hinüber, die nun stand - ein wenig zusammengekrümmt -und sie hielt sich noch immer den rechten Arm.
    Jake überlegt, dass sie vermutlich zur Universität ging. Sie hatte das passende Alter, und wenn sie aus der Gegend stammte, hätte er sie vermutlich gekannt. Außerdem war da ihre patzige Art. Sehe ich so aus, als gehe es mir gut ?
    Das kannst du ihr nicht übel nehmen , sagte er sich. Sie hat Schmerzen. Sie sieht gut aus, selbst mit dem ramponierten Gesicht. Sie war verdammt dicht davor gewesen vorzeitig den Löffel abzugeben.
    Er ging weiter und setzte seine Suche fort.
    Zwei im Lieferwagen; einer war getötet worden, der andere hatte sich aus dem Staub gemacht. Der tote Bursche war eindeutig der Fahrer. Der Uberlebende musste sich hinten im Wagen aufgehalten haben, sonst wäre er geradewegs durch die Windschutzscheibe geschleudert worden, genau wie sein Kumpan. Celia hatte auch nichts davon gesagt, dass sie jemanden auf dem Beifahrersitz bemerkt habe.
    Wenn er hinten im Wagen gewesen war, hatte er vielleicht nichts mit der Sache zu tun. Nein, er steckte mit drin, oder er wäre nach dem Unfall in der Nähe des Lieferwagens geblieben.
    Nach längerer Suche entdeckte Jake einen Löwenzahn mit einem geknickten Stengel und einem Blutfleck auf der Blüte. Das war ein paar Meter nördlich der Stelle, wo er aus dem Graben geklettert war. Im Geiste verband Jake die beiden Punkte und setzte die Linie über die Wiese fort. Sie führte zu einem flachen Hügel einige hundert Meter nordwestlich. Auf der Anhöhe standen einige Eukalyptusbäume.
    Er schritt darauf zu.
    Hinter ihm erklang das Plärren einer weiteren Sirene. Das musste der Krankenwagen sein.
    Die haben sich ganz schön Zeit gelassen, dachte er.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr: 15:20 Uhr. Chuck und er hatten den Rauch um 15:08 Uhr entdeckt. Zwei Minuten später waren sie am Unfallort gewesen und hatten die Meldung durchgegeben. Der Krankenwagen hatte also zehn Minuten gebraucht. Ein Glück, dass es kein wirklicher Notfall war.
    Jake watete in den Weber Creek und spähte den schmalen Wasserlauf hinauf

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