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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Schlampenfreundin trennen soll – sondern dass SIE sich trennen.
    »Sie waren an dem Wochenende gar nicht auf einem Kongress«, erzählte Michael. »Das war gelogen. In Wirklichkeit waren sie auf einer Marathonsitzung bei einem Eheberater. Es war ein letzter Versuch, ihre Ehe vielleicht doch noch zu retten, der leider fehlgeschlagen ist.«
    Ich starrte ihn an. Ich hatte das Gefühl, als hätte mir jemand in den Magen geschlagen. Ich kriegte überhaupt keine Luft mehr.
    »Ruth und Morty?«, hörte ich mich selbst flüstern, »…trennen sich?«
    »Ruth und Morty«, bestätigte er, »trennen sich.«
    Mir fiel plötzlich wieder ein, was Lilly gesagt hatte, als wir damals in der Limousine mit dem Kopf an die Wagendecke geknallt waren. »Ich könnte mir vorstellen, dass Ruth und Morty im Moment dringendere Probleme haben«, hatte sie gesagt. Ich sah Michael verwirrt an. »Weiß Lilly es schon?«
    »Meine Eltern warten noch auf einen passenden Moment, um es ihr zu sagen«, murmelte Michael. »Sie wollten es ja noch nicht einmal mir sagen – aber ich hab gemerkt, dass irgendwas los ist. Jedenfalls finden sie, dass Lilly im Moment genug Stress hat, sie macht ja diese Literaturzeitschrift und dann die anstrengenden Proben für euer Theaterstück…«
    »Musical«, sagte ich.
    »Deswegen halten sie es für klüger, es ihr später zu sagen. Ich bin zwar nicht unbedingt ihrer Meinung, aber sie haben mich gebeten, es sie so machen zu lassen, wie sie es für richtig halten. Also erzähl ihr bitte nichts davon.«
    »Ich glaub, sie weiß es schon«, sagte ich. »In der Limousine vor ein paar Tagen… da hat sie so was in der Richtung gesagt.«
    Michael nickte. »Das würde mich nicht überraschen. Sie muss zumindest eine Ahnung haben. Ich meine, sie wohnt zu Hause und hat mitgekriegt, wie oft sich die beiden im letzten Jahr gestritten haben, während ich hier im Wohnheim weit weg von alldem war.«
    »O Gott.« Ich hatte solches Mitleid mit Lilly. Plötzlich verstand ich auch, wieso sie sich so verbissen in die Arbeit an ihrer Literaturzeitschrift gestürzt hat. Wenn sie ahnt, dass ihre Eltern sich trennen, würde das ihre Stimmungsschwankungen und ihr allgemein merkwürdiges Verhalten voll erklären.
    Echt schade, dass ich keine Ausrede für MEIN merkwürdiges Verhalten habe.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, Michael«, stammelte ich. »Ich dachte… ich dachte, du wärst sauer auf mich, weil ich mich auf der Party wie eine bescheuerte Irre aufgeführt hab. Ich hab gedacht, du wärst genervt. Oder enttäuscht. Weil ich kein Partygirl bin.«
    »Mensch Mia.« Michael schüttelte den Kopf – fast so, als könne ER das alles auch nicht glauben. »Ich war auch sauer auf dich. Ich will kein Partygirl als Freundin. Ich will nur…«
    Aber bevor er seinen Satz beenden konnte, ging die Zimmertür auf, und Doo Pak kam herein und wirkte so fröhlich wie immer… besonders als er mich sah.
    »Hallo Prinzessin!«, rief er. »Ich habe mir schon gedacht, dass du hier bist, weil ich Mr Lars im Fernsehzimmer gesehen habe! Wie geht es dir? Danke für das große Verzeih-mir-Keks. Es war sehr lecker. Mike und ich haben den ganzen Tag daran gegessen.«
    Ich war kurz davor zu sagen: »Bitte, gern geschehen.« Ich war kurz davor zu sagen: »Mir geht es bestens, Doo Pak. Wie geht es dir?«
    Aber das war nicht das, was ich sagen WOLLTE. Was ich sagen wollte, war: »Raus hier, Doo Pak! Verschwinde! Michael, was wolltest du gerade sagen? Du willst nur… was ? Was willst du nur???«
    Weil es sich nämlich irgendwie so angehört hatte, als könne es wichtig sein – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass er vorher gesagt hatte: »Ich war sauer auf dich.«
    Aber in diesem Moment klingelte das Telefon, und Doo Pak ging dran und sagte: »Oh, hallo, Mrs Moscovitz! Ja, Mike ist hier. Sie wollen mit ihm sprechen? Hier, Mike.«
    Und obwohl Michael sich mit dem Zeigefinger über die Kehle fuhr und tonlos zischte: »Ich bin nicht da!«, war es zu spät. Er musste den Hörer nehmen. »Mom? Ja, hallo. Es ist gerade nicht so günstig, kann ich dich später zurückrufen?«
    Aber seine Mutter redete trotzdem weiter.
    Und Michael hörte verständnisvoll zu, während ich dasaß und sich die Gedanken in meinem Kopf überschlugen:
    Dr. und Dr. Moscovitz trennen sich? Das KANN nicht sein. Das ist unmöglich. Das ist einfach total unnatürlich. Das ist so, als… na ja, als würden Michael und ich uns trennen.
    Was vielleicht auch bald der Fall sein wird. Er hat ja noch nicht

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