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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Ron.
    »Habe ich das gesagt?«
    »Ich glaube, es wäre besser zu fähren.«
    »Okay. Dann wäre das geklärt.« Sie lächelte Jake an. Es war ein aufgesetztes Lächeln. Zufrieden? Sie haben Ihren Willen bekommen.
    Hey, Lady, wollte er ihr sagen, es tut mir Leid. Ich dachte nur, Sie wären vielleicht daran interessiert, dass sich hier in der Gegend ein Irrer herumtreibt, und, vielleicht sind Sie ja sein Typ. Entschuldigen Sie die Aufdringlichkeit.
    Smeltzer wandte sich an Jake. »Können wir Sie mitnehmen?« »Ja, danke. Ich könnte eine Mitfahrgelegenheit zur Hauptstraße brauchen.« »Okay. Dauert nur eine Minute. Wir müssen noch abschließen.«
    Er und seine Frau stiegen die Verandatreppe hinauf.
    Jakes Blick glitt über das Hinterteil der Frau. Er fand es nicht allzu interessant. Sie war ein gutaussehendes Ding, nett verpackt, aber Jake hatte so den Verdacht, dass ihm nicht gefallen würde, was sich dahinter verbarg. Soviel zum Thema sinnliche Begierde.
    Sie blieben länger im Restaurant, als Jake erwartet hatte. Zunächst nahm er an, dass sie sich wahrscheinlich verspäteten, weil sie eine hitzige Diskussion darüber führten, ob sie tatsächlich früher als vorgesehen aufbrechen sollten. Dann begann er, sich Sorgen zu machen.
    Wenn nun der Kerl aus dem Lieferwagen da drin war und sie in seine Gewalt gebracht hatte?
    Nicht sehr wahrscheinlich.
    Aber die Möglichkeit bestand. Im Geiste zählte Jake langsam bis dreißig.
    Sie waren immer noch nicht draußen.
    Er eilte zur Treppe, nahm drei Stufen auf einmal und griff nach der Klinke.
    Die Tür öffnete sich vor ihm.
    »Entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat«, sagte Smeltzer. »Musste mal aufs Klo.«
    »Kein Problem.« Jake wandte sich ab, und versuchte nicht einmal, einen neuerlichen Blick auf die Frau zu erhaschen. Er trottete die Stufen hinunter.
    Hinter ihm erklang ihre Stimme. »Das ist echt Schwachsinn.«
    »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste«, sagte Smeltzer.
    »Ja sicher.«

3
    Ein paar der Seminare waren noch nicht beendet, und Bennett Hall hatte eine hervorragende Akustik - es schien, als würde jedes Geräusch um ein Vielfaches verstärkt, vor allem im Treppenhaus. Daher kletterte Alison mit übertriebener Vorsicht in den zweiten Stock hoch. Sie hielt sich an dem hölzernen Geländer fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie wusste, dass sie zu früh dran war. Aber sie konnte nicht mehr abwarten.
    Sie hatte versucht, bis vier wegzubleiben, aber ihr Seminar über Chaucer war um zwei zu Ende und dienstags und donnerstags hatte sie anschließend keine weiteren Seminare mehr. Es war gar nicht so einfach, zwei Stunden totzuschlagen. Der Nachhauseweg dauerte gerade mal zehn Minuten. Keine ihrer Mitbewohnerinnen war da. Schade. Bei einer Plauderei mit Celia oder Helen wäre die Zeit wenigstens vergangen.
    Sie versuchte etwas zu lernen, aber sie konnte sich nicht konzentrieren. Auf jeden Fall nicht auf das Buch. Dafür aber auf die Uhr, deren Minutenzeiger für jeden Klick anscheinend zehn Minuten brauchte. Wenn sie doch nur ein Nickerchen machten könnte und bis kurz vor vier durchschlafen ... Sie stellte also den Wecker und streckte sich auf ihrem Bett aus. Schlafen, das war's. Sie schloss die Augen, faltete die Hände über dem Bauch und versuchte es wirklich angestrengt. Aber es war natürlich sinnlos. Sie vermochte nicht einmal still zu liegen, und noch viel weniger zu schlafen. Schließlich gab sie den Gedanken auf, stopfte ihre Serviererinnenuniform in ihre Schultertasche, legte ein Taschenbuch dazu und verließ das Haus.
    Sie kam um zwanzig nach drei an der Bennett Hall an. Sogar für ihre Verhältnisse war das früh - eine ganze Viertelstunde früher als am Dienstag. Also setzte sie sich auf ihren Stammplatz auf einer Steinbank, die einen Kreis um eine riesige Eiche bildete, und versuchte zu lesen. Und sah zu, wie ein Eichhörnchen eine Nuss verspeiste. Und sah zu, wie eine Gruppe johlender Jüngelchen, wahrscheinlich Erstsemester, sich ein Frisbee zuwarfen. Sie sah Ethel Werweißwie, die auf die Bibliothek zuspazierte, Hand in Hand mit Brad Bailey.
    Und sie versuchte zu lesen. Schließlich war es zehn vor vier. Sic konnte nicht länger warten. Außerdem, so redete sie sich ein, könnte es ja sein, dass das Seminar früher zu Ende gegangen war.
    Also ging sie in das Gebäude und schlich sich so leise wie möglich in den zweiten Stock hoch.
    Der Flur war leer. Sie hörte das gedämpfte Klappern einer Schreibmaschine aus einem

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