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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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nur noch einen einzigen anderen Mann gesehen.«
    »Das war nie ein Problem.«
    »Was ist mit Eindringlingen?«, fragte McCollum.
    »Mr. Haddad ist ein Gelehrter. Wir haben nichts zu befürchten.«
    Malone ließ es dabei bewenden. »Zeigen Sie ihm die Toilette. Wir warten solange hier.« Der Hüter sah fragend zu Pam hinüber.
    »Ich warte ebenfalls.«
    »Wir sind gleich zurück.«

    Stephanie bereitete sich auf den Kampf vor. Jemand hatte Larry Daley ermordet, und jetzt war sie an der Reihe. Sie ärgerte sich, dass sie Cassiopeia mit in diese Sache hineingezogen hatte, aber ihre Freundin hatte ihre Entscheidung schließlich aus freiem Willen getroffen. Und in Cassiopeias Augen sah sie weder Angst noch Bedauern, sondern einfach Entschlossenheit.
    Die vier Männer rückten vor.
    »Du nimmst die beiden vorn«, sagte Cassiopeia. »Und ich knöpfe mir die beiden vor, die von hinten kommen.«
    Stephanie nickte.
    Sie machten sich bereit, die Türen aufzureißen und das Feuer zu eröffnen. Das war vernünftiger, als einfach sitzen zu bleiben und auf den Angriff der Männer zu warten. Vielleicht verschaffte ihnen das Überraschungsmoment ja einen Vorteil. Stephanie würde die Tür so lange wie möglich als Deckung benutzen.
    Plötzlich hörten sie ein Dröhnen aus der Luft, und der SUV fing an zu vibrieren.
    Stephanie sah, wie vorn die beiden Männer auseinanderstoben, als ein peitschender Wind ihr Fahrzeug erfasste und ein Hubschrauber in Sicht kam.
    Dann schoss ein Wagen heran und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen.
    Sie hörte einen schnellen, heftigen Schusswechsel.
    Die Körper der beiden Killer vor ihnen drehten sich um sich selbst. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr: Jemand versuchte im hinteren Wagen zu fliehen. Einer der Killer lag tot auf der Fahrbahn.
    Der Wagen wendete mit Vollgas.
    Der Hubschrauber stand fünfzehn Meter über ihnen in der Luft.
    Eine Seitenklappe ging auf, und ein Scharfschütze kam in Sicht. Der Helikopter flog neben dem Fluchtwagen her. Stephanie sah, dass Schüsse fielen, auch wenn sie sie nicht hören konnte. Der Wagen schleuderte und krachte gegen einen Baum.
    Die beiden Killer, die von vorn gekommen waren, lagen blutend auf dem Asphalt.
    Stephanie machte die Tür des SUV auf.
    »Alles in Ordnung bei Ihnen?«, hörte sie einen Mann fragen.
    Sie drehte sich um und entdeckte den Geheimdienstagenten, dem sie im Museum begegnet war, neben dem Wagen, der eben gehalten hatte.
    »Ja. Alles in Ordnung.«
    Aus dem SUV ertönte das Klingeln ihres Handys. Sie holte es heraus und nahm den Anruf entgegen.
    »Ich dachte, Sie könnten vielleicht etwas Hilfe gebrauchen«, sagte Daniels.

    Sabre folgte dem Hüter nach draußen und durch das Labyrinth still daliegender Gebäude. Die langen Schatten der Dächer lagen auf dem holprigen Weg. Das hier ist die reinste Geisterstadt, dachte Sabre. Tot, und doch lebendig.
    Er wurde zu einem anderen Gebäude geführt und betrat einen Toilettenraum, der einen Bleiboden hatte. Der Wasserkasten für die Spülung war ein an der Decke befestigter Blechbehälter. Sabre beschloss, dass es jetzt an der Zeit war. Er zog die Pistole, die er im Kloster in Lissabon an sich genommen hatte, trat aus der Toilettenkabine und hielt dem jungen Mann die Mündung ins Gesicht.
    »Zur Bibliothek.«
    »Sie sind nicht der Eingeladene.«
    Sabre ließ keine Zweifel an seiner Entschlossenheit. »Was halten Sie davon? Ich schieße Ihnen in den Kopf und finde die Bibliothek auf eigene Faust.«
    Der Mann wirkte eher erstaunt als verängstigt.
    »Folgen Sie mir.«

74
Wien

    Hermann fand schnell heraus, dass Thorvaldsen im Schmetterlingshaus war. Er bat den Hauptmann der Wache, einen stämmigen, äußerst ehrgeizigen Mann mit dunkelolivbrauner Haut, ihm dorthin zu folgen. Hermann, der keine Aufmerksamkeit erregen wollte, ließ sich Zeit und grüßte lächelnd die Mitglieder, die durch den Rosengarten beim Haus spazierten.
    Er fand es gut, dass Thorvaldsen im Schmetterlingshaus war. Das Gebäude war so abgelegen, dass er das Problem regeln konnte, ohne dass die andern es mitbekamen.
    Und genau das musste er tun.

    Thorvaldsen entdeckte seinen Gastgeber durch die Glaswand und das Dickicht der Pflanzen. Ihm entging nicht, wie energisch und zielstrebig Hermann ausschritt, und er erkannte auch den Hauptmann der Wache.
    »Gary, Mr. Hermann ist auf dem Weg hierhin. Ich möchte, dass du zur anderen Seite des Glashauses läufst und dich zwischen den Pflanzen versteckst. Hermann dürfte sehr

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