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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Normalerweise gehörte dazu verzweifeltes Flehen, und manchmal auch ein Hagel an wütenden, wilden Flüchen. Doch trotz seiner beachtlichen Erfahrungen war das, was er gerade gehört hatte, neu für ihn. Und die Neugier ließ ihn zögern.
    »Aufhalten? Sie werden mich nicht aufhalten.«
    Etwas flackerte in Flinx’ Innerem auf. Es war nicht besonders tiefgehend, aber es reichte – zumindest für den Moment, für diesen ganz besonderen Augenblick – aus, um dem vollkommenen Gefühl der Nutzlosigkeit, das ihn vorübergehend übermannt hatte, entgegenzuwirken.
    »Sie sollten mich nicht umbringen.«
    Halvorsen blinzelte. Inzwischen war ihm klar geworden, dass der von einer anderen Welt stammende Orden von Null ihn nicht nur für den Mord an einem gefährlichen, sondern auch an einem verrückten Mann angeheuert hatte. Doch er war von jeher stolz auf seine Gründlichkeit gewesen. Auch wenn ihn der einfache Triumph überrascht hatte, war er durchaus bereit, jede noch so geringe Chance auszunutzen, falls sich daraus vielleicht eine noch weitaus bessere Gelegenheit ergäbe.
    »Warum nicht? Falls Sie mir Geld anbieten wollen, vergessen Sie’s lieber wieder. Ich kenne Sie nicht, und ich weiß nicht, über welche Mittel Sie verfügen, und außerdem arbeite ich so nicht. Wenn ich einen Vertrag annehme, dann arbeite ich so lange daran, bis er erfüllt ist.« Sowohl sein Lächeln als auch sein Tonfall wirkten nervös. »Doch für jede Regel gibt es Ausnahmen, und ich bin immer gern bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Sie haben sechzig Sekunden.«
    Flinx starrte dem Jäger ohne zu blinzeln in die Augen. »Etwas, das sich hinter einem astronomischen Phänomen versteckt, das als die Große Leere bekannt ist, kommt immer schneller auf den Raum des Commonwealth zu. Dort, wo es vorbeifliegt, bleibt nichts mehr zurück. Es frisst Galaxien auf. Und es besteht die winzig kleine, verschwindend geringe Chance, dass ich der Einzige bin, der etwas dagegen unternehmen kann. Der einzige Schlüssel.« Er tat einen langen, resignierten Atemzug. »Ich könnte so eine Art Auslöser sein.«
    Halvorsens Grinsen wurde immer verschlagener. »Auf mich wirken Sie nicht gerade wie ein Auslöscher.«
    »Nicht Auslöscher«, korrigierte ihn Flinx, »Auslöser.«
    Der ihm gegenübersitzende Jäger lachte. »So ein Quatsch. Sie sind nichts als ein groß gewachsener, dürrer Außenweltler, der jünger aussieht, als er eigentlich ist, und Sie haben mächtig einen an der Klatsche. Aber das muss ich Ihnen lassen: In all den Jahren, die ich jetzt andere aufspüre und auslösche, deren Tod von irgendjemandem gewünscht wird, war das die abgefahrenste Bitte um Gnade, die je an mich gerichtet wurde. Sie sind kein Auslöser, Philip Lynx – oder was immer Sie da vor sich hin quasseln. Sie sind eine Leiche. Sie sind tot. Sie sind Geschichte.«
    »Ich wünschte wirklich, dass es so einfach wäre.« Der resignierte, niedergeschlagene Flinx sprach eher mit sich selbst als mit dem angespannten Attentäter. »Ich weiß, dass ich Sie mit meinen Worten nicht überzeugen kann. Nur mit Worten kann ich niemanden überreden, also werde ich es Ihnen zeigen.« Er schloss die Augen. Eingewickelt in ihre Decke sah ihn Pip alarmiert an.
    Da er sich nur zu gut an die unerklärlichen, überwältigenden Emotionen erinnerte, die ihn im Verlauf ihrer vorherigen Konfrontation übermannt hatten, wollte Halvorsen gar nicht erst abwarten, was jetzt geschehen würde. Die Aufzeichnungen dieser Begegnung befanden sich jetzt sicher im Rekorder des Skimmers und würden ausreichen, um seine Auftraggeber zu überzeugen. Er begann zu feuern, und sein Finger krümmte sich über dem Abzug seiner Waffe.
    Doch worauf feuern? Er sah sich mit erstaunt offen stehendem Mund um. Sein Ziel war verschwunden. Ebenso der Skimmer, und eigentlich sogar ganz Gestalt. Im Moment flog er mit einer unglaublichen, unmöglichen Geschwindigkeit nach oben. Sterne, Nebel und stellare Phänomene, deren Namen er nicht kannte und die er noch nie zuvor gesehen hatte, flackerten um ihn herum auf oder explodierten. Ihm war bewusst, dass er nicht allein war. Er war in Gesellschaft einer anderen Präsenz, die ihn mit sich zog. Sehen konnte er sie nicht, aber er spürte sie. Sie stammte von seiner Beute, die nun völlig unbesorgt und kontrolliert wirkte.
    »Jetzt bring ich dich um«, schrie er, nur um einen weiteren Schock zu erleiden. Obwohl er brüllte, war seine Stimme nicht zu hören. Und wie wollte er sein Opfer

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