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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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längst nicht mehr im Dienst war. In diesem Rucksack bewahrte er seinen Reisepass, tausend Euro, zusätzliche Ausweispapiere, einen Satz Kleidung zum Wechseln und seine Beretta samt Munition auf. Erst vor kurzem war es Malones einflussreichem Freund Henrik Thorvaldsen gelungen, diese Waffe, die vor einigen Monaten im Verlauf einer Auseinandersetzung mit den Tempelrittern konfisziert worden war, von der dänischen Polizei zurückzuerhalten.
    Malone warf sich den Rucksack über und schlüpfte in ein Paar Joggingschuhe. Immer mehr Rauch drang ins Schlafzimmer ein. Malone, der sich nicht die Zeit nahm, die Schuhe zuzubinden, riss die Fenster auf und ließ Luft herein.
    »Bleib hier«, sagte er zu Pam.
    Mit angehaltenem Atem rannte er durchs Wohnzimmer zum Treppenhaus, das über drei Stockwerke nach unten führte. Im Erdgeschoss lag sein Buchantiquariat, der erste und zweite Stock dienten als Lagerräume, und im dritten hatte er seine Wohnung. Das Erdgeschoss und der zweite Stock standen in Flammen. Die Hitze versengte Malones Gesicht und zwang ihn zur Umkehr. Sie hatten Brandgranaten geworfen, kein Zweifel.
    Er eilte ins Schlafzimmer zurück.
    »Durchs Treppenhaus können wir nicht raus. Dafür haben sie gesorgt.«
    Pam kauerte hustend und nach Luft ringend beim Fenster. Malone schob sich an ihr vorbei und streckte den Kopf hinaus. Sein Schlafzimmer war ein Eckraum. Das Nachbarhaus, das einen Juwelierladen und ein Kleidergeschäft beherbergte, war ein Geschoss niedriger, und sein Flachdach war von einer Backsteinmauer umschlossen, die, wie man Malone gesagt hatte, noch aus dem siebzehnten Jahrhundert stammte. Er blickte nach oben. Über dem Schlafzimmerfenster verlief ein überdimensioniertes Gesims, das über die Front und die Seitenwände von Malones Haus hinausragte.
    Mittlerweile hatte bestimmt jemand die Feuerwehr angerufen, doch Malone würde nicht auf eine Leiter warten.
    Pam hustete immer heftiger, und auch er bekam nur noch schlecht Luft. Er fasste sie am Kinn und drehte ihren Kopf leicht. »Schau mal da hoch«, forderte er sie auf und deutete auf das Gesims. »Du musst dich dort oben festklammern und dich daran entlanghangeln, bis du hinter der Hausecke bist. Dort kannst du dich auf das Dach des Nachbarhauses fallen lassen.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Bist du verrückt? Wir sind hier im dritten Stock.«
    »Pam, das Haus kann in die Luft fliegen. Es gibt hier Erdgasleitungen. Die Granaten sollten das Haus in Brand setzen. Aber sie haben nicht unmittelbar auf unser Stockwerk gezielt, weil sie wollten, dass wir hier rauskommen.«
    Sie schien seine Worte nicht zu begreifen.
    »Wir müssen hier weg, bevor die Polizei und die Feuerwehr da sind.«
    »Aber die könnten uns helfen.«
    »Willst du dich die nächsten acht oder zehn Stunden von ihnen ausfragen lassen? Wo wir nur zweiundsiebzig Stunden haben?«
    Dieser Einwand verfehlte nicht seine Wirkung, und sie starrte zu dem Gesims hinauf. »Ich kann nicht, Cotton.«
    Endlich hatte ihre Stimme die Schärfe verloren.
    »Gary braucht uns. Wir müssen los. Sieh mir zu, dann mach mir alles nach.«
    Er nahm den Rucksack auf die Schultern und schob sich durchs Fenster. Dann packte er das Gesims, dessen rauer, warmer Stein so tief ausgehauen war, dass er mit den Fingern guten Halt fand. An seinen ausgestreckten Armen hängend, hangelte er sich dann Handgriff um Handgriff die Hausfront entlang bis zur Hausecke. Noch ein paar Griffe, und er war um die Ecke und ließ sich auf das Flachdach des Nachbarhauses fallen.
    Sofort eilte er wieder zur Hausecke zurück und sah nach oben. Pam stand noch immer am Fenster. »Los, komm! Mach es genauso wie ich.«
    Sie zögerte.
    Der zweite Stock wurde von einer Explosion erschüttert. Zerbrochenes Fensterglas regnete auf den Højbro Plads hinab. Flammen loderten in der Dunkelheit. Pam sprang vom Fenster zurück, doch das war ein Fehler, denn ihr Kopf kam unmittelbar darauf wieder zum Vorschein, und sie hustete heftig.
    »Los, du musst sofort kommen«, schrie er.
    Da schien sie endlich zu begreifen, dass sie keine andere Wahl hatte. Malones Vorbild folgend, schob sie sich halb aus dem Fenster und packte das Gesims. Dann hievte sie ihren Körper herab und hing nun nur noch an den Armen.
    Malone sah, dass sie die Augen geschlossen hatte. »Du musst nicht hinsehen. Nimm einfach eine Hand nach der anderen.«
    Sie folgte seinem Rat.
    Zwischen der Stelle, wo er stand, und dem Gesims, an dem sie hing, lagen mehr als zwei Meter. Aber sie machte

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