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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Zedernholz und hatte wieder das Zitat aus Psalm 118 als Inschrift: DAS IST DAS TOR ZUM HERRN, NUR GERECHTE TRETEN HIER EIN.
    Malone packte den aus Seilen gedrehten Griff und zog an ihm. Die Tür öffnete sich ächzend. Malone fiel auf, dass das uralte Holz der Tür mit einem modernen elektronischen Riegelschloss versehen war, das an der Rückseite der Tür angebracht war. Von dort lief ein Kabel zur Türangel und verschwand durch ein Loch im Stein.
    Auch Pam bemerkte die Vorrichtung.
    »Wie eigenartig«, sagte sie.
    Das fand er auch.
    Doch als er hinter die Tür sah, wurde seine Verwirrung noch größer.

75
Maryland

    Stephanie sprang aus dem Hubschrauber, der sie und Cassiopeia wieder nach Camp David gebracht hatte. Daniels erwartete sie auf der Landeplattform. Stephanie ging auf ihn zu, während der Hubschrauber wieder in den Morgenhimmel aufstieg und hinter den Baumwipfeln verschwand.
    »Sie sind zwar der Präsident der Vereinigten Staaten«, fuhr sie ihn an, »aber trotzdem ein elender Hurensohn. Sie haben uns da hingeschickt, obwohl Sie genau wussten, dass man uns angreifen würde.«
    Daniels sah sie ungläubig an. »Woher hätte ich das denn wissen sollen?«
    »Warum sollte sonst wohl ein Hubschrauber mit einem Scharfschützen in der Gegend rumfliegen?«, fragte Cassiopeia.
    Der Präsident machte eine einladende Geste. »Lassen Sie uns ein wenig spazieren gehen.«
    Sie schlenderten einen breiten Pfad entlang, und drei Sicherheitsleute folgten ihnen in zehn Meter Abstand.
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, sagte Daniels.
    Stephanie riss sich zusammen, berichtete kurz, was vorgefallen war, und schloss mit dem Satz: »Er ging davon aus, dass jemand Sie umbringen lassen will.« Sie fand es seltsam, in der Vergangenheitsform von Daley zu reden.
    »Er hat recht.«
    Sie blieben stehen.
    »Mir reicht’s«, sagte sie. »Ich reiße mir den Arsch für Sie auf, obwohl ich nicht einmal mehr für Sie arbeite, und Sie lassen mich völlig im Dunkeln tappen. Was erwarten Sie eigentlich von mir?«
    »Sie wollen doch bestimmt Ihren Job zurück, oder?«
    Sie antwortete nicht sofort, ärgerte sich aber darüber, dass ihr Schweigen nur allzu deutlich verriet, dass er recht hatte. Sie hatte das Magellan-Billet gegründet und es seit Beginn geleitet. Anfangs hatten die Angelegenheiten des Billets sie nie persönlich betroffen, doch jetzt wurde sie von Männern benutzt, die sie weder mochte noch bewunderte. Daher sagte sie dem Präsidenten offen ins Gesicht: »Nicht, wenn ich Ihnen dazu in den Arsch kriechen müsste.« Sie stockte. »Oder Cassiopeia noch mal in Lebensgefahr bringen muss.«
    Daniels blieb ungerührt. »Kommen Sie mit.«
    Sie gingen schweigend durch den Wald zu einem anderen Holzhaus. Im Haus stellte der Präsident einen tragbaren CD-Spieler vor sie.
    »Hören Sie sich das einmal an.«

    »Brent, ich kann Ihnen nicht alles erklären, aber ich muss Ihnen sagen, dass ich gestern Abend ein Gespräch zwischen Ihrem Vizepräsidenten und Alfred Hermann belauscht habe. Der Orden oder genauer gesagt Hermann hat die Absicht, Ihren Präsidenten zu ermorden.«
    »Haben Sie irgendwelche Einzelheiten erfahren?«, fragte Green.
    »Daniels wird nächste Woche ohne vorherige Ankündigung nach Afghanistan fliegen. Hermann hat Bin Ladens Leute engagiert und ihnen Raketen geliefert, damit sie das Flugzeug abschießen.«
    »Das ist eine sehr schwerwiegende Anklage, Henrik.«
    »So was sauge ich mir nicht aus den Fingern. Ich habe es mit eigenen Ohren gehört, und Cotton Malones Sohn hat auch mitgehört. Können Sie den Präsidenten warnen? Er soll die Reise einfach nicht antreten. Damit wäre die Gefahr erst einmal gebannt.«
    »Natürlich. Was ist denn bei Ihnen los, Henrik?«
    »Mehr, als ich jetzt erklären kann. Ich melde mich wieder.«

    »Das hier wurde vor einer Stunde aufgezeichnet«, sagte Daniels. »Aber bisher hat mein getreuer Justizminister mich noch nicht angerufen. Man sollte meinen, dass er es zumindest versucht hätte, und besonders schwer zu erreichen bin ich hier ja nicht.«
    Stephanie hatte noch Fragen: »Wer hat Daley ermordet?«
    »Larry, der in Frieden ruhen möge, hat sich übernommen. Es war zu offensichtlich, dass er an etwas dran war. Er wusste, dass sich etwas zusammenbraute, und hatte entschieden, die Sache auf eigene Faust anzugehen. Das war sein Fehler. Die Leute, die diese USB-Sticks haben, sind Larrys Mörder.«

    Stephanie und Cassiopeia sahen sich an. Schließlich sagte Stephanie:

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